Andreas Winkelmann - Tief im Wald und unter der Erde

  • Kurzmeinung

    Emili
    Interessanter und zum Teil gruseliger Pageturner, hervorragend erzählt mit einem ungewöhnlichen Mörder
  • Kurzmeinung

    ginnykatze
    Für Zartbesaitete ist dieses Buch nicht geeignet; denn es wird schon sehr ins Detail gegangen.
  • Auch hierbei handelt es sich um ein Buch, welches bei mir schon einige Zeit zurückliegt. Dennoch möchte ich aber meine Meinung an dieser Stelle noch kundtun.



    Diese Buch stand schon einen ganze Weile auf der To-Do-Liste, da ich von 'Hänschen klein' (ebenfalls von Andreas Winkelmann) bereits begeistert war.
    Das Buch ('Tief im Wald …. ') nimmt von der ersten Seite an Fahrt auf und zwängt den Leser in eine sehr beklemmende Stimmung und man hofft, dass das Buch diese Spannung auch halten kann und nicht das ganze Pulver zu Beginn bereits verschossen wurde.
    Leider verliert die Geschichte reichlich viel dieser mystischen, beklemmenden Stimmung, als das 'Monster' langsam menschliche Züge annimmt und irgendwo zwischen gut 2/3 und dem Schluss habe ich fast etwas die Lust und Aufmerksamkeit verloren.
    Aber dann kommt's!
    Das Ende reißt die kleine Flaute schnell wieder raus. Die Ereignisse überschlagen sich und es kommt schlussendlich zum 'Showdown zur Mittagszeit'.
    Die Charaktere im Buch sind hervorragend in Szene gesetzt und man fiebert wirklich mit ihnen mit. Sie sind überzeugend und realistisch dargestellt. Einzig von der Kommissarin war ich in ihrer Ermittlungsarbeit etwas enttäuscht, allerdings kam mir dieser Gedanke erst nachdem das Buch etwas wirken konnte.
    Eigentlich wollte ich nur 4 Sterne für dieses Buch vergeben, da es eben wiedermal auf die 'Irre Type' heraus lief und dies eben dann doch nicht ganz ist was ich mir nach den ersten Seiten erwartete. Der Schluss allerdings reißt es knallhart wieder raus und wann will unbedingt wissen was nun ist. …Ist er? … Hat er? … Er wird doch nicht? …. Ein wunderbarer Schluß!


    Alles in Allem ist 'Tief im Wald und unter der Erde' ein spannender, packender Thriller, der, trotz meiner kleinen Mängel, zu überzeugen weiß und gerade der Anfang und das Ende sind hervorragend in Szene gesetzt.


    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

    Lebenskunst besteht zu neunzig Prozent aus der Fähigkeit, mit Menschen auszukommen, die man nicht leiden kann.
    Samuel Goldwyn


  • Hallo, bin ganz neu hier in diesem Büchertreff und suche "Gleichgesinnte".
    Gerne möchte ich euch nun mein bisheriges Lieblingsbuch vorstellen.
    Tief im Wald und unter der Erde von Andreas Winkelmann, ein absolutes MUSS für alle Psychothriller-Fans.
    Wer hat dieses Buch schon gelesen? Und wer kann mir ein neues, spannendes Buch zeigen/sagen?!

  • Kriminalhauptkommissarin Nele Karminter hat es mit einem besonders heimtückischen Täter zu tun. In einem abgelegenen Dorf, mitten im Wald, verschwinden Frauen. Erst die 17 jährige Jasmin, dann die Taxifahrerin Frauke. Als Melanie Meyer an der Bahnschranke, die zum Dorf führt , anhalten muss, erscheint eine Gestalt, die versucht in ihr Auto einzudringen. Melanie ist geschockt, denn genau an dieser Bahnschranke, sind vor einem Jahr vier Freunde von ihr gestorben. Auf dem Heimweg von einer Party, mussten sie vor diesem sehr einsam gelegenen Bahnübergang warten und sind auf die Geleise geraten. Im Anbetracht der Entführungen und was Melanie erlebt hat, untersucht die Polizei den damaligen Unfall neu…und entdeckt Schreckliches.



    Dieses Buch ist ein echter Hardcore- Thriller und nicht geeignet für sensible Leser. Schon das Setting, die einsam gelegene Bahnschranke mitten im Wald, hat bei mir Gänsehaut ausgelöst und es gibt in der Geschichte einige Szenen, bei denen ich ganz schön schlucken musste. Die Atmosphäre, tief in diesem Wald, ist ebenso gut beschrieben, wie die Sicht des Täters auf seine Jugendzeit. Es ist mir so manches mal kalt über den Rücken gelaufen. Psycho und abartig.... wenn auch mit einem Quentchen Verständnis für den Täter, haben sich bei mir vielerlei Gefühle eingestellt. Verständnis, Mitleid, Ekel waren nur einige davon.

    Die Story ist sehr gut durchdacht, und Motiv und Taten psychologisch überzeugend. Der entscheidende Hinweis zur Überführung des Täters ist clever, gut überlegt und überzeugend ausgearbeitet.

    Der Schreibstil ist eher einfach gehalten, und aufgrund der Thematik genau richtig. Denn einen ausufernden Schreibstil in all den grausigen Szenen hätte ich wohl nur schwer ertragen.

    Die Figuren, allen voran die Kommissarin Nele und ihre Kollegin Anou sind sehr gut charakterisiert. Wenn mir auch ihr Privatleben manchmal etwas zu detailliert beschrieben war. Die beiden Frauen verbindet nicht nur Berufliches, sondern auch Privates. Toll fand ich, dass für einmal eine gleichgeschlechtliche Beziehung Platz in einem Thriller hat.

    Das Ermittlungsteam ist nicht unbedingt knapp bemessen und meiner Meinung nach standen zum Beispiel am Tatort zu viele Personen rum. Oder um es mit den Worten von Nele zu beschreiben (Seite 248): "Eckert, Hendrik und drei weitere Beamte, deren Namen Nele nicht einfielen, standen um Eckerts Schreibtisch herum ".

    Mir hat dieser Thriller vieles abverlangt, denn ab und zu ist er so gruselig, dass ich zwar gespannt, jedoch mit einem leichten Ekelgefühl weiter gelesen habe.

  • "Es ist böse...geht nicht wieder dorthin zurück..."


    Als Melanie nach ihrem Sport nach Hause fährt, ist es eigentlich wie immer. Die Bahnschranke schließt sich gerade. Immer wieder beschleicht sie daraufhin die Angst. Das ist auch nicht verwunderlich, kamen doch ihre vier besten Freunde genau an dieser Bahnschranke ums Leben. Ein Jahr ist das nun her und Melanie saß nur nicht mit im Auto, weil sie krank war. Nachdem der Zug durch ist, öffnet die Schranke sich aber nicht; denn um diese Zeit fahren gleich mehrere Züge nacheinander hier durch. Wieder hat sie das Gefühl, dass etwas nicht stimmt. Sie schaut zum nahen Waldrand und ist da nicht ein Schatten? Wie gebannt schaut sie immer wieder dort hin und tatsächlich irgendetwas nähert sich aus dem Dunkeln. Ist es ein Reh? Als dann der Zug heran donnert, ist Melanie kurz abgelenkt und plötzlich steht ein Mann neben ihrem Auto. Sie schreit und der dunkelgekleidete Mann haut auf die Frontscheibe. Dann gehen die Schranken hoch und sie rast davon. Glück gehabt? Zu Hause berichtet sie von ihrem fürchterlichen Erlebnis, aber ihre Eltern glauben ihr nicht, war sie doch durch den Tod ihrer Freunde lange Zeit extrem traumatisiert.


    Jasmin ist bei ihrem Freund gewesen und kommt mit dem Fahrrad auf ihrem Rückweg genau an diese Schranke. Um 22 Uhr sollte sie zu Hause sein, sie erreicht ihr Zuhause aber nie.


    Kriminalhauptkommissarin Nele Karminter wird mit der Suche nach Jasmin beauftragt. Mit ihrem Team zusammen wird der ganze Waldrand abgesucht, aber es ist dunkel, dass ist der Vorteil, den der Täter für sich nutzen kann. So richtig will keiner glauben, dass Jasmin verschwunden ist; denn seitdem sie einen Freund hat, könnte es doch sein, dass sie einfach durchgebrannt ist. Die Ermittlungen führen auch zu nichts, ja: bis dann eine zweite Frau an einer nahegelegenen Schranke verschwindet.


    Dann ist da noch der Mord im Freudenhaus, das auch nahe am Bahnsteig liegt. Seltsamerweise wird hier auch eine Prostituierte vermisst.


    Gibt es hier einen Zusammenhang? Um dieses Rätsel zu lösen, wird der ganz große Polizeiapparat in Gang gesetzt, aber ist das nicht ein wenig übertrieben?


    Wer nun wissen möchte, wie die losen Fäden zusammengeführt werden, der sollte diesen Thriller lesen; denn mehr werde ich jetzt nicht verraten.


    Fazit:


    Der Autor Andreas Winkelmann hat hier wieder einen extrem spannenden Thriller geschrieben. Sofort bin ich mittendrin; denn die Spannung beginnt schon auf der ersten Seite. Zeitweise verliert er sich ein wenig in Einzelheiten, aber insgesamt hält der Spannungsbogen bis zum bitteren Ende.


    Der Schreibstil ist wie gewohnt flüssig zu lesen. Die Beschreibungen sind präzise und fundiert und zeugen von guten Recherchen, vor allem im Eibia-Gebiet.


    Den Charakteren verleiht der Autor hier wirklich mit viel Feingefühl ein eindeutiges Gesicht. Es gibt die Guten und die Bösen. Jeder Einzelne wird gut beschrieben und wir erfahren viel über ihr Leben. Die Kommissarin Nele ist lesbisch und auch hier nimmt er kein Blatt vor den Mund und schildert, wie ihr Sexleben aussieht. Sie ist mir von Anfang an sympathisch, wie ihr ganzes Team eigentlich. Den Täter, der eine grausame Kindheit durchleben musste, beschreibt er hier auch sehr ausführlich. Ich hatte ständig eine Gänsehaut und überlegte, wieso ist er so, auch das Kindheitstraum kann daran keine Schuld tragen.


    Immer wieder wechselt der Autor die Perspektive und ich bin gebannt und hänge mit voller Konzentration an den Seiten fest. Ich kann nicht aufhören zu lesen. Das ist es für mich, was einen wirklich guten Thriller ausmacht. Lesen, lesen und keine Luft holen zwischendurch.


    Eins möchte ich noch erwähnen: Für Zartbesaitete ist dieses Buch nicht geeignet; denn es wird schon sehr ins Detail gegangen, was oft sehr blutrünstig ist.


    Hier kommen von mir 5 fette Sterne und eine eindeutige Leseempfehlung.

    "Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar."

    Antoine de Saint-Exupéry. Aus: Der kleine Prinz

  • K.-G. Beck-Ewe

    Hat den Titel des Themas von „Andreas Winkelmann: Tief im Wald und unter der Erde“ zu „Andreas Winkelmann - Tief im Wald und unter der Erde“ geändert.
  • Eine spannende Jagd nach einem Mörder, der ganz besonders ist, doch leider, versteht die Polizei seine Besonderheiten, seine Psyche und sein Vorgehen nicht. Der bleibt in seinem Tun für die Polizisten verborgen, sehr lange können die sein Treiben nicht nachvollziehen. Der Leser hat es da besser, denn für uns kommen die Einblicke in die Persönlichkeit des Täters schon eher als für die Polizisten. Was auch gut ist, es hat zu der Spannung beigetragen. :thumleft: Der Roman hat mir ausgesprochen gut gefallen: hart, spannend, brutal. Lässt sich wie ein PageTurner lesen. Äußerst ansprechend. :applause: Die private Geschichte um die Kommissarin und ihre Kollegin hat mir auch gut gefallen. Es war nicht zu viel, und ich bin auch gespannt, wie es mit den beiden weiter geht. Denn die Fortsetzung werde ich auf jeden Fall lesen :wink:

    2024: Bücher: 91/Seiten: 40 202

    2023: Bücher: 189/Seiten: 73 404

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