Jetta Sachs-Collignon: Königin Olga von Württemberg. Historischer Roman

  • (Sehr spärliche) Kurzbeschreibung bei amazon


    Das ist die Lebensgeschichte einer Frau, deren Name mit unzähligen wohltätigen Einrichtungen in Stuttgart verbunden ist.




    Meine Meinung


    Das Buch beschreibt das Leben der Olga Nikolaevna Romanova (1822 - 1892), die Gegenstand des neuesten Romans von Petra Durst-Benning ("Die Zarentochter" ) ist. Da auf dem Titel der Zusatz "Historischer Roman" verzeichnet ist, stelle ich es in dieser Rubrik vor, ansonsten könnte man es auch durchaus in der Abteilung "Biographie" vorstellen, in der ich es in unserer Stadtbibliothek gefunden habe.
    Dieser biographische Roman schildert Ollys Leben von ihrer Kleinkindzeit im Kreise ihrer für Hochadelige ungewöhnlich harmonisch zusammenlebenden Familie bis zu ihrem Tod als Königin (a.D) von Württemberg. Das besondere Augenmerk der Autorin liegt dabei auf Olgas karitativen Tätigkeiten, denen sie sich gemäß ihrem Lebensmotto "ora et labora" hingebungsvoll widmet und mit denen sie offensichtlich auch persönliche Enttäuschungen wie die zunehmende Entfremdung in ihrer Ehe und ihre Kinderlosigkeit kompensiert.
    Mit den in der "Zarentochter" dargestellten Inhalten ist es weitestgehend deckungsgleich, auch wenn die Suche nach einem Ehemann, das sogenannte "Heiratskarussell", hier keine große Rolle spielt. Was Ollys Leben an der Seite ihres Mannes Karl von Württemberg betrifft, das bei Petra Durst-Benning erst im Folgeband behandelt werden wird, so hat die Autorin die Tatsachen offenbar verschleiert oder beschönigt. Die Homosexualität Karls wird nicht offen angesprochen, stattdessen ist nur vom unheilvollen Einfluss merkwürdiger Freunde die Rede. Für eine Autorin des Geburtsjahrgangs 1923 war es vermutlich ein Tabu, ein solches Thema anzuschneiden. Umso gespannter darf man sein, wie das eheliche Leben des württembergischen Königspaares dann bei Petra Durst-Benning aussieht.
    Das Buch liest sich sehr angenehm und bietet einen interessanten Einblick in diverse Aspekte des Lebens im 19.Jahrhundert, vor allem das Reisen (abwechselnd mit der Eisenbahn und dann wieder mit der Kutsche) wird ausführlich geschildert. Dass der Text bebildert ist (Bilder von Personen und Wohnsitzen), macht die Lektüre noch anschaulicher.
    Vermisst habe ich allerdings ein Personenverzeichnis, da das häufige Vorkommen bestimmter Vornamen (Nikolaus, Alexander, Marie) in der russischen Zarenfamilie verwirrend sein kann.


    :arrow: Wer "Die Zarentochter" gern gelesen hat und schon vor Erscheinen des Folgebands mehr über Ollys Schicksal erfahren möchte, ist mit diesem Buch gut beraten. :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

    "Books are ships which pass through the vast sea of time."
    (Francis Bacon)
    :study:
    Paradise on earth: 51.509173, -0.135998

  • €nigma


    Danke für die schöne Rezi! So schnell werde ich es nicht schaffen das Buch zu lesen, aber ich behalte es auf jeden Fall als Alternative im Gedächtnis. :thumleft:


    Liebe Grüsse :winken:


    Wirbelwind



    :study: Colum McCann, Die grosse Welt

    :study: Naomi J. Williams, Die letzten Entdecker









    Bücher sind die Hüllen der Weisheit, bestickt mit den Perlen des Wortes.