Inhalt: “Der einzige Mann auf dem Kontinent“ erzählt die Geschichte von Darius Kopp, einem Fachmann für drahtlose Internetnetzwerke, der sich und seine Beziehungen allmählich im Arbeitsstrudel zu verlieren droht. Denn der arme Darius ist ein Mensch, der wie so viele andere auch, schwer mit den Tücken der heutigen Zeit zu kämpfen hat und mit ganz alltäglichen Dingen überhaupt nicht mehr zurecht kommt. Was zum Beispiel soll er mit den 40‘000 Dollar Cash machen, welche eines Tages plötzlich auf seinem Schreibtisch landen? Schliesslich zahlt er doch sonst nur immer mit Plastikgeld. Das jedoch ist nur eines von vielen Problemen in Darius Leben…
Meine Meinung: Das Buch gewährt einem genau eine Woche Einblick in Darius Kopps Leben, welches im Grunde genommen gar nicht so spektakulär ist. Trotzdem bin ich bis zur letzten Seite förmlich an dem Buch geklebt. Ein Grund dafür ist sicherlich der sympathische Antiheld Darius, mit dem man sich extrem gut identifizieren kann. Denn irgendwie steckt in jedem von uns ein kleiner Darius Kopp. Ein grosses Lob gebührt in meinen Augen jedoch auch dem einzigartigen Schreibstil von Terézia Mora, der perfekt zu diesem Buch passt, das im Übrigen nicht ganz so ernst ist, wie es den Anschein haben mag. Ganz im Gegenteil. Oft kann man sich ein Schmunzeln einfach nicht verkneifen, selbst wenn die Thematik noch so ernst ist.
Was mich an dem Buch aber am meisten gefreut hat ist, dass es mich immer wieder zum Nachdenken gebracht hat. Ist das digitale Zeitalter nun Fluch oder Segen? War früher wirklich alles besser? Wären wir ohne Facebook, MySpace, etc. glücklicher? Diese Fragen muss jeder für sich selbst beantworten. Sicher ist, dass immer mehr Menschen, genau wie Darius, den Draht zur “realen Welt“ verlieren und ihre Zeit im Internet vergeuden, anstatt sich um die wirklich wichtigen Dinge im Leben zu kümmern. In diesem Sinne ist “Der einzige Mann auf dem Kontinent“ ein Roman, wie er zeitgenössischer nicht sein könnte.
Fazit: “Der einzige Mann auf dem Kontinent“ ist ein Buch, das uns mit den Problemen des unglaublich schnellen digitalen Zeitalters (mit denen wir zweifelsohne alle zu kämpfen haben) konfrontiert. Ein Roman der zum Nachdenken anregt und uns den Spiegel vorhält. Getreu dem Motto: Nosce te ipsum! Erkenne dich selbst!
Meine Wertung: