Klappentext
Die junge Buchrestauratorin Tina Barr ist völlig verstört. Sie wurde in ihrem eigenen Apartment überfallen. Aus ärztlicher Obhut flieht sie – und wird bald darauf tot aufgefunden, nur wenige Meter von ihrem Arbeitsplatz, der New York Public Library entfernt. Steht der Mord etwa mit den beiden wertvollen Dokumenten in Verbindung, von denen Staatsanwältin Alex Cooper kurze Zeit später erfährt: eine wertvolle Karte aus dem Jahre 1507 – und eine nicht ganz jugendfreie Version von Alice im Wunderland?
Autoreninfo
Linda Fairstein, Jahrgang 1947, ist Absolventin des Vassar Colleges und der University of Virginia School of Law. Sie leitete über zwei Jahrzehnte die Abteilung für Sexualverbrechen der Bezirksstaatsanwaltschaft in Manhattan und wird in der Fachliteratur für ihre bahnbrechende Arbeit in den Gerichten New Yorks gelobt. Sie war eine der ersten Staatsanwälte der USA, die DNS-Ergebnisse als gültiges Beweismittel vor Gericht durchsetzten, was u. a. dazu führte, dass in Manhattan die weltweit erste "Cold Case Unit" – Abteilung für ungelöste Fälle – eingerichtet wurde. So war Linda Fairsteins Arbeit auch Vorbild für die international höchst erfolgreiche TV-Serie "Law & Order", wo sie als Beraterin fungiert. Sie ist verheiratet und lebt mit ihrem Mann in Manhattan und auf Martha’s Vineyard. Ihre Romane um die Staatsanwältin Alex Cooper landen regelmäßig auf der New York Times-Bestenliste.
Allgemeines
444 Seiten, aufgegliedert in 48 Kapitel und Danksagung des Verfassers
Zum Inhalt
Tina Barr wird bei sich zuhause überfallen, betäubt und stundenlang festgehalten, bis der Täter entkommt, im Glauben, sie sei tot. Daraufhin wird Tina Barr überredet, sich in einem Krankenhaus untersuchen zu lassen. Sie sträubt sich, willigt aber schlussendlich ein. Im Krankenhaus angekommen flieht sie jedoch und bleibt verschwunden. In ihrem Apartment passieren unterdessen schreckliche Dinge und schließlich findet man Tina Barr ermordet in einem Park.
Die Polizei tappt völlig im Dunkeln. Sie weiß noch nicht einmal, ob der Täter das Opfer am Tage des Überfalls vergewaltigt hat oder nicht. Die Polizei hat keine Ahnung, was der Grund für den Überfall und den anschließenden Mord sein kann. Doch dann führen sie seltsame Äußerungen an den Arbeitsplatz von Tina Barr, die New York Public Library. Dort erfährt die ermittelnde Staatsanwältin Alexandra Cooper, dass das Mordopfer vor kurzem gekündigt hat. Niemand will genaueres sagen. Die Beamten erfahren von Kuratoriumsmitgliedern, von mysteriösen Atlanten und Landkarten mit immensem Wert. Die Lage spitzt sich weiter zu als der nächste Mordanschlag verübt wird…
Meine Meinung
Dieser Roman ist von der ersten bis zur letzten Seite unglaublich fesselnd. Er ist aus der Sicht der Staatsanwältin Alex Cooper geschrieben. Der Leser wird hineingezogen in die Ermittlungsarbeit wie in den Sog eines Tornados. Die Autorin hangelt sich gekonnt am roten Faden entlang und Längen gibt es in diesem Buch gar keine.
Der Leser erfährt sehr viel über die ersten Atlanten und Landkarten, die es auf der Welt gab. Parallel dazu aber auch Allgemeinwissen, rund um das Restaurieren und Herstellen von diesen begehrten und teuren Einzelstücken. Die Informationen werden durchweg eingestreut und in den Fall eingebunden, so dass man beim Lesen weder gelangweilt noch überfordert wird.
Die Anzahl der eingeführten Personen ist zuweilen etwas verwirrend, weil es sich häufig um Familienmitglieder handelt, die zum Teil den gleichen Namen tragen und nur durch Junior oder Senior zu unterscheiden sind, bzw. durch den I., II. oder III. Doch mit der Zeit weiß man sie auseinanderzuhalten. Die Charaktere sind samt und sonders perfekt skizziert. Sie haben Eigenheiten und einen hohen Wiedererkennungswert. Die Autorin schafft es Protagonisten und Antagonisten einzuführen und den Leser doch im Unklaren zu lassen, ob der vermeintlich Gute nicht doch der Böse ist. Ein Verwirr- und Versteckspiel der besonderen Art. Alle losen Fäden werden verknüpft und die Hochspannung zieht sich durch alle Seiten. Auch die Übersetzung ist sehr gut gelungen und überzeugend.
Fazit
Ein rundherum perfekter Roman, der sich kaum aus der Hand legen lässt.