Klappentext:
Ein kalter, finsterer oktober auf Öland. Nebel und Schneestürme kündigen sich an, niemand sollte sich jetzt im Freien aufhalten. Joakim Westin hat die Abergläubigen der Insel nicht um Rat gefragt und ist mit seiner Familie auf dem prachtvollen Hof Aludden im Nordosten Ölands eingezogen. Aus dem Holz eines alten Schiffswracks ist das Anwesen errichtet worden. Man sagt, die Männer, die damals den Leuchtturm und den Hof bauten, haben die Schreie der ertrinkenden Seeleute nie vergessen können.
Auf der Innenseite der alten Scheune stehen noch immer die Namen der Toten eingeritzt, deren Flüstern man in den Wänden hören kann, und all seinen Bewohnern hat dieser Ort nur Kummer gebracht. Als Joakim dann die schreckliche Nachricht erreicht, ist er noch in Stockholm: Man habe die Leiche seiner Tochter Livia gefunden, ertrunken. Doch diese Meldung stellt sich als tragischer Irrtum heraus.
Die junge Polizistin Tilda Davidsson wird mit dem Fall betraut. Was hat es auf sich mit dem Unglück auf Aludden?
Und welche Rolle spielt dabei Joakims Schwester, zu der er längst den Kontakt abgebrochen hat?
Der Autor:
Johan Theorin, 1963 in Göteborg geboren, verbringt seine Sommer auf der Insel Öland, deren mythische Landschaft ihn zu dieser Geschichte anregte. »Öland« ist der erste Kriminalroman eines geplanten »Öland-Quartetts«, dessen Teile sich jeweils einer Jahreszeit widmen werden. Auf »Öland«, der im Herbst spielt, erhielt Johan Theorin euphorische Reaktionen: Der Kultkrimi wird derzeit in dreizehn Sprachen übersetzt, die internationalen Filmrechte sind verkauft. (Quelle: amazon)
Meine Meinung:
"Jeden Winter versammeln sich die Toten, um Weihnachten zu feiern. Einmal jedoch geschah es, dass sie von einem unverheirateten Weib gestört wurden. Ihre Uhr war stehen geblieben, daher stand sie zu früh auf und machte sich mitten in der Weihnacht auf den Weg zur Kirche. Aus der Kapelle drang Stimmengewirr, als würde ein Gottesdienst abgehalten werden, und der Kirchenraum war voller Menschen. Da entdeckte das alte Weib in der Menge ihren Verlobten aus jungen Tagen. Er war vor vielen Jahren ertrunken, aber dort saß er zusammen mit anderen auf der Kirchbank."
Schwedische Volkssage aus dem 19. Jahrhundert
(S. 5 des Buches)
Joakim Westin ist mit seiner Frau Katrine und den beiden Kindern Livia und Gabriel auf den einsam gelegenen Hof Aludden gezogen. Sie kaufen gerne alte Objekte und renovieren sie dann.
Anfangs muss Joakim regelmässig noch nach Stockholm, wo sie früher in einem behaglichen Haus gewohnt haben.
Währenddessen fängt Katrine an, den Hof zu renovieren und kommt hinter das Geheimnis von Aludden. Aber bevor sie davon berichten kann, passiert etwas Schreckliches.
Der Roman beginnt 1846 mit dem Bau des Hofes, die wichtigste Handlung um Joakim Westin spielt in den Monaten Oktober bis Dezember 1996. Zu der Zeit treibt eine Einbruchsbande ihr Unwesen: sie suchen verlassene Höfe auf und rauben sie aus.
Erzählt wird auch von der düsteren Vergangenheit des Hofes und den mysteriösen Todesfällen, die sich hier ereignet haben. Dabei sind Mirja Rambe, die Mutter von Katrine und Gerlof behilflich.
Aber auch in der Gegenwart besteht das Unheimliche: Livia glaubt Stimmen von Toten zu hören.
Wie auch schon in seinem Debütroman "Öland" schafft Theorin auch in "Nebelsturm" eine Atmosphäre zu schaffen, die spannend und durchaus auch unheimlich ist.
Man darf mit "Nebelsturm" keinen typischen Krimi erwarten - die Spannung liegt eher in der Atmosphäre und ist auch eine Mischung aus Familiengeschichte, Geistergeschichte und Kriminalroman.
"Nebelsturm" wurde von der Schwedischen Krimiakademie als bester Kriminalroman des Jahres 2008 ausgezeichnet.