Eigentlich ist er Kroate, eigentlich lebt er in New York und eigentlich ist er kein Priester, sondern ein Auftragskiller mit 66 erfolgreich ausgeführten Morden. Doch einmal in Island angekommen, bleibt Toxic nichts anderes übrig, als die Rolle des Predigers zu spielen. Mehr schlecht als recht absolviert er einen Auftritt in einer TV-Show und verliebt sich auch noch in die Tochter seiner Gastgeber. Bald schon droht er aufzufliegen …
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Zum Autor:
Nach dem Studium an der Hochschule für Kunst und Kunstgewerbe in Reykjavík 1979-80 besuchte er ein Jahr die Kunstakademie in München. Seit 1982 arbeitet er sowohl als Künstler als auch als Autor in Reykjavík. Sein erster Roman „Hella“ erschien 1990. Seinen internationalen Durchbruch hatte er mit dem Roman „101 Reykjavík“ erschienen 1996, der 2000 unter der Regie von Baltasar Kormákur verfilmt wurde.
Neben weiteren Romanen schrieb Hallgrímur Helgason Hörspiele, Essays, Theaterstücke und trat als Stand-up-Comedian auf. In über 20 Soloausstellungen und zahlreichen Gruppenausstellungen sind seine Bilder auch in Europa und den USA zu sehen gewesen.
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Meine Meinung:
Der Auftragskiller Toxic hat es nun wirklich nicht einfach: da „verkackt“ er schon seinen 66. Auftragsmord und muss aus dem Big Apple nach Hause nach Zagreb zu Muttern fliehen. Doch auch das ist ihm nicht vergönnt: am Flughafen warten die netten Herren in den schwarzen Anzügen schon auf ihn (die es offenbar nicht allzu amüsant fanden, dass Toxic einen von ihren liquidiert hat) und so wird er eher unfreiwillig zu Father David Friendly, seines Zeichens Fernsehprediger auf dem Weg nach Island.
Dass das nicht gut gehen kann, ist von vornherein klar und so nimmt Toxic den Leser mit auf eine lustige, spannende, skurrile und teilweise auch nachdenkliche Reise ins Land der Geysire.
Der Leser erfährt nicht nur einiges über Island und die lustigen Namen, die die Leute dort haben, nein, wir erfahren auch einiges über Tomislav Boksic, wie Toxic im "wirklichen" Leben heißt. Hellgrímumur Helgason schreibt einfach wunderbar und hierbei auch ein großes Lob an den Übersetzer Kristof Magnusson, der kleine Wortspielereien und den selbstironischen Touch, mit dem der Autor sein Heimatland karikiert, sehr gut rübergebracht hat.
Die Sprache ist wie sie sich wohl für einen Toxic gehört: schnell, laut, derb, teilweise gehen Kommentare ziemlich unter die Gürtellinie , sarkastisch, skurril und voll von herrlich schwarzem Humor.
Zehn Tipps, das Morden zu beenden und mit dem Abwasch zu beginnen, mag kein literarisches Meisterwerk sein, aber es unterhält den Leser aufs Beste und ist auf alle Fälle mal ein isländischer Krimi der etwas anderen Art!
Von mir volle Punktzahl und damit