Lucio Bordenave, während eines Streiks entlassener Bankangestellter und jetzt Uhrmacher, lebt, trotz der Launenhaftigkeit seiner schönen Frau Diana, in einer zufriedenstellenden Ehe. Als Dianas Labilität jedoch zunimmt und auf Rat anderer, bringt er sie in eine psychiatrische Klinik, von wo sie physisch unverändert, aber innerlich gewandelt zurückkehrt. Zunächst genießt Bordenave den Umgang mit der plötzlich so zärtlichen und rücksichtsvollen Diana. Aber der innere Veränderung, lässt ihn zweifeln, misstrauisch werden und schließlich sich auch überfordert fühlen. Er kehrt in die Klinik zurück, um herauszufinden, was denn passierte. Mit dem Resultat, dass er eingesperrt wird und der Behandlung unterzogen wird, die auch seine Frau erlitt. Das Geheimnis der Verwandlung in der Klinik: die Seele von unruhigen Menschen, so wie Lucio jähzornig ist, wird aus den Menschen hinausgekommen und in Hunde transplantiert. Den alten Körper bekommen Sterbenskranke...
...gerade die dadurch zum Ausdruck kommende Skepsis gegenüber den Ärzten und die mangelnde Transparenz des Psychatriewesens, machen das Ganze so beängstigend. Die unglaubliche Macht und Autorität, lässt auch allen Widerstands- und Kampfeswillen erlahmen, nicht pointiert, nicht gezielt genug sein. Der Feind, der Arzt, gibt sich nicht angreifbar, zeigt sich vielmehr in seiner Weisheit, in seiner Sicherheit deutlich überlegen. So wird dann, ja nicht nur im Buch, eingewiesen, operiert. Die Deutungshoheit über krank und gesund, und wenn krank heißt, dass man jähzornig ist, liegt bei den Ärzten. Der Wille sich mit dem Leiden, dem Leben, vollkommen zu arrangieren - wie Lucio (Lucho genannt, wohl auch von la lucha, dem Kampf), als er sich für seine ganze Frau, außen, wie Innen, entscheidet. Da sind dann die belächelten Horrorgeschichten von den Medizinern, die Menschen und Tiere entführen, um an ihnen Experimente durchzuführen, viel zu nahe an der Realität.
Casares schreibt nicht ohne hintergründigen Humor - wenn er die offensichtlichste Änderung darin bestehen lässt, dass die neue Diana nicht mehr kochen kann, die Verlust der Launen bedeutet auch den Verlust der Lust. Das Verstörende des Romans, wird versteckt hinter scheinbaren Belanglosigkeiten. Das verstörendste ist, die Verfremdung, die Veränderung von Menschen. Da ist das Irrenhaus wohl nur ein Symbol dafür, wie das am schnellsten geht - wie Menschen gewissermaßen am schnellsten gebrochen werden können, wie sie hündisch gemacht werden können. Und dass man z.B. politisch mißliebige Menschen, auch schon mal zwangspsychatrisiert hat, ist ja auch nichts Neues. Und die Hilflosigkeit gegenüber Autoritäten, gerade bei Schichtunterschieden, ist auch hier stark thematisiert. Man wünscht sich beim Lesen, dass er sich wehrt, dass er kämpft, dass er stärker ist gegen die Anderen... doch er ist es nicht. Und wenn er ansetzt es zu sein, dass wird er mit einer Betäubungsspritze niedergestreckt.