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Warten auf Godot - ein Drama und international aufgeführtes Theaterstück, das den Leser und Zuschauer verwirrt und ihn auf einen Einblick in die Absurdität des Lebens einlädt.
Inhalt:
Die beiden Hauptfiguren Wladimir und Estragon warten. Sie warten an einem unbekannten Ort auf Godot. Einen Menschen, den sie nicht kennen und von dem sie nicht genau wissen, ob dieser denn erscheinen wird und überhaupt existiert. Von dem sie sich jedoch erhoffen, an Glück zu erlangen und sie aus ihrem Landstreicherleben zu erlösen. Doch diese Hoffnung verfliegt mit zunehmender Wartezeit, gewinnt aber dann wieder an Entscheidungskraft, als beide sich der Frage stellen "Was dann?" - Was dann, wenn sie gegangen sind? Das Landstreicher-dasein weiterhin akzeptieren?
Am Ende beider Akte des Theaterstücks erscheint ein Junge, der Wladimir und Estragon darüber informiert, dass Godot's Ankunft verschoben worden sei. Der Zweifel nimmt zu. Die Entscheidung fällt schwer und folgende Zeilen wiederholen sich zu diesem Anlass während des Theaterstücks mehrfach:
Estragon: Komm, wir gehen!
Wladimir: Wir können nicht.
Estragon: Warum nicht?
Wladimir: Wir warten auf Godot.
Estragon: Ach ja.
Verschwiegen werden darf außerdem nicht, dass während des Stückes Pozzo und Lucky (Herr und Diener) zwei mal erscheinen und die Situation aufmischen. Unklar bleibt jedoch bis zum Ende, wieso diese beiden erschienen, und weshalb Godot nicht erschienen ist, was dem Zuschauer und Leser einen weiten Interpretationsfreiraum bietet.
Meine Bewertung:
Ein schönes Theaterstück, das schön anzuschauen, aber auch zu lesen war. Meiner Meinung nach spiegelt es die Sinnlosigkeit mancher Momente im Leben wider, wobei diese "Sinnlosigkeit" in "Warten auf Godot" je nach Auffassen dessen auch durchaus Sinn haben kann und weitaus mehr Hintergründe hat. In Wladimir und Estragon sehe ich zwei verzweifelte, einsame Landstreicher, die nichts haben und das letzte Fünkchen Glück im Ungewissen zu finden hoffen. Mag vielleicht auch das Gesellschaftsbild einiger Leute sein. Zurecht, wie ich finde.
Bei den 128 Seiten, die das Theaterstück lang ist, ist Langeweile bei mir ausgeblieben und habe es interessiert mit einem Zug durchgelesen und mir anschließend sehr viel Gedanken, gerade über die Interpretation von Godot, gemacht.
Durchaus zu empfehlen, aber vielleicht durch viele Unschlüssigkeiten nicht jedermanns Geschmack - aber meiner Meinung nach gerade deswegen so interessant! Top absurdes Theater![/color]