Dies ist der 3. Teil einer Trilogie, da ich die beiden Vorgänger nicht kenne, kann ich aber sagen, dass man sie zum Verständnis auch nicht braucht, das Buch kann wunderbar für sich alleine stehen.
Die Handlung erstreckt sich auf die Zeit von 1968 bis 1972, behandelt aber ganz zu Anfang einen Raubüberfall im Jahre 1964 und hat auch kurze berichtende Passagen aus der Jetzt-Zeit.
James Ellroy erzählt amerikanische Geschichte: Von Drogen, Korruption, Rassismus, Politik, Schwulenfeindlichkeit, Schmuggel, Polizeiarbeit, Verbrechen und Gewalt. Es gibt eine ganze Menge handelnder Personen, die mir jedoch allesamt etwas fremd blieben, da er beim Erzählen nie wirklich nah an den Figuren dran ist; auch wenn einer stirbt, bzw. ermordet wird, wird das recht schnell abgehandelt und derjenige nicht weiter erwähnt.
Die Sprache ist dreckig und derb, was allerdings ganz gut zu den jeweiligen Figuren passt. Ein Drogendealer oder ein Schwerverbrecher werden vermutlich genau so im Amerika der später sechziger und frühen siebziger Jahre geredet haben.
Etwas gestört haben mich allerdings die oft seitenlangen Dokumenteneinschübe, in denen Tagebuchaufzeichnungen, Verhöre und Berichte stehen.
Der Stil ist knapp, der Autor schreibt fast nur in kurzen, abgehackten Sätzen. Als ich mich nach einigen Seiten daran gewöhnt hatte, gefiel mir das ausnehmend gut; es passt einfach zur Geschichte, die er erzählt. Und das fast durchweg ausgesprochen spannend.
Wer schnelle Thriller mag und sich für die beschriebene Zeit in Amerika interessiert, sollte unbedingt zugreifen.