Brom - Der Kinderdieb / The Child Thief

  • Ich habe den Tag heute lesend verbracht und das Buch beendet.
    ich muss sagen, dass es mich schon von der ersten Seite fesseln konnte und ich es sehr beeindruckend fand, wie Brom einzelne Elemente verschiedener Mythen/Legenden zu einer fantastischen Peter-Pan-Geschichte verknüpfen konnte. Es gab zahlreiche unerwartete Wendungen und v. a. zeigte sich mir zum Schluss, dass man nicht immer eindeutig zwischen "Gut" und "Böse" trennen kann. :-k
    Ich habe das Buch als ebook sehr genossen und werde mir nun eine englische Ausgabe des HC für mein Regal besorgen, schon allein wegen den tollen Illustrationen.


    Da mir das Buch gefallen hat, mich die Geschichte wirklich fesseln konnte und ich wirklich nichts auszusetzen finde, bekommt das Buch von mir
    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:


    Es wurde bereits erwähnt, dass es einige sehr brutale Stellen in der Handlung gibt. Ich sehe dies jedoch nicht als negativ und werte es als künstlerische Freiheit, da ich nämlich zu keinem Zeitpunkt den Eindruck hatte, der Autor würde hierbei unangemessen übertreiben oder allzu detailliert die Dinge schildern, um irgendwelche Gewaltfantasien auszuleben. Kämpfe mit Messern, Schwertern, Äxten sind nun einmal eine recht blutige Angelegenheit.
    Die bildhaften Beschreibungen unterstreichen meiner Meinung nach nur die Tragik des Handlung, zumal auch viele Kinder involviert sind. Bisweilen wird man an den Herr der Fliegen erinnert, der auch nicht gerade für zarte Gemüter ist. :rambo:


    Ich habe das Buch auf Englisch gelesen (The Child Thief). Es ist ein weiteres Lesehighlight des Jahres für mich. :thumleft:

  • Das solltest Du Dir auch noch Krampus gönnen. 8) Auch wenn der "Kinderdie" eine Ecke besser ist in meinen Augen. 8)


    Ja, danke für den Hinweis, das habe ich vor. Ich habe schon gehört, dass es recht gut sein soll. :)

  • Ich habe das Buch nun auch gelesen und braucht ziemlich lange dafür. Zum einen, weil das eigentlich gar nicht mein Genre ist und zum anderen, weil es doch sehr düster war und ich nicht immer Lust darauf hatte.
    Wenn man aber einmal angefangen hat zu lesen möchte ich man gar nicht mehr aufhören. Brom beschreibt alles so eindrucksvoll und echt, dass es sich doch recht schnell liest.
    Mich haben die Gewaltszenen nicht weiter gestört, aber ich bin da auch nicht so zart besaitet :wink:
    So richtig konnte ich mich auch nicht entscheiden wer mir hier sympathisch war und wer nicht, denn sie hatten alle ihre guten und schlechten Seiten und beide Seiten.
    Zum Ende hin erfährt man auch mehr über den Käptain und dem Leser wird klar, dass dieser ganze Krieg eigentlich wieder mal völlig sinnlos ist. Trotzdem kann man sich nicht einigen.
    Das Buch hat mich mit sehr geteilten Gefühlen zurück gelassen, aber ich es war sehr gut geschrieben und ich hatte trotzdem Spaß am Lesen.
    Daher vergebe ich :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb:


    Die Welt ist wie ein Buch. Wer nie reist, sieht nur eine Seite davon.


    :tanzensolo:


    Gelesen 2016 : 9
    Gelesen 2015 : 44
    Gelesen 2014 : 78

  • Inhalt (Quelle: Amazon.de)


    Leise wie ein Schatten streift ein Junge durch die Straßen von New York. Er nennt sich Peter und ist auf der Suche nach Kindern und Teenagern, die dringend Hilfe brauchen. Peter rettet sie – und bietet ihnen an, sie in sein magisches Reich zu führen, in dem niemand je erwachsen werden muss. Doch er verrät ihnen nicht, dass dieses Land im Sterben liegt und dort nicht nur magische Geschöpfe und das Abenteuer ihres Lebens auf sie warten, sondern auch größte Gefahr …


    Eigene Meinung


    Brom hielt sich hier eher an die ursprüngliche, düstere Peter Pan-Version und machte daraus seine eigene Geschichte, die, wenn auch mit leichten Abstrichen, gut funktioniert. Was mich am meisten gestört hat, war, dass die Antipathie, die zu Anfang gegen Peter aufgebaut wird, nicht anhält. Der, zu Beginn eingeschlagene, Weg wird nicht konsequent gegangen. Peter wird am ende doch recht sympathisch. Ich hätte mir Peter hier eher als totalen Fiesling gewünscht, wäre cooler gewesen.
    Dennoch ist das Buch ein Geheimtipp für den geneigten Fantasyleser, der Mal Lust auf "Etwas anderes" hat ... Vorrausgesetzt man hat einen stabilen Magen, denn hier wird in Blut gebadet.

  • Hm ich bin ja nun auch kein Fan von großem Gemetzel, aber in dem Buch fand ich das jetzt nicht schlimm, deshalb wundert es mich, dass einige so hervor heben. Gut sicher meinen Kindern würde ich das Buch nicht zu lesen geben, aber sonst finde ich es gut lesbar.

    lg Schattenlady


    Bücher lesen heißt: wandern gehen in fernen Welten, aus den Stuben über die Sterne
    (Jean Paul)

  • Ich hab das Buch ja vor 7 Jahren schon mal gelesen und hatte jetzt wieder richtig Lust dazu - zumal ich anscheinend echt alles vergessen habe! Es war wirklich fast so, als würde ich es zum ersten Mal lesen!


    So war dann auch der Prolog eine echte Überraschung, denn der Autor startet mit einer sehr beklemmenden Situation: ein Mädchen in Angst vor dem Missbrauch ihres Vaters, dass die bedrängende Situaion sehr deutlich macht.

    Doch genau um diese Kinder geht es, "verlorene" Kinder, die Hass und Gewalt schon viel zu lange ausgesetzt waren und keinen Ausweg mehr finden. Denn Peter sucht sie, um sie zu retten, einerseits. Andererseits entführt er sie durch den gefährlichen Nebel auf die Insel Avalon, wo er ihnen das Paradies verspricht. Mehr oder weniger.


    Der Autor beschreibt auch im Nachwort sehr gut, wie er als Fan von Peter Pan auf die ursprüngliche und ja schon sehr ungewöhnlich grausame Version von J. M. Barrie gestoßen ist, in der kleine Textstellen darauf hindeuten, wie egozentrisch und unbekümmert hier der Charakter Peter Pan dargestellt wird - entgegen der verharmlosenden Disney Version.


    Mit der ganzen Brutalität, den Schimpfwörtern und den bedrückenden Schicksalen hab ich wirklich nicht gerechnet und es zeichnet ein sehr klares Bild. Von Peter, der vor keiner Gewalt zurückschreckt, aber vor allem auch von den Kindern und Jugendlichen, die mit all ihren erschreckenden Erfahrungen irgendwie überleben müssen und sich ihre eigenen Strategien entwickeln, um damit klar zu kommen.

    Es geht hier definitiv hart zur Sache und bei einigen Kämpfen fliegen auch wortwörtlich die Fetzen. Auch hier nimmt der Autor kein Blatt vor den Mund, um die Gewalt zu beschreiben, mit der hier vorgegangen wird, wer das scheut wird hier nicht so rechten Spaß an der Geschichte haben.


    Zwischendurch erfahren wir jedoch auch mehr über Peter und seine Vergangenheit. Auch er musste schon sehr früh erkennen, wie es ist, nicht angenommen und geliebt zu werden und sich deshalb einen Mutterersatz sucht. Hier findet er ihn in "der Dame vom See", die viele sicher aus der Artus-Sage kennen. Nimmerland ist hier die Insel Avalon, die von böswilligen Kreaturen heimgesucht wird - mit dabei natürlich auch ein Kapitän stellvertretend für den legendären Käptn Hook.


    Neben Peter ist auch Nick als Protagonist sehr wichtig. Auch ihn hat Peter aus einer ausweglosen Situation gerettet - allerdings kann sich Nick der Begeisterung der anderen Kinder für "ihren Helden und seine Mission" nie so recht anschließen und begeistern. Seine Zweifel bringen ihn in arge Bedrängnis auf vielerlei Arten und ich mochte ihn als Charakter sehr!

    Aber es gab auch einige Nebenfiguren, die mir ans Herz gewachsen sind.


    Sehr genial verwoben sind auch viele anderen Sagen und mythische Wesen, die ebenfalls im Nachwort ihre Erwähnung finden. Mit dieser Version der Insel Avalon hat der Autor die letzte Zuflucht für die Magie entstehen lassen mit all ihren niedlichen Vertretern wie Feen und Pixies, aber eben auch heimtückischen Arten, vor denen man sich in Acht nehmen sollte!


    Thematisch ist immer wieder die Beziehung von Kindern zu ihren Eltern und umgekehrt. Die nicht entgegen gebrachte Zuneigung und Liebe, die verquere Sicht darauf oder auch Missverständnisse, das Pflichtgefühl einerseits gegenüber der bedingungslosen Aufopferung auf Kosten von anderen oder auch dem eigenen Selbst.


    Brom hat einen sehr angenehmen lesbaren Stil, mit dem er alles bestens beschreibt und vor Augen führt, ohne dass es zu langatmigen Passagen kommt, gleichzeitig aber auch viele Details einflechtet, die das ganze sehr lebendig werden lassen.


    Das Ende war mit einiger Action inszeniert und auch der Schluss hat für mich genau zur Geschichte gepasst.


    Genial finde ich ja auch die Bilder von Brom, die jedes Kapitel einleiten. Er zeichnet einfach wahnsinnig gut und ich mag seinen Stil sehr! Übrigens gibts vorne im Buch auch eine Karte von der Insel Avalon, so dass man sich hier sehr schön zurechtfindet.


    Mein Fazit: 4.5 Sterne

  • K.-G. Beck-Ewe

    Hat den Titel des Themas von „Brom - Der Kinderdieb“ zu „Brom - Der Kinderdieb / The Child Thief“ geändert.