Amitav Ghosh - Das mohnrote Meer / Sea of Poppies

  • Ich hoffe, eine Vorstellung dieses Romanes gibt es hier noch nicht...


    Kurzbeschreibung (von amazon.de):


    Wie ein großer Vogel gleitet das stolze
    Segelschiff den Ganges hinauf. Diti, die auf den Feldern am Flussufer
    für Englands Opiumhandel schuftet, kann sich die Vision nicht erklären.
    Hat das Schicksal ihr ein Zeichen gesandt? Sie flieht nach Kalkutta, wo
    die »Ibis«, ein ehemaliges Sklavenschiff, bereits auf sie zu warten
    scheint. Mit den anderen Passagieren hat die junge Frau nur eines
    gemeinsam: Sie alle müssen Indien und ihr bisheriges Leben für immer
    hinter sich lassen.


    Meine Meinung:


    Es ist ein schönes, farbenfrohes Buch. Es handelt vom Mohnanbau in
    Indien um 1838. Beleuchtet wird das Leben der Mohnbauern, die nie
    soviel Mohn anbauen wollten, da sie keinen anderen Platz hatten, um
    Gemüse anzubauen. So hungerten sie, weil sie soweit unterdrückt wurden,
    dass ihnen nichts weiter blieb, als dieser verfluchte Mohn.


    Am Rande dieser Geschichte gibt es auch Ausblicke auf den Beginn des Opiumkrieges, der um die chinesische Hafenstadt Kanton, heute Guangzhou tobte.


    Es bleibt die Frage offen, ob es sich hier um den Auftakt einer Romanreihe handelt.
    Dieses Buch ist Historienepos, Gesellschafts- und Abenteuerroman zugleich.


    Zum Autor:


    Amitav Ghosh, 1956 in Kalkutta (jetzt Kolkata) geboren, wuchs in
    Bangladesch, Sri Lanka und Nordindien auf. Er studierte Geschichte und
    Sozialanthropologie in Neu-Delhi, und nach seiner Promotion in Oxford
    unterrichtete er an verschiedenen Universitäten Indiens und Amerikas.
    Heute lebt er mit seiner Frau und seinen Kindern in New York, verbringt
    jedoch jedes Jahr mehrere Monate in Kolkata. Mit „Der Glaspalast“
    (Blessing, 2000) gelang dem schon vielfach ausgezeichneten Autor
    weltweit der große Durchbruch, er wurde in zwanzig Sprachen übersetzt,
    und die Kritik war begeistert. Für seinen Erstling „Bengalisches Feuer
    oder Die Macht der Vernunft“ (Original 1986 erschienen) erhielt er den
    Prix Médicis Étranger, für „Schattenlinien“ (Original 1988 erschienen)
    wurden ihm mehrere der wichtigsten indischen Literaturpreise zuerkannt.
    © Random House
    (Quelle: http://www.literaturschock.de/biografien/000653)


    :winken: Andreas

  • Hallo Andreas!


    Gerne denke ich an den Glaspalast von Amitav Ghosh zurück. Deshalb würde mich das Buch schon interessieren, aber trotz deiner Rezi bin ich mir noch nicht sicher, ob es mir gefallen würde.


    Zunächst einmal vermisse ich deine Bewertung und dann stellt sich mir die Frage nach den Protagonisten des Buches. Diese kurz erwähnte Diti und........? Ist es flüssig zu lesen, erzweugt es Spannung? Wo liegt der Schwerpunkt? Rein in der Geschichte und Verbreitung des Opiums oder?


    Sicher kannst du mir da weiterhelfen. :)


    Liebe Grüsse


    Wirbelwind



    :study: Susanne Goga, Das Leonardo-Papier

    :study: Naomi J. Williams, Die letzten Entdecker









    Bücher sind die Hüllen der Weisheit, bestickt mit den Perlen des Wortes.

  • Hallo Wirbelwind,
    es geht in dem Buch um die Unterdrückung der Bauern Indiens um 1838. Bschrieben wird hier deutlich, wie der Anbau des Mohnes zur Weiterverarbeitung als Opium vorangetrieben wird und dessen folgen.
    Gliechzeitig baut sich hier wohl eine ganze Saga auf, da das Abenteuer hier auf ein loses Ende zu steuert.
    Das große Schiff, die Ibis, ein ehemaliger Sklaventransporter wird umgebaut, da mit Sklaven kein Geld mehr zu verdienen ist. Vielmehr soll nun Opium die wichtigste Fracht werden.
    Diti und ihr Retter (warum-verrate ich nicht 8) ), den sie fortan als ihren Mann ausgibt, fahren auf der Ibis mit anderen Auswanderern einer hoffentlich besseren Welt entgegen...


    Mehr werde ich nicht preisgeben ... :D


    :winken: Andreas

  • Hallo Andreas!


    Nun ein bißchen was konnte ich dir ja noch entlocken. :lol: Vielen Dank dafür. Mal sehen ob ich mir das Buch kaufe oder aus der Bücherei hole. Lesen will ich es auf jeden Fall.



    Liebe Grüsse


    Wirbelwind



    :study: J,L. Carrell, Die Shakespeare Morde

    :study: Naomi J. Williams, Die letzten Entdecker









    Bücher sind die Hüllen der Weisheit, bestickt mit den Perlen des Wortes.

  • Inhalt:

    Wie ein großer Vogel gleitet das stolze Segelschiff den Ganges hinauf. Diti, die auf den Feldern am Flussufer für Englands Opiumhandel schuftet, kann sich die Vision nicht erklären. Hat das Schicksal ihr ein Zeichen gesandt? Sie flieht nach Kalkutta, wo die »Ibis«, ein ehemaliges Sklavenschiff, bereits auf sie zu warten scheint. Mit den anderen Passagieren hat die junge Frau nur eines gemeinsam: Sie alle müssen Indien und ihr bisheriges Leben für immer hinter sich lassen.Historienepos, Gesellschafts- und Abenteuerroman zugleich.

    (Quelle: Amazon.de).


    Bewertung:

    Was für eine fantastische Erzählung! Ich konnte gar nicht aufhören, zu lessen.

    Wir befinden uns in der Mitte des 19ten Jahrhunderts in der Provinz Bihar, in Nordindien.

    Indien ist britische Kronkolonie und die Briten brauchen viel Opium als Währung im Handel mit China. Nordindien ist der ideale Ort, um die Bauern zu zwingen, grossflächig Schlafmohn anzubauen. Die Sklaverei ist zwar abgeschafft, aber viel mehr als Sklaven sind diese abhängigen Bauern nicht, die bei der Opiumernte oder in den Fabriken schuften müssen. Eine Möglichkeit bleibt ihnen noch: sich als Vertragsarbeiter verdingen und nach Mauritius fahren, um dort nach Ablauf ihres Vertrags ein eigenes Stück Land nach Gutdünken bestellen zu können.

    Nach Mauritius bringt diese Arbeiter die "Ibis", ein ehemaliges Sklaventransportschiff.

    Die Schicksale mehrerer Protagonisten sind mit dem Schiff verwoben. Da ist eine Witwe, die vor der Familie ihres verstorbenen Mannes flieht. Eine verwaiste junge Französin, die von ihrem Wohltäter belästigt und von seiner Frau drangsaliert wird. Ein verarmter ehemaliger Grossgrundbesitzer, der den Briten im Weg stand und dafür einen hohen Preis bezahlen muss. Ein spiritueller Hindu mit einem guten Herz. Ein ehemaliger Pirat, der sich vor Entdeckung versteckt.

    Jeder dieser Menschen hat seine eigenen Gründe, um auf der Ibis zu sein. Für alle gilt, dass es in Indien keine Zukunft mehr für sie gibt.

    Also treten sie die gefürchtete Reise über das Schwarze Wasser nach Mauritius an.

    Der Autor hat die verschiedenen Lebensgeschichten sehr schön und spannend miteinander verwoben. Ich fand die Personen authentisch und sympathisch. Es werden auch viele indische Ausdrücke verwendet, so dass man viel über die Kultur lernt, die einem doch noch fremd und schwer zugänglich vorkommt.

    Die Sprache ist zum Teil poetisch, manchmal wird im Slang gesprochen oder gemischt English / Hindi.

    Der Humor kommt auch nicht zu kurz. Zum Teil gibt es im Buch richtig brutale Szenen, die wechseln sich dann ab mit leichteren, humorvollen Passagen.

    Ich bin selbst ein Indien-Fan und liebe Romane, die dort spielen. Deshalb gebe ich dem Buch die volle Punktzahl und mache mich sofort an Teil 2 der Trilogie.

    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

    Anyone who stops learning is old, whether at twenty or eighty. Anyone who keeps learning stays young. The greatest thing in life is to keep your mind young.

    - Henry Ford-

  • K.-G. Beck-Ewe

    Hat den Titel des Themas von „Amitav Ghosh - Das mohnrote Meer“ zu „Amitav Ghosh - Das mohnrote Meer / Sea of Poppies“ geändert.