Uwe Timm - Die Entdeckung der Currywurst
Erstaunlich, das es zu dem Buch noch keine Rezension gab.
Kurzbeschreibung (Amazon)
Eine wunderbare Liebesgeschichte im Hamburg der letzten Kriegstage.
In Erinnerung an seine Kindheit macht sich der Erzähler auf die Suche nach der ehemaligen Besitzerin einer Imbissbude am Hamburger Großneumarkt. Er findet die hochbetagte Lena Brücker in einem Altersheim und erfährt die Geschichte ihrer »schönsten Jahre« und wie es zur Entdeckung der Currywurst kam. Der Bogen spannt sich weit zurück in die letzten Apriltage des Jahres 1945 ...
Meine Meinung
Der Erzähler fährt nach Hamburg und sucht dort nach Lena Brückner. Die war Besitzerin einer Imbissbude und verkaufte dort ihre Currywurst. Er findet die alte Frau in einem Altenheim, mittlerweile erblindet. Eigentlich möchte er von ihr nur wissen, wie sie die Currywurst erfunden hat. Aber Lena Brückner erzählt ihm mehr als das - sie berichtet von einer Liebesgeschichte in den letzten Tagen des zweiten Weltkrieges.
Zu dem Zeitpunkt ist Lena Brückner knapp über 40 Jahre alt. Sie hat zwei erwachsene Kinder,ihr Mann hat sie schon vor längerer Zeit verlassen.
Bei einem Kinobesuch lernt sie den jungen Bootsmann Bremer kennen. Wegen eines Bombenalarms suchen die beiden zusammen Schutz in einem Luftschutzkeller. Anschließend nimmt sie ihn mit nach Hause. Bremer hat bisher mit viel Glück den Krieg überlebt. Aber er hat das Gefühl, das er zum Schluß doch noch verheitzt werden soll. Er desertiert, bleibt bei Lena. Jetzt wird er zu einem Gefangenen in ihrer Wohnung - und Lena, die ihn nicht verlieren will, verschweigt ihm, das der Krieg zu Ende ist.
Mir hat die Geschichte sehr gut gefallen. Man braucht schon eine gewisse Konzentration, denn die Geschichte ist sehr verschachtelt erzählt. Während Lena ihre Geschichte erzählt, springt die Handlung immer wieder in die Gegenwart zurück. Gleichzeitig erfährt man aber auch einiges über das Leben der letzten Kriegstage und den Anfang der Besatzungszeit. Die Entdeckung der Currywurst ist dabei eigentlich eine Nebensache.
2009 wurde das Buch verfilmt mit Barbara Sukowa und Alexander Khuon in den Hauptrollen - die Verfilmung kenne ich allerdings nicht.
Zu dem Buch gibt es auch einen Comic von Isabel Kreitz; die Rezension dazu gibt es hier.