William Somerset Maugham - Books and You. Eine kleine persönliche Geschichte der Weltliteratur

  • William Somerset Maugham - Books and You. Eine kleine persönliche Geschichte der Weltliteratur



    Kurzbeschreibung (Amazon)
    Sein ganzes Leben lang hat W. Somerset Maugham nicht nur geschrieben, sondern auch"nach Lust und Laune gelesen".'Books and You'ist seine kleine persönliche Literaturgeschichte - eine Trouvaille, die zum ersten Mal auf deutsch erscheint und in der Maugham charmant und kurzweilig Auskunft gibt über die Bücher, die jeder gelesen haben soll - nicht aus Pflicht, sondern aus purer Lust.



    Meine Meinung
    In diesem kleinen Büchlein mit gerade mal 169 Seiten sind drei kurze Essays - Englische Literratur, Europäische Literatur und Amerikanische Literatur - zusammengefasst, die unrprünglich für die "Saturday Evening Post" geschrieben wurden. Damit das Buch nicht ganz so dünn ist, ist es mit zahlreichen Abbildungen versehen.
    In geradezu schwindelerregenden Tempo werden nacheinander die unterschiedlichsten Bücher und Autoren erwähnt. Zu mehr reicht es nicht, aber das war wohl auch nie die Absicht.
    Gut gefallen hat mir aber, das Somerset Maugham immer wieder erwähnt, das man nur nach Lust und Laune lesen soll. Interessant fand ich seine Bemerkungen zu Proust und "Auf der Suche nach der verlorenen Zeit":

    Zitat

    "Ich empfehle Ihnen daher, mit der Lektüre dieses dickleibigen Romans ganz am Anfang zu beginnen, zu lesen, bis Sie sich langweilen, und dann irgendwo weiter lesen." S. 108

    Vielleicht sollte ich das mal versuchen. :-k



    Über den Autor (Amazon)
    William Somerset Maugham, geobren 1874 in Paris, im Alter ab 10 Jahren aufgewachsen bei seinem Onkel, einem Provinz-Geistlichen. Vagabundierender Student in Heidelberg mit Besuchen von philosophischen, historischen und literarischen Vorlesungen. Medizin-Studium bis zur Approbation am St. Thomas Hospital in London. Zahlreiche Reisen, u. a. in den Fernen Osten. Seine Erzählungen waren oft gewürzt mit geistreich-witziger, auch zynischer Lebenskritik. Literarische Vorbilder waren Guy de Maupassant und Anton Tschechow.

  • Da dachte ich doch, ich hätte alles von Maugham gelesen werde aber nun eines besseren belehrt. :wink:
    Werde also jetzt ein weiteres Buch auf meinem SUB haben. deine Rezension ist ja recht positiv
    ausgefallen. Der Hinweis zu Proust gefällt mir sehr, zumal ich mit der Suche nach der verlorenen Zeit
    nie sehr weit gekommen bin. Auf jeden Fall Danke für die Rezi; bin sehr gespannt auf das Buch.
    :winken:

    Wir sind der Stoff aus dem die Träume sind und unser kleines Leben umfasst ein Schlaf.

    William Shakespeare


    :study: Robert Seethaler - Das Cafe ohne Namen

  • Nun, allzu hoch sollte man seine Erwartungen nicht stecken. Die drei Essays sind zum Größtenteils nur eine Aufzählung. Aber mir haben seine Bemerkungen zu den Büchern gut gefallen, vor allem, das er immer wieder betont hat, das lesen Spaß machen soll.


    Wenn du willst, kannst du meine Ausgabe gerne haben - ich kann sie sowieso nicht behalten. :wink:

  • Vielen Dank. Würde ich mich sehr drüber freuen. Du musst mit aber erlauben dir im Gegenzug
    ein Überraschungsei in Form eines Buches zu schicken. :loool:


    lg taliesin :winken:

    Wir sind der Stoff aus dem die Träume sind und unser kleines Leben umfasst ein Schlaf.

    William Shakespeare


    :study: Robert Seethaler - Das Cafe ohne Namen

  • Somerset Maughams kurze Auflistung und Besprechung der Meisterwerke der englischen und damals noch sehr jungen
    amerikanischen Literatur erhebt keineswegs den Anspruch auf Vollständigkeit. Es ist aber eine in ihrer Kürze doch sehr
    interessante Mischung die er dem Leser in einprägsamen Worten vermittelt. Mir persönlich hat er noch einmal einige
    amerikanische Autoren wieder in Erinnerung gebracht (Walt Withman - Grashalme und Edgar Allen Poes Gedichte) die
    ich nun sicher noch einmal lesen werde.
    Besonders beeindruckt haben mich jedoch zwei Aussagen Maughams im Vorwort:

    Zitat

    Sie sollen diese Autoren lesen und selbst entscheiden, welchen Wert sie für sie haben, unabhängig von der
    Meinung der Experten. Ich wiederhole hier, was ich im ersten Kapitel ausführe, dass einzig und allein Sie, die
    Leser, darüber entscheiden, was an einem Buch wertvoll für sie ist, und wenn alle anderen menschen ihre Meinung
    nicht teilen, so hat das überhaupt nichts zu sagen.

    und auch sehr treffend:

    Zitat

    Von allen Spielarten des Snobismus dürfte der literarische der übelste sein, und es ist töricht, einen Menschen dafür
    zu verachten, dass er eine andere Meinung über den Wert eines bestimmten Buches hat. Überheblichkeit im literarischen
    Urteil ist abscheulich, und man sollte sich nicht schämen, wenn einem ein Buch, das die angesehensten Kritiker in den
    höchsten Tönen loben, nichts bedeutet.

    Vor allem der erste Teil dieses Statements erinnert mich an die ein oder andere Diskussion hier im Forum. Man sollte sich
    diese Aussage Maughams als Leitgedanken des öfteren in Erinnerung rufen. Das erspart die ein oder andere hitzige
    und manchmal verletzende Diskussion über den Wert der verschiedenen Literaturformen. ;)


    Fazit: Ein sehr lesenswertes Buch das einige schöne Literaturtipps und auch ein paar Denkanstöße vermittelt.


    lg taliesin :winken:

    Wir sind der Stoff aus dem die Träume sind und unser kleines Leben umfasst ein Schlaf.

    William Shakespeare


    :study: Robert Seethaler - Das Cafe ohne Namen