Franz Kafka - Briefe an Milena

  • Wieder ein an anderer Stelle verschwundenes Buch siehe hier
    Franz Kafka


    Kopie von einen unregistrierten Tom, sieht sehr nach tomfleo aus


    Briefe an Milena – Franz Kafka


    Geschrieben am Anfang der 20iger Jahre (siehe oben) an die tschechische Geliebte, Milena Jesenska (die übrigens im KZ Ravensbrück im Mai 1944 verstarb). Sie sind, um einen Umschlagstext einer alten Ausgabe zu zitieren (Fischer 756 aus dem Jahre 69), „das persönlichste, ja das leidenschaftlichste Dokument, das wir von Kafka besitzen“ und „man sieht hinab in den Hexenkessel aus Selbstquälerei und Quälerei, Selbst-Anklagen, Angst, Süßigkeit und Höllengift, Hingabe und Flucht“ (aus dem Nachwort von Willy Haas).
    Sie mögen wohl kaum geeignet sein, um mit Kafka anzufangen, aber wer von seinem Werk in den Bann gezogen wird, wird unweigerlich mehr vom Autor wissen wollen und erahnt wohl (siehe oben), wie sehr die persönliche Biographie Kafkas in sein Werk hineingewirkt hat. In diesem Falle wird es äußerst interessant, die „Briefe an Milena“ zu lesen (sein "Tagebuch" wartet bei mir noch im Schrank). Sie lassen uns quasi etwas Unverhüllter und noch Unmittelbarer erfahren, wie Kafka dies und jenes erlebte. Z.B gibt die Schilderung von Träumen zu verstehen, dass manche Beschreibungen in seinen großen Werken und Erzählungen tatsächlich aus dieser Erfahrungsebene herstammen. Es bleibt auch kein Geheimnis, wie sehr K. an Schlaflosigkeit litt, in der er ja anscheinend viel geschrieben hat. Sehr hilfreich sind einige Abschnitte zum Verständnis des Selbstwertgefühles, bzw. des "eigenen Schmutzes", wie K. es oft empfand.
    Mir hat das Buch echt geholfen, ein bißchen mehr Einblick in das Leben von K. zu bekommen, nachdem ich das "Werk" an sich schon fasziniert gelesen hatte (vielleicht ist man eher "fasziniert oder getroffen" von Kafka als dass man sagen kann, dass man "ihn liebt"?).
    Im Kafka Portal, das Heidi zitiert, findet man eine link vom Kafka-Project. Dort findet man, im Aufbau befindlich, Zugang zu bisher unveröffentlichten Schriften von Kafka!!!


    tom

    :study: Ich bin alt genug, um zu tun, was ich will und jung genug, um daran Spaß zu haben. :totlach: na ja schön langsam nicht mehr :puker: