Patricia Cornwell - Staub / Trace

  • Der neue Cornwell-Roman beginnt zunächst genauso emotional verwirrt und irritierend, wie die letzen drei und war damit schon fast in der Ecke gelandet. Doch ab dem ersten Drittel kommt das Buch vom Boden hoch und man hat endlich seine "alte" Patricia Cornwell wieder, die ich seit Black Notice echt vermisst hatte.


    Ausführlicheres zu diesem Roman unter:


    http://forum.krimi-couch.de/idThread-1041.html

  • Hallo! Endlich wieder ein neues Buch von Patricia Cornwell. Und ich muss sagen: Es ist nicht übel. Ich war echt überrascht, dass Cornwell schön langsam zu ihrer alten Form wieder zurückkehrt. Zwar hat sie ihre "Neue" Schreibweise beibehalten, aber man kann sagen, dass ihre Bücher wieder spannend werden. Was mir überhaupt nicht gefallen hat, dass von Anfang an bekannt war, wer der Mörder ist. Und das wäre nicht der Fall, wenn sie wieder ihre alte "Ich" Form wieder benutzen würde, da sie dann nicht überall gleichzeitig sei könnte und auch nicht den Mörder früher genau beschreiben und ganz genua seine Taten, oder was er denkt. Aber ansonsten ist das Buch recht spannend. Zuerst wollte ich die Finger davon lassen, da mir "Die Dämonen ruhen nicht" überhaupt nicht gefallen hat, aber da jeder mal eine schlechte Zeit hat und sich wieder bessern kann, habe ich es doch gelesen und war froh darüber. Auch wenn ihr noch ziemlich viel dazu fehlt, wieder die perfekte und sehr gute Krimi Autorin von früher ist. Aber der Grundstein dazu ist gelegt- Also kauft euch das Buch, wenn ihr Kay Scarpetta Fans sein, es ist nicht so schlecht wie das letzte. Auch wenn ihre persönliche Beziehung zu Benton etwas sehr gekürzt wurde (man kann nur erahnen, dass die beiden eine Beziehung führen). :-k

  • Wenn die Bücherei es mal hat, werde ich es lesen, aber kaufen werde ich mir keinen Cornwell-Roman mehr.


    Ich kann nur die Meinung eines Freundes wiedergeben, der das Buch gelesen hat: Das Buch als "Krimi" ist besser als die letzten beiden Fälle, aber die Autorin bringt sehr viel Patriotismus und amerikanisches Nationalgefühl rüber.


    Ansätze dazu hat man ja im letzten Band bemerkt.


    Sollte ich das Buch doch mal lesen, werde ich selbstverständlich meine Meinung hinterher schicken.


    Marie

    Bücher sind auch Lebensmittel (Martin Walser)


    Wenn du einen Garten und eine Bibliothek hast, wird es dir an nichts fehlen. (Cicero)



  • Patriotismus ist den Amerikanern sozusagen angeboren ;-).


    "Staub" ist wirklich wieder so gut wie die ersten Bände. Vielleicht weil der Fall wieder in Richmond spielt ?


    Mir hat es jedenfalls sehr gut gefallen =D> und ich hoffe, dass Cornwell wieder auf dem Weg zurück zur Höchstform ist! [-o<

  • Ich lese die Kay Scarpetta-Reihe aus der Bücherei und werde daher warten, bis es dort aufliegt. Bin ohnehin noch nicht ganz durch mit der Reihe. :)

    Liebe Grüße
    Helga :winken:


    :study: [b]???


    Lesen ist ernten, was andere gesät haben (unbekannt)

  • Zitat

    Original von wombatsbooks


    Patriotismus ist den Amerikanern sozusagen angeboren ;-).


    Das stimmt durchaus, aber bei Cornwell finde ich persönlich schon, daß der Patriotismus einen störenden Stellenwert einnimmt (natürlich vor allem, weil ich anderer Meinung als sie bin :wink: ). Sie hat George Bush - mit dem sie persönlich befreundet ist - in beiden Wahlkämpfen massiv unterstützt, sogar mit offenen Wahlaufrufen auf ihrer Website; ebenso unterstützt sie auch uneingeschränkt die National Rifle Association. Ich habe bei ihr schon seit mehreren Jahren das Gefühl, daß ihre persönliche Vergangenheit, mit der sie lange gerungen hat, letztendlich den Sieg davon getragen hat, denn vielen ihrer Aussagen und Einstellungen (nicht nur ihren politischen) haftet inzwischen ein Hauch von Paranoia an, der sich auch in ihrem Privatleben und in ihren Werken wider zu spiegeln scheint.


    Gruß
    Ute

  • Ich bin gar kein Österreicher, d.h. http://www.sandammeer.at ist nicht meine eigene Webseite. Jeder kann an Doris Beiträge schicken. Einfach mal von vorne reingehen und ein wenig stöbern. Dort finden sich auch längere Beiträge.

  • Ich habe das Buch vor einer Woche gelesen und mich sehr gefreut: Kay Scarpetta is back! Endlich liegt wieder ein Roman von Patricia Cornwell in der ursprünglichen Qualität vor. :D


    Einzig die Entwicklung der Charaktere ist etwas kurz gekommen, aber vielleicht wird das im nächsten Band wieder mehr im Vordergrund stehen. :roll:

  • Meine Bücherei hatte das Buch angeschafft, und ich habe es jetzt gelesen. Oder soll ich sagen: Ich habe mich durchgekämpft?


    Man sollte Kay und Lucy zur neuen Zwei-faltigkeit ausrufen; Kay ist die Unfehlbare, die Heilige, Lucy die Allmächtige. Grauenvoll. Diese beiden Damen stehen über allem, was für normale Menschen gilt. Gesetze beachten? Grenzen wahren? Ehrlichkeit? Kann man sich zunutze machen, muss man aber selbst nicht einhalten. :evil:


    Spannung? Ist diesem Buch unbekannt. Jede Menge Abschweifungen vom Thema, endlose unergiebige Dialoge. An die Präsensform kann ich mich auch nicht gewöhnen. :thumbdown:


    Das Merkwürdigste: Kays Nachfolger als Chefpathologe in Richmond, Joel Marcus (natürlich ein Ekelpaket, der Kays wunderbar perfekte Organisation ihrer Behörde zunichte gemacht hat, Schlampereien durchgehen lässt, mit Kay befreundete Mitarbeiter mobbt, usw.) leidet unter einer Müllabfuhr-Phobie. D.h.: sobald die Müllabfuhr in seine Straße kommt, und das ist zweimal in der Woche, kann er das Haus nicht verlassen und muss Beruhigungsmittel schlucken, bis der böse Wagen und die bösen Männer weg sind. (Was dieser Einschub soll und warum der arme Mann unter der Krankheit leidet und was sie ausgelöst hat, ist bis zum Ende des Buches nicht zu erfahren.)
    Müllwagen-Phobie! :lol: Man sollte sich den Begriff auf der Zunge zergehen lassen. Ich habe mich jedenfalls amüsiert (leider war es die einzige Stelle in dem Buch).


    Marie

    Bücher sind auch Lebensmittel (Martin Walser)


    Wenn du einen Garten und eine Bibliothek hast, wird es dir an nichts fehlen. (Cicero)



  • Ich habe mir die Taschenbuch-Ausgabe im Urlaub gekauft. Ich habe bisher nur ein anderes Buch von Patricia Cornwell gelesen, daher kann ich keinen Vergleich zu den anderen Bänden der Reihe herstellen. Mir hat, das vorab, das Buch aber sehr gut gefallen, ich habe eigentlich vor, die Reihe anzufangen... :-k


    Das mit der Müllwagen-Phobie stimmt natürlich. Da habe ich zumindest erwartet, dass es später noch mal vorkommt und man eine Erklärung bekommt. Ohnehin blieb bei dieser Figur einiges offen. Irgendwie tauchte der ja mehr oder minder aus dem Nichts auf und war gleich Chefpathologe...


    Aber sonst fand ich den Roman durchaus spannend, vor allem, wie alle Handlungsstränge sich ineinander fügten, fand ich eigentlich ganz gut gemacht. Bedrückend war die Geschichte um das kleine Mädchen. Da habe ich ein paar Mal beim Verhalten der Mutter wirklich schlucken müssen. Allerdings... dass

  • Ich habe mir die Taschenbuch-Ausgabe im Urlaub gekauft. Ich habe bisher nur ein anderes Buch von Patricia Cornwell gelesen, daher kann ich keinen Vergleich zu den anderen Bänden der Reihe herstellen. Mir hat, das vorab, das Buch aber sehr gut gefallen, ich habe eigentlich vor, die Reihe anzufangen... :-k

    Leider kann ich mich nicht mehr so gut an den Inhalt erinnern, aber ich weiß noch, dass ich ab dem 12. Buch der Kay-Scarpetta-Reihe ("Die Dämonen ruhen nicht") sehr enttäuscht war.
    "Staub" ist der 13. Band, "Defekt" der 14. Letzteren habe ich abgebrochen, da es mir so widerstrebt hat, weiterzulesen.
    Ab dem 12. Band gibt es auch einen Stilbruch, der die Qualität der Bücher leider sehr beeinträchtigt.


    Aber die ersten 11 Bände kann ich Dir wärmstens empfehlen, hab sie sehr gerne gelesen!

    "Wir leben alle unter dem gleichen Himmel, aber wir haben nicht alle den gleichen Horizont."
    Konrad Adenauer


    :study: Ashley Audrain - Der Verdacht











  • Aber die ersten 11 Bände kann ich Dir wärmstens empfehlen, hab sie sehr gerne gelesen!

    Na ja, damit habe ich dann erstmal genug zu tun. ;)
    Ich habe bei amazon gelesen (und ich glaube, am Anfang dieses Threads steht es auch), dass dieses Buch wieder so gut sein soll wie die ersten Bände, weil es unter anderem wieder in Richmond spielt. Aber ihr scheint ja eigentlich fast alle anderer Meinung zu sein... :-k

  • Inhaltsangabe:


    In Richmond kommt die 14jährige Gilly Paulsson zu Tode. Es gibt keine eindeutigen Spuren, wie das an Grippe erkrankte Mädchen sterben konnte. Der neue Chief Medical Examiner Dr. Marcus beachtet den Fall nicht groß, bis die Medien davon erfahren und eine große Story wittern. Der Vater, angesehener Flugarzt in Charleston, hat schließlich die Politik eingeschaltet.


    Nach 14 Tagen erst wird Kay Scarpetta dazu gebeten. Sie lebt inzwischen in Süd-Florida und arbeitet als unabhängige Beraterin der Gerichtsmedizin. Dass sie ausgerechnet nach Richmond gerufen wird, gefällt ihr gar nicht, doch sie denkt an das Mädchen, dessen Todesumstände ungeklärt sind. Ihr Begleiter ist Marino, der seine Dienste inzwischen bei Lucy zur Verfügung stellt, die ebenfalls inzwischen nach Florida in die Stadt Hollywood gezogen ist.


    Eigentlich wollte Kay mit Benton in Aspen gerade Urlaub machen, doch Lucy hat ihm unter dem Mantel der Verschwiegenheit ein Fall anvertraut. In Richmond angekommen erkennt Kay, das es ein Fehler war, zu ihrer ehemaligen Wirkungsstätte zurückzukehren. Dr. Marcus macht sich kaum die Hände schmutzig und die Arbeitsweise der Gerichtsmedizin haben sich nicht zum Guten verändert.


    Und dann passiert plötzlich noch ein Arbeitsunfall auf dem ehemaligen Gelände der Gerichtsmedizin in Richmond, wo Spuren gefunden werden, die eindeutig mit dem verstorbenen Mädchen im Zusammenhang stehen. Kay und Marino gehen auf Spurensuche, denn die Polizei hat den Fall bislang nicht ernst genommen.


    Mein Fazit:


    Gerade eben las ich mir noch kurz die Leseprobe durch, die auf amazon zu diesem Buch zu finden ist. Ich muss ehrlich gestehen, dass diese Leseprobe die wahrscheinlich spannendste Stelle im ganzen Buch ist und doch leider nicht viel mit Fall zu tun hat.


    Kay und Benton sind wieder zusammen, nachdem er im letzten Band „von den Toten“ auferstanden ist. So 100%ig läuft die Beziehung der Beiden nicht, zu groß ist wohl der Bruch, der durch die Täuschung verursacht wurde. Trotzdem hätte Kay gern mit ihm Urlaub in Aspen gemacht. Stattdessen nimmt sie den Fall in Richmond an, der zum Anfang ziemlich harmlos klingt. Marino begleitet sie. Auch wenn er inzwischen für Lucy und „Das Revier“ arbeitet, so hat er relativ freie Hand. Kay und Marino sind ja auch ein gut eingespieltes Team. Man höre und staune, inzwischen hat Marino sogar sein Leben umgekrempelt, mit dem Rauchen aufgehört und stark abgenommen. Nur das Trinken kann er nicht lassen und das wird ihm auch im Laufe der Geschichte einmal zum Verhängnis.


    Lucy ist inzwischen ebenfalls nach Florida gezogen und hat eine Schauspielerin namens Henri Walden eingestellt. Sie hat auch in ihrem Haus gewohnt und wurde überfallen. Doch es gibt Zweifel an der Geschichte, da Henri eine notorische Lügnerin ist und narzistische Züge an den Tag legt. Wohl aus Scham, eine solche Person in ihr Leben gelassen zu haben, bittet Lucy Benton sie psychologisch zu untersuchen, um herauszufinden, ob an dem Überfall wirklich was dran ist.


    Und dann gibt es da den Mörder, der dem Leser schon schnell bekannt wird, aber dessen Motive lange unklar bleiben. Während Kay und Lucy versuchen, ihre Fälle zu klären, tobt er sich in Hollywood aus und hat sich neue Opfer auserkoren. Und die politischen Intrigen in Richmond lassen Kay auch dieses Mal nicht los.


    Nun, die Geschichte ist wirklich unglücklich verfasst. Es wäre wirklich spannender gewesen, wenn die Autorin an ihrem alten Stil festgehalten hätte. Es war für mich überhaupt nicht mehr so spannend zu wissen, wer der Mörder ist. Das war in den früheren Bänden eindeutig besser, da konnte ich als Leserin die Gerichtsmedizinerin begleiten und miträtseln. Ein paar Finten wurden auch eingebaut, die meiner Meinung nach über Gebühr stilisiert wurden. Für die Geschichte spielten sie eigentlich gar keine Rolle.


    Das einzig positive an der Geschichte war die Vertrautheit, die Figuren, die man schon über die ganzen Fälle hinbegleitet hat und die sich weiterentwickelt haben. Doch das kann die schlechte Gestaltung der Geschichte nicht wett machen. Mit dem Stilwechsel hat die Autorin sich keinen Gefallen getan. Das ihre frühere Mitarbeiter sie vermissen und einige ihr auch nachtrauern ist für mich schon nachvollziehbar, auch wenn Kay Scarpetta als die berühmte und strahlende Gerichtsmedizinerin stilisiert wurde. Das war an der einen oder anderen Stelle schon übertrieben.


    Wirklich gefallen hat mir dieser Teil nicht, daher bekommt er auch nur drei Sterne.


    Anmerkung: Ich habe es als eBook gelesen.