Max Pierre Schaeffer - Mörderisch gute Krimis. Die schönsten Kurzgeschichten

  • Klappentext:
    Der rätselhafte Fall des Paares Edith Thompson und Frederick Bywaters, die beide wegen Mordes hingerichtet wurden, der tödliche Liebespakt der Hildegard Fasan, die blutige Erbschaft von Josette Bauer, die aufsehenerregende Ermordung des Dr. med Pierre Chevallier ...
    Der Autor Max Pierre Shaeffer ist einer Meister der modernen Kriminalliteratur und dokumentiert insbesondere Motive, pschologische Hintergründe und Tatabläufe der Morde.
    Unglaublich spannend - und vor allem wahr!


    Zunächst halte ich das Buch für eine Mogelpackung: Vom Titel her erwartet man fiktive Krimigeschichten. Nur wer den Autor schon kennt, weiß, dass es um das Genre des - neudeutsch ausgedrückt - True Crime geht. Sie sind zusammengestellt aus anderen, bereits erschienenen Werken.


    Nach den blutigen Beschreibungen der Verbrechen und der Vorstellung der Hauptpersonen erfährt man vor allem Details aus den Prozessen. Hier zeigt sich, dass Schaeffer weniger als Kriminalreporter schreibt, sondern eher als Handlanger der Staatsanwaltschaft, und dass ihm die Todesstrafe als Sühne mitunter gerechtfertigt erscheint.
    Daneben geizt er nicht mit Informationen, die man als Leser unbedingt braucht: Dass Mörder meist nicht wie Mörder aussehen, dass Männer mehrere Frauen lieben können, aber Frauen immer nur DEN einen, dass es eine "Verbrechernatur" gibt, und ähnlichen Schwachsinn mehr.
    Stilistisch wirken die Geschichten, als hätte er sie für die Regenbogenpresse geschrieben: Seicht, effektheischend, simpel und in klarer Trennung von Gut und Böse. Wenn ein Mann "feist" oder eine Frau "schillernd" genannt wird, weiß man schon: Aha, der / die Böse! Darin erschöpft sich dann auch die ganze Psychologie.


    Ein Fall für die Altpapiertonne.


    Marie

    Bücher sind auch Lebensmittel (Martin Walser)


    Wenn du einen Garten und eine Bibliothek hast, wird es dir an nichts fehlen. (Cicero)