Wieder ein an anderer Stelle verschwundenes Buch siehe hier
Franz Kafka
Kopie von Marie
Der Prozess
Der Bankangestellte Josef K. wird eines Morgens von zwei Männern verhaftet und später verhört, ohne daß er wüßte, wessen er sich schuldig gemacht haben könnte. Er wird zwar gleich wieder auf freien Fuß gesetzt, doch lebt er fortan unter Anklage. Sein Prozeß läuft, und Josef K. hat nicht die geringste Ahnung, wogegen er sich verteidigen könnte. Auf Drängen seines Onkels nimmt er sich einen Anwalt, den alten Advokaten Dr. Huld. Er hat viele Kontakte zum Gericht und sich überdies auf solche schwierigen Fälle spezialisiert. Doch nicht einmal dieser Anwalt bekommt die Anklageschrift zu Gesicht und erfährt nur Gerüchte und Andeutungen der Gerichtsdiener und untersten Richter.
Der nervöse Josef K. leidet unter den allseits kursierenden Gerüchten über seinen Prozeß. Seine Arbeit in der Bank kann er nur noch mit größter Mühe bewältigen. Er ist bald unzufrieden mit seinem Verteidiger, da er den Eindruck hat, dieser liege nur krank im Bett und unternehme in seinen Fall so gut wie nichts. Der Angeklagte beschließt, sich von dem Advokaten wieder zu trennen und seine Verteidigung selbst zu übernehmen.
Der Protagonist von "Das Schloss" und "Der Prozess" ist derselbe, nicht nur wegen des Namenskürzels "K."
In beiden Fällen geht es um das Ohnmachtserlebnis eines Menschen. Aus dem Nachwort von Max Brod zu "Das Schloss": "Wesentlich ist es, dass der Held im "Prozess" von einer unsichtbaren geheimnisvollen Behörde verfolgt, im "Schloss" von einer ebensolchen Instanz abgewehrt wird. Josef K. verbirgt sich, flieht - K. drängt sich auf, greift an. Trotz der entgegengesetzten Richtung aber ist das Grundgefühle identisch."
Marie