Tony Horwitz - Cook: Die Entdeckung eines Entdeckers

  • Ich war mir nicht sicher, wohin ich diesen Roman einordnen sollte. M.E. passt er am besten in die Kategorie Biographie, die ich dann gewählt habe. Sollten die Administratoren anderer Meinung sind, bitte ich um Umsortierung. Vielen Dank vorab!


    Autor (Kopie von Verlagswebseite)


    Tony Horwitz, geboren in Washington D.C., hat als Auslandskorrespondent für das Wall Street Journal aus den Krisengebieten der Welt berichtet, war Autor des New Yorker und ist 1995 mit dem Pulitzerpreis ausgezeichnet worden. Nachdem er zehn Jahre in Sydney verbracht hat, lebt Tony Horwitz heute mit seiner Familie in Massachusetts.


    Inhalt (Kopie von Verlagswebseite / Klappentext)


    Die Suche nach Terra australis trieb James Cook über alle Ozeane. Als er 1768 England verließ, war ein Drittel der Erde noch unentdeckt. In nur elf Jahren erkundete er zu Schiff die Welt vom Beringmeer bis zur Antarktis, von Alaska bis Tasmanien. Als Cook 1779 auf Hawaii erschlagen wurde, hinterließ er der Nachwelt nichts Geringeres als ein neues Bild der Erde. Der Pulitzer-Preisträger Tony Horwitz hat sich auf die Spur von Käpt’n Cook begeben und dabei einen der größten Entdecker aller Zeiten neu entdeckt.


    Meine Meinung:


    Schon als Kind/Jugendliche fasziniert mich der 1988 in der gezeigte Vierteiler über die Reisen des James Cook namens „Wind und Sterne“.Die Serie ist mittlerweile auch auf DVD erschienen ist und wurde sofort nach Erscheinen von mir gekauft. Nachdem mich meine Reisen zudem bereits nach Australien und Neuseeland geführt haben, wollte ich mehr über diesen Entdecker des 18 Jh. wissen. Was war das für ein Mann, der in der damaligen Zeit insgesamt 3 große Südseereisen machte, die jedes Mal länger als 1 Jahr dauerten? Bei der Suche nach diesbezüglicher Literatur fiel mit das o.g. Buch ins Auge. Auch den Autor hat dieser Mann nicht losgelassen.


    Der Autor begibt sich in dem Buch nicht nur auf die Spuren der 3 großen Reisen von James Cook, sondern auch auf der Suche nach Cook's Jugend. Er besucht Cook’s Heimat in Yorkshire und bringt dem Leser den Menschen James Cook näher. Dieser stammt aus einfachsten Verhältnissen und kommt, aufgrund seiner mathematischen Auffassungsgabe und seines Fernwehs, seinem Ziel als Kapitän auf große Fahre zu gehen immer näher.


    Zudem schreckt der Autor auch nicht davor zurück, sich auf den Nachbau des ersten Schiffs von Cook, die Endeavour, zu begeben und dort als Seemann die damaligen Zustände am eigenen Leib erleben kann.


    Einen großen Teil des Buchs ist aber verständlicherweise den Reisen des James Cooks gewidmet. Dabei handelt Tony Horwitz diese aber nicht trocken ab und erzählt die diesbezüglich erschienen Reiseberichte / Logbücher nach, sondern reist auf Cooks Spuren in der heutigen Zeit zu den damals entdeckten Plätzen (u.a. Tahiti, Neuseeland, Australien). Er befragt die heutigen Bewohner nach Ihrem Verhältnis zu James Cook und beleuchtet dabei, welche Spuren Cooks Landung damals und heute hinterlassen hat. Er erzählt von den Schwierigkeiten der heutigen Bewohner mit dem Erbe fertig zu werden. Positiv anzumerken ist, dass der Autor sich trotz der spürbaren Bewunderung nicht scheut, auch einen kritischen Blick auf die Folgen der Landungen sowie die negativen Eigenschaften des Mannes James Cook wirft.


    Um die Übersicht über die Reisen nicht zu verlieren, gibt es Karten der Reisen sowie einen ausführlichen Anhang zu den Quellen und der genutzten Literatur. Wer Gelegenheit hatte die Ausstellung „James Cook und die Entdeckung der Südsee“ in der Bundeskunsthalle zu sehen, kann sich viele Schilderungen des Buches noch besser vorstellen.


    Wer sich dem Thema James Cook aus Romansicht nähern will, dem empfehle ich in diesem Zusammenhang auch die Bücher „Letzte Reise“ von Anna Enquist (Rezension) sowie „Südwinde“ von Nicole C. Vosseler (Rezension).


    Zusammengefasst vergebe ich 4,5 Sterne von 5.


    Viele Grüße susa

    "Begib dich einmal im Jahr an einen Ort, an dem du noch nie gewesen bist." (Dalai Lama)


    :study: 2014: 18 Bücher mit 10.009 Seiten (2013: 63 Bücher mit 27.710 Seiten)