Bettina Belitz - Sturmsommer

  • Inhalt:


    Buecher.de


    Eigentlich hatte sich Tom total auf die Trekking-Tour gefreut: eine lockere Zeit mit seinen Freunden verbringen, einfach durch die Landschaft reiten und die Freiheit genießen - auch wenn Tanja mit dabei ist, die ihm schrecklich auf die Nerven geht. Doch dann ziehen dunkle Gewitterwolken auf. Tom erfährt, dass es der letzte Sommer von Meteor sein soll. Der betagte braune Hengst ist doch der beste Freund von Toms Schimmelwallach Damos - und das Pflegepferd von Tanja. Jetzt muss er über seinen Schatten springen - für Meteor ... und für Tanja.



    Meine Meinung:


    Der 14 – jährige Tom hat an sich ein tolles Leben und könnte eigentlich glücklich sein. Seine Freunde sind auf seiner Seite, das Verhältnis zu seiner älteren Schwester ist auch gut und er hat ein eigenes Pferd mit dem Namen Damos.
    Dennoch hat er Angst Damos zu verlieren, weil seine Eltern ihm Damos, aufgrund seiner schlechten schulischen Leistungen, wegnehmen wollen.
    Weil auch seine Wanderung mit Damos in den Sommerferien gefährdet ist, nimmt er Nachhilfe bei Tanja. Sein Problem: Tanja ist genau diejenige aus seiner Klasse, die er am wenigsten leiden kann.
    Nach „Splitterherz“ ist „Sturmsommer“ das zweite Buch von Bettina Belitz, das ich richtig verschlungen habe.
    Toms Geschichte ist in der Ich – Form geschildert und erzählt von Liebe, Freundschaft und den ganz normalen Alltagsproblemen.
    Durch die Ich – Perspektive ist man Tom auch ganz nah und fühlt mit ihm. Das Buch wird dadurch intensiver und man kann auch Toms Probleme besser nachvollziehen.
    Es macht wirklich Spaß Bettina Belitz’ Bücher zu lesen. Jedes einzelne besticht mit authentischen und sympathischen Charakteren, die den Leser verzaubern und sehr besonders sind.
    Auch ist die Sprache ein Traum und zieht den Leser von Beginn an in ihren Bann.
    Ein richtig gutes Buch sowohl für junge als auch für etwas ältere Leser!


    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: von :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :thumleft: :love: :applause: :drunken:

  • Vielen Dank für die Rezi, hasewue!
    Allerdings bin ich noch ein bisschen unschlüssig, mit Pferden habe ich es eigentlich nicht so... :uups: Wie ist es denn damit?

    Def. Moudschegiebchn: Des's'säggssch ün heest Marienkäfer.

    »Ich stupste sie zusammen, ließ sie klimpern, klickern, Lachstein und Buchstein kicherten sich eins.
    Natürlich. Lachstein erzählte Buchstein einen Witz.« Ulla Hahn, Aufbruch

  • Vielen Dank für die Rezi, hasewue!
    Allerdings bin ich noch ein bisschen unschlüssig, mit Pferden habe ich es eigentlich nicht so... :uups: Wie ist es denn damit?

    Nun, das dachte ich auch zuerst und Pferde spielen auch eine wichtige Rolle, da es ja eine Trekking-Tour zu Pferd ist. Dennoch geht es nicht nur um Pferde, sondern auch um Abenteuer, Freundschaft und Liebe. Es ist eher für jüngere, aber auch wenn man älter ist, ist dieses Buch ein Genuß. Ich habe es allerdings auch nicht so mit Pferden, aber das "Gesamtwerk" stimmt einfach. :love:

  • Nun, das dachte ich auch zuerst und Pferde spielen auch eine wichtige Rolle, da es ja eine Trekking-Tour zu Pferd ist. Dennoch geht es nicht nur um Pferde, sondern auch um Abenteuer, Freundschaft und Liebe. Es ist eher für jüngere, aber auch wenn man älter ist, ist dieses Buch ein Genuß. Ich habe es allerdings auch nicht so mit Pferden, aber das "Gesamtwerk" stimmt einfach. :love:


    Na dann, ab auf die Wunschliste damit! :D

    Def. Moudschegiebchn: Des's'säggssch ün heest Marienkäfer.

    »Ich stupste sie zusammen, ließ sie klimpern, klickern, Lachstein und Buchstein kicherten sich eins.
    Natürlich. Lachstein erzählte Buchstein einen Witz.« Ulla Hahn, Aufbruch

  • Ich habe das Buch heute bekommen und schon angefangen zu lesen. Es gefällt mir bislang auch wirklich sehr gut. :)

    Auch ist die Sprache ein Traum und zieht den Leser von Beginn an in ihren Bann.
    Ein richtig gutes Buch sowohl für junge als auch für etwas ältere Leser!

    Hierzu muss ich allerdings sagen, dass "die Sprache ist ein Traum" für mich nach sehr poetischer Sprache klingt, das ist aber überhaupt nicht der Fall und soll es auch nicht sein! Der Ich-Erzähler Tom ist ein ganz normaler Junge, und die Sprache ist typisch jugendlich: kurze, unverschnörkelte Sätze, der Wortschatz an den von Kindern und Jugendlichen angepasst, die in Toms Alter sind. Ich geb euch mal ein Beispiel, in dem Tom seine Schwester Lissi beschreibt:

    Zitat

    Lissi bleibt hier in letzter Zeit immer lange vor dem Spiegel stehen. Wirklich immer. Bei jedem Treppenlaufen. Ich zähle mit. Sie verliert auf der Treppe viel Zeit, seit sie 17 ist und sich in den Chris verliebt hat. Dabei sieht sie ja doch jedes Mal so aus wie am Tag davor. Finde ich. (S. 11)

    Damit hat die Autorin wirklich einen ganz anderen Erzählstil als in "Splitterherz" angeschlagen, den ich aber für ein Jugendbuch sehr gut finde und der mir persönlich auch richtig gut gefällt. Dennoch denke ich, dass "Sturmsommer" nicht das ist, was man heutzutage als "All-Age" beschreibt, es ist durch und durch ein Jugendbuch und auch für diese Zielgruppe geschrieben. Das soll jetzt absolut keine Kritik sein, denn ich finde nicht, dass das negativ ist, im Gegenteil! Aber wer etwas in der Richtung von "Splitterherz" erwartet, wird enttäuscht sein, es ist wirklich etwas Eigenes!
    Das wollte ich zuerst mal loswerden, jetzt lese ich es erstmal zuende und dann gebe ich wieder meinen Senf dazu. ;)
    Bisheriges Fazit nach dem ersten Drittel: ein ganz tolles, sehr schönes Jugendbuch übers erste Verliebtsein und eine Pferdegeschichte, die bestimmt auch was für Jungen ist! :thumleft:

  • Ich habe das Buch heute bekommen und schon angefangen zu lesen. Es gefällt mir bislang auch wirklich sehr gut. :)

    Hierzu muss ich allerdings sagen, dass "die Sprache ist ein Traum" für mich nach sehr poetischer Sprache klingt, das ist aber überhaupt nicht der Fall und soll es auch nicht sein! Der Ich-Erzähler Tom ist ein ganz normaler Junge, und die Sprache ist typisch jugendlich: kurze, unverschnörkelte Sätze, der Wortschatz an den von Kindern und Jugendlichen angepasst, die in Toms Alter sind.

    Nun, das ist nicht meine Auffassung, sonst hätte ich geschrieben, dass die Sprache poetisch ist. :wink: Was ich mit "die Sprache ist ein Traum" ausdrücken will, ist einfach, das alles stimmig ist und das die Sprache perfekt zu den einzelnen Charakteren passt. Die Sprachwahl macht sie authentisch und verdeutlicht verschiedene Handlungsweisen, Verhaltensweisen und Einstellungen besser. DAS ist meine Auffassung zu "die Sprache ist ein Traum". :wink:

  • Dass du nicht meinst, dass die Sprache poetisch ist, habe ich mir schon gedacht. ;) Das war auch gar nicht als Kritik gemeint, sondern nur, was mir aufgefallen war, weil ich deinen Satz, bevor ich das Buch begonnen habe, falsch interpretiert und sprachlich etwas Anderes erwartet habe. ;)

  • Dass du nicht meinst, dass die Sprache poetisch ist, habe ich mir schon gedacht. ;) Das war auch gar nicht als Kritik gemeint, sondern nur, was mir aufgefallen war, weil ich deinen Satz, bevor ich das Buch begonnen habe, falsch interpretiert und sprachlich etwas Anderes erwartet habe. ;)

    Ach so. Ok. Dann verstehe ich es. Ich dachte nämlich, dass du "mein persönliches Empfinden" als falsche Auffassung siehst. :wink:

  • Ich hab's ausgelesen! :) Und ich fand's toll. :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:
    Da ich jetzt zu faul bin, nochmal umzuformulieren, nachdem ich gerade eine Rezension geschrieben habe, hänge ich die einfach hier dran:


    Tom hat eigentlich alles, was er möchte: ein schönes Leben mit seiner Familie, vor allem mit seiner großen Schwester Lissi, auch wenn die zeitweilig wegen ihres blöden Freundes Chris nicht ganz sie selbst zu sein scheint, ein schönes Zuhause, tolle Freunde - und vor allem hat er ihn: Damos, sein eigenes Pferd.
    Damos zu haben, auszureiten und einfach nur das Gefühl grenzenloser Freiheit zu haben, ist das Größte für Tom. Das möchte er niemals im Leben missen. Und als er nach einem Unfall im Sportunterricht im Krankenhaus liegt und von seinem Bettnachbarn von einer Reiterreise hört, ist für Tom total klar: da muss er dabei sein. Vierzehn Tage mit Damos unterwegs zu sein, das erscheint Tom wie der Himmel auf Erden.
    Das Problem ist nur, dass es mit Toms Noten bergab gegangen ist, seitdem er Damos hat. Und seine Eltern wollen ihm die Reise nur erlauben, wenn er es schafft, seine Mathenote zu verbessern. Unmöglich, denkt Tom, aber es kommt noch schlimmer, denn seine Eltern haben ausgerechnet diese komische Tanja aus seiner Klasse als seine Nachhilfelehrerin ausgesucht. Tanja, die Streberin, die jetzt auch noch zu denken scheint, dass er mit ihr reden möchte. Die nie mit auf Klassenfahrt gefahren und nie zu den Grillfesten der Klasse gekommen ist. Tanja, über die Toms Mutter sagt, dass sie ein "armes Mädchen" ist. Was sie damit meint? - Tom hat keine Ahnung, aber es interessiert ihn auch nicht.
    Nur eines haben Tanja und Tom scheinbar gemeinsam: sie lieben Pferde. Und Tanjas Pflegepferd, der alte Meteor, steht neben Damos im Stall. Als Tom erfährt, dass dieser Sommer der letzte für Meteor sein soll, macht er sich zum ersten Mal Gedanken um Tanja - und er erkennt, dass er bislang vielleicht doch nicht immer alles richtig gemacht hat...
    "Sturmsommer" ist ein tolles Buch! Es erzählt eine Geschichte von Freundschaft, der ersten Liebe, und natürlich handelt sie auch von Pferden. (Aber ich bin eigentlich keine Pferdebuchleserin und fand dieses Buch trotzdem grandios.) Die Geschichte kommt nicht belehrend daher, auch wenn man eine Menge aus ihr mitnehmen kann (ich gehe dabei jetzt aber mal vor allem vom jüngeren Leser aus ;)). Gleichzeitig gibt es viele schöne, unbeschwerte Passagen, in denen man sich - in meinem Alter :loool: - gern an seine Jugend zurückerinnert.
    Tom, der Ich-Erzähler, redet, wie ihm der Schnabel gewachsen ist, das Buch zeichnet sich durch einfache, unverblümte Sätze und eine schnörkellose Ausdrucksweise aus, was sich sehr gut lesen lässt. Gerade dadurch, dass Tom seine Macken und Fehler hat, bringt er einem Tanjas Geschichte - denn "Sturmsommer" ist ebenso ihre Geschichte wie seine - nahe. Auch damit überzeugt Bettina Belitz hier.
    Durch und durch ein schönes Jugendbuch, das ich als Kind schon gern gehabt hätte, jetzt aber nicht weniger gern gelesen habe. Mehr davon!

  • @Haewue und Strandläuferin
    Danke, für die schönen Rezis....hören sich wirklich vielversprechend an. Natürlich handelt es sich hierbei bestimmt um eine ganz andere Erzählweise, als das andere Buch Splitterherz von der lieben Autorin Bettina Belitz, doch setze ich es einmal auf die Wunschliste und wenn ich einmal abschalten, runterkommen und einen schönen, leichten Jugendroman lesen möchte, ist dieses Buch sicherlich eine gute Wahl. :D

    "Neue Bücher rochen nach Druckerschwärze, nach Leim, nach Erwartungen. Alte Bücher dufteten nach Abenteuern, ihren eigenen und jenen, von denen sie erzählten. Und gute Bücher verströmten ein Aroma, in dem das alles steckte, und dazu noch ein Hauch von Magie."
    Kai Meyer


  • „Sturmsommer“ ist Bettina Belitz erstes Buch, welches sie (laut eines Interviews mit Lovelybooks) bereits mit 12 Jahren begann und mit 14 fertig stellte. Veröffentlicht wurde es aber erst, nach vielen Überarbeitungen, im Jahr 2010.


    Man merkt es ihm an, dass es eines der frühsten Werke der Autorin ist, denn der Schreibstil ist noch nicht so flüssig und ausgereift, wie man es aus anderen Belitz- Büchern kennt. Doch bereits hier lässt sich das große Potenzial der heutigen Erfolgsautorin erkennen. „Sturmsommer“ ist trotz manchmal etwas holpriger Formulierungen ein spannendes und interessantes Buch, das sich, hat man einmal damit begonnen, nur schwer wieder aus der Hand legen lässt.


    Die Geschichte überzeugt vor Allem durch Authentizität. Tom ist ein ganz normaler Vierzehnjähriger mit ein paar Privilegien, der manchmal ein wenig über die Stränge schlägt, im Großen und Ganzen aber nicht abgehoben wirkt. Ebenso Tanja, mit der es das Leben allerdings nicht so gut gemeint hat. Bettina Belitz bedient hier jedoch keine Klischees, sondern kreiert eine Geschichte, wie sie sich an jeder beliebigen Schule abspielen könnte. Sie lässt beide Hauptfiguren, besonders aber Tom, eine Entwicklung durchlaufen, die eine klare Nachricht übermittelt und besonders jüngere Leser zum Nachdenken anregen kann.


    Die an sich stimmige Geschichte tröstet auch über das etwas übertrieben Ende hinweg. Hier wäre Weniger wohl mehr gewesen, aber es ist durchaus verzeihbar, da es sich nur über ein paar Seiten am Schluss erstreckt und „Sturmsommer“ ansonsten ein wirklich gutes Buch ist.


    Schön fand ich, dass es in Bettina Belitz zweitem Pferdebuch „Freihändig“ ein Wiedersehen mit Tom und Tanja gibt, die dort kleine Randrollen spielen. In Zukunft wird es hoffentlich noch mehr Pferdebücher von dieser Autorin geben!