Günter Wallraff: Vom Ende der Eiszeit und wie man Feuer macht Ausätze / Kritiken / Reden; Verlag Kiepenheuer & Witsch Köln 1987; 221 Seiten; ISBN: 3-462-01845-0
Die Texte stammen aus der Zeit von 1967 bis 1986. Glaubt man dem Text auf dem hinteren Buchdeckel, sollen die Arbeiten Wallraffs "Entwicklung als Schriftsteller, sein zunehmendes Engagement und seine Wachsamkeit im Kampf gegen die wechselnden Formen der Inhumanität" darstellen.
Das Buch gibt überwiegend Reden wieder, die aus unterschiedlichsten Anlässen gehalten wurden. Sie beschreiben eine Welt, die es (vordergründig?) heute nicht mehr gibt. Geraume Zeit vor der deutschen Wiedervereinigung entstanden, beschäftigen sich die Texte mit zeitgeschichtlichen Erscheinungen der alten Bundesrepublik. Die RAF - Rote Armee Fraktion ist genauso Geschichte wie die hier beschriebenen wirtschaftlichen Ereignisse.
Doch haben sich die Verhältnisse wirklich verändert? Wirtschafts- und Finanzkrise sowie Islamismus - wären das die Themen, mit denen sich Wallraff im besten Mannesalter beschäftigen würde. Unter biographischen Gesichtspunkten ist das Buch äußerst schwach. Die Texte werden aus dem Zusammenhang gerissen, so daß für den heutigen Leser nicht mehr klar ist, was das biographische, journalistisch-schriftstellerische und allgemeingesellschaftliche Umfeld ist. So bleiben viele Ausführungen unverständlich.