Kurzbeschreibung von amazon.de:
Herbst: Beginn bereitet die Bühne für einen epischen Endzeitzyklus, der Kultstatus genießt und unter Insidern als absoluter Meilenstein des Genres gilt. Dabei gelingt David Moody das seltene Kunststück, absolute Hochspannung kunstfertig mit Tiefgang zu vereinen, indem er die packende Handlung um tiefe Einblicke in die Seelenwelt der mit einer Extremsituation ungeahnten Ausmaßes konfrontierten Überlebenden anreichert.
Binnen vierundzwanzig Stunden löscht ein rasend um sich greifender Virus beinah die gesamte Menschheit aus. Milliarden sterben. Es gibt weder Symptome noch eine Vorwarnung. Sekunden nach der Ansteckung sterben die Opfer einen qualvollen Tod.
Nur eine Hand voll Überlebender bleiben übrig, die sich am Ende des ersten Tages wünschen, selbst tot zu sein. Die Verzweifelten suchen Zuflucht im Gemeinschaftshaus am Rand einer Großstadt. Da sie sich zu sehr fürchten, um sich in die verseuchte Welt hinauszuwagen, verwandelt ihre Zuflucht sich bald in ein Gefängnis. Unter dem emotionalen und physischen Druck der unerklärlichen Lage beginnt die völlig verängstigte Gruppe auseinander zu brechen.
Ohne Strom, Wasser und Lebensmittel in ihrer vermeintlichen Zuflucht gefangen, vegetieren die Überlebenden nur noch von Stunde zu Stunde dahin. Dann schlägt der Virus erneut zu ... und die Hölle auf Erden hält Einzug.
Eigene Meinung:
Nachdem ich von dem in Deutschland immer noch recht unbekannten David Moody das grandiose "Im Wahn" gelesen habe, hat mich die Herbst-Serie, die ja ein ähnliches Thema aufgreift, schon lange gereizt.
Die Geschichte geht sofort mit einigen deftigen Schocks los: Aus der Sicht der 3 Hauptpersonen wird erzählt, wie sie das um sich greifende Sterben erlebt haben. Innerhalb von Sekunden und ohne jede Vorwarnung sterben sämtliche Menschen um sie herum einen nicht gerade friedlichen Tod. Kurz darauf treffen sich die 3 mit einer Menge von ca. 20 anderen verwirrten Überlebenden in einem Gemeindezentrum in der Großstadt Northwich. Die verunsicherten und verängstigten Menschen verschanzen sich dort und nach einigen Tagen geschiet das Unfassbare: Die Toten stehen wieder auf und beginnen ziellos umherzuwandern, an ihrer Umgebung scheinen sie zuerst kein Interesse zu haben. Carl, Michael und Emma halten es nicht lange aus im Gemeindezentrum und ziehen sich aufs Land in ein einsames Bauernhaus zurück. Doch auch dort tauchen bald die wandelnden Toten auf und es scheint, als ob sie aggressiver und lernfähiger geworden sind...
"Zombievariationen" scheinen eine Spezialität von David Moody zu sein. Ziemlich früh ist mir aber aufgefallen, dass der teilweise vorhandene Humor aus "Im Wahn" hier überhaupt nicht vorhanden ist, was ich sehr schade fand. Ich finde, dass bei diesem Frühwerk der Schreibstil manchmal auch etwas unbeholfen wirkt, aber trotzdem lässt sich das Buch schnell und einfach durchlesen. Richtig gefordert wird man als Leser allerdings nicht. Es gibt zwar schon einige brutale Szenen, eine Splatter-Blut-Effekthascherei ist es aber beileibe nicht. Vielmehr zielt der Autor auf die Verzweiflung der Hauptpersonen ob der Aussichtslosigkeit der Lage und auf eine beklemmende Atmosphäre, die vor Allem in dem Bauernhaus, das als Festung ausgebaut wurde, hervorragend zu Tragen kommt. Ich fand die Geschichte manchmal richtig schön gruselig, was mehr dadurch bedingt war, dass man NICHT genau weiß, was außerhalb der scheinbar sicheren Mauern vor sich geht. Mit der Verzweiflung wird es aber meiner Meinung nach manchmal etwas übertrieben und es gleitet zu sehr ins Melancholische ab. Die 3 Hauptakteure bleiben leider auch etwas blass: 1. Carl, ein Familienvater, der die depressivste Stimmung von allen verbreitet, da er alles was im lieb war, verloren hat. 2. Michael, ein Endzwanziger, der sein Leben bisher als Einzelgänger verbracht hat und 3. Emma, eine Medizinstudentin, die mitten aus Prüfungen und Saufgelagen herausgerissen worden ist. Teilweise kann ich das Verhalten der Personen auch überhaupt nicht nachvollziehen und musste mir an den Kopf fassen ob mancher Dummheit.
Normalerweise würde ich 3 Sterne vergeben, da aber Zombies und das Ende der Welt genau meine Themen sind und es mir trotzdem großen Spaß gemacht hat, das Buch zu lesen, gebe ich , die sich "Herbst: Beginn" vor Allem wegen seiner beklemmenden und grusligen Atmosphäre verdient hat. Alle Nicht-Zombie-Fans können gerne einen Stern abziehen. Ich werde die vielversprechende Serie auf jeden Fall weiterlesen. Allerdings hätte man die 4 Bände gut und gerne auch auf 2 kürzen können!