Klappentext:
Ein mysteriöser Mord im vierzig Jahre lang geheim gehaltenen Regierungsbunker, dessen unterirdische Gänge sich durch das beschauliche Ahrtal winden. Zwischen "Soßenorgel" und Mondscheinweinprobe, zwischen Geheimtrüffeln und Molekulargastronomie kommt Julius eichendorff einem Mörder auf die Spur, der raffinierter ist als ein Dessertteller voll turmhoher Soufflés.
Feinste Krimikost, kulinarisch veredelt, perfekt interpretiert von Jürgen von der Lippe.
Eigene Beurteilung:
Bei den Ermittlungen werden alle möglichen Geheimnisse der Tatverdächtigen aufgedeckt und mehr als einmal fühlt sich Julius an Leib und Leben bedroht – auch wenn dies nicht immer ursächlich mit dem Fall zu tun haben muss. Daneben muss er außerdem natürlich auch noch seinen Exil-Wiener bei Laune halten, seine Katzen pflegen und sein Restaurant betreiben, wobei er mit Hilfe der Soßenorgel wieder mal ganz neue Ideen auf den Tisch bringt. Überhaupt ist es sehr schwierig, beim Zuhören nicht ständig Appetit auf meist durchaus kostspielige Speisen zu bekommen. Deswegen hört man dieses Hörbuch zum Schutz der schlanken Linie auch am Besten auf längeren Autofahrten, damit man sich nicht die ganze Zeit weiteres Essen in den Mund stecken kann.
Die Rezepte sind so raffiniert wie der Fall – wenn auch aufmerksamen Zuhörern der Täter ein wenig früher klar sein mag als Julius – und die Sprache ist wieder überaus amüsant und wird von Jürgen von der Lippe gekonnt routiniert herüber gebracht, so dass lautes Lachen beim Hören durchaus keine Seltenheit sein muss.
Das beiliegende Booklet gibt den Interessierten dann auch noch eines der Rezepte aus dem Buch. Alles in Allem eine erfreuliche Hörbucherfahrung – auch wenn die Ermittlungslogik nicht unbedingt durchgängig nachzuvollziehen ist.
So frage ich mich, warum nicht direkt zu Beginn durch die Polizisten ein Parafintest oder Vergleichbares gemacht wird um Schussrückstände bei den Verdächtigen zu finden. Dann wäre der Krimi allerdings arg kurz geworden. Und warum gerade Julius sich die fraglichen Türen hinter denen die Morde geschenen näher untersucht und nicht die Spusi erscheint mir auch erstaunlich. Denn schließlich sind Polizisten nicht blöd.
Aber das hat man bei Krimis aus künstlerischen Gründen ja gelegentlich.