Sherman Alexie - Das absolut wahre Tagebuch eines Teilzeit-Indianers / The Absolutely True Diary of a Part Time Indian

  • Klappentext:
    Als Arnold Spirit, genannt Junior, mit 14 beschließt, sein Reservat zu verlassen, wird er zum Outcast zwischen zwei Kulturen. Überzeugt, die richtige Entscheidung getroffen zu haben, steellt er trotz aller Widrigkeiten, die ihm begegnen, fest: "Ich würde immer ein Spokane-Indianer bleiben. Diesem Stamm gehörte ich nun mal an. Aber ich gehörte genauso dem Stamm der amerikanischen Einwanderer an. Und dem Stamm der Basketballspieler. Und dem Stamm der Leseratten. Und dem Stamm der Zeichner."


    Der Autor:
    Sherman Alexie, 1966 geboren, gehört dem Stamm der Spokane-Indianern an. Er wuchs in Wellpinit, Washington, in einem Reservat auf. Mit drei Jahren lernte er lesen und konnte so der Armut und dem Elend seiner Umgebung entfliehen. Als Verfasser von u.a. Romanen, Gedichten und Drehbüchern gilt Alexie international als Stimme des "anderen" Amerikas.
    Für seinen ersten Jugendroman "Das absolut wahre Tagebuch eines Teilzeit-Indianers" erhielt er 2007 den National Book Award und 2008 den Boston Globe-Horn Award.
    Er lebt mit seiner Familie in Seattle


    Meine Meinung:
    Erzählt wird aus der Ich-Perspektive von Arnold.
    Arnold ist 14 Jahre, im Reservat gilt er als "niedrigster Indianer am Totempfahl", denn er stottert, lispelt und trägt eine überdimensional große Brille. Er wird gehänselt und verprügelt - nur sein Freund Rowdy und seine Eltern halten zu ihm.
    Im Reservat herrschen Hoffnungs- und Perspektivlosigkeit , Alkoholismus und Prügeleien.
    Arnold nutzt die Chance und wechselt auf eine Schule für Weisse, die außerhalb des Reservates liegt. Nun sitzt er zwischen zwei Stühlen - für die Indianer ist er ein Verräter und auf der Schule anfangs noch ein Aussenseiter, bis er durch Penelope und durch den Sport Kontakt findet.
    Arnold muss mit vielerlei Schwierigkeiten kämpfen - schon der Schulweg ist schwierig, denn er muss 35 km bewältigen, die nicht immer sein Vater fahren kann, da dieser oft zu betrunken ist oder kein Benzingeld da ist. Mal muss Arnold trampen, mal auch ein Stück laufen.
    Doch er stellt sich den Schwierigkeiten.
    Sherman Alexies Roman ist oft tragikomisch und selbstironisch.
    Die Sprache ist fesselnd und die Themen ( Rassismus, Armut, kulturelle Unterschiede) doch auch aktuell und interessant.


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Hallo Conor,


    danke für deine Rezension. Ich bin beim Stöbern hier im Forum darauf aufmerksam geworden und das Buch ist nun auf meiner Wunschliste gelandet.



    Liebe Grüße,


    zwergin :D

  • Also ich fand dieses Buch echt klasse!Die Diskriminierung der Indiander wurde in diesem Buch auf eine ganz besondere Art geschildert.
    Arnold erzählt seine Erlebnisse mit soviel Witz, aber auch sehr viel WAHREM Gefühl, dass man oft mit dem einen Auge lacht und mit dem anderen weinen könnte.
    Mir war dieses Junge von der ersten Seite an Sympathisch :lol:


    Viel Spaß beim Lesen,Schmunzeln und Nachdenken!


    Lieben Gruß
    DasDori

    Pessimismus wird nur von den Optimisten verbreitet. Die Pessimisten sparen ihn für schlechtere Zeiten auf.

    (Gabriel Laub)


    "Ein Buch ist ein Garten, den man in der Tasche trägt."


    "Ein Buch ist ein Haufen toter Buchstaben? Nein, ein Sack voll Samenkörner."

    SuB-Abbau-Wette mit Nane23. Start 18.10.2012. Geschafft: 10/10. :montag:


  • Ein tolles Buch, das man bereits auf den Mängelexemplaren-Tischen findet. Lohnt sich!


    Hi, ich heisse Arnold, zumindest nennnen mich die Weißen an meiner Schule so (also alle in Springdale). Daheim, im Spokane-Reservat wo ich mit meiner Familie lebe, rufen sie mich Junior, für einen Spokane-Indianer ein völlig normaler Name. Wie beinahe alle im Reservat sind wir arm, richtig arm. Damit meine ich nicht, dass ich keinen i-Pod oder nur das vorletzte Modell der Nike-Treter habe, nein, wir sind so arm dass immer wieder mal das Essen ausfällt oder ich die 35 km von der Schule zu Fuss heimgehen muss. Und wie fast alle Familien haben wir ein Alkoholproblem: Mein Vater säuft, aber immerhin verprügelt er mich nicht. Als ob das alles nicht reichen würde für ein glückliches Leben, wurde ich regelmäßig verdroschen weil ich ein 'Schwachkopf' bin (Ich seh' ein bisschen merkwürdig aus und lisple und stottere). Deshalb blieb ich meistens daheim und zeichnete Karikaturen und Comics.
    Wie ich dann als einziger Indianer an eine 'weiße' Schule gekommen bin? Das habe ich Mr. P zu verdanken, meinem Mathematiklehrer dem ich in der ersten Stunde in der Highschool im Reservat mein Geometriebuch ins Gesicht geworfen hatte (er hatte danach ein gebrochenes Nasenbein). Ohne seine Hilfe hätte ich mich nie getraut nach Springdale zu gehen, ich wäre kein guter Basketballspieler geworden, hätte nie Penelope kennengelernt (das schönste Mädchen an der Highschool) und wüsste nicht, dass man auch mit Büchern einen Ständer bekommen kann (nein, nicht solche Bücher ;-)) Aber bis dahin zu kommen war nicht leicht. Wie das genau abging, kannst du in meinem Tagebuch nachlesen. Ein paar Comics und Karikaturen habe ich auch 'reingemalt. Vielleicht trifft man sich ja wieder. Und damit du dir deine Mäuse sparen kannst, schreibe ich noch ein paar Sätze für deine Eltern - dann bekommst du das Geld für das Buch bestimmt von ihnen.
    Es ist kaum zu glauben, wieviel ernste Themen Sherman Alexie in diesem Buch anspricht ohne auch nur ansatzweise mit dem allseits bekannten Zeigefinger zu winken. Rassismus (und zwar sowohl Weiß gegen Rot wie Rot gegen Weiß), das Armuts- und Alkoholproblem der (Spokane-)Indianer, nichtexistente Eltern (insbesondere Väter), Magersucht undundund. All dies und noch mehr mündet immer wieder in ein Plädoyer, für seine Träume zu kämpfen, Grenzen auch gegen Widerstände zu überschreiten, sich nicht unterkriegen zu lassen egal wie hart es kommt und sich darüber im Klaren zu sein, dass Freundschaften nicht von der Hautfarbe abhängig sind. Erzählt wird dies alles in einer wunderbar schnoddrigwitzigen Form sowie durch Comiczeichnungen und Karikaturen, dass einem selbst bei den betrüblichsten Ereignissen zumindest etwas die Mundwinkel zucken.
    Uneingeschränkt empfehlenswert ab ca. 12, 13 Jahren.

    :study: Das Eis von Laline Paul

    :study: Der Zauberberg von Thomas Mann
    :musik: QUALITYLAND von Marc-Uwe Kling

  • Das absolut wahre Tagebuch eines Teilzeit-Indianers von Sherman Alexie




    Als Arnold Spirit genannt Junior von der Schule im Reservat fliegt ist es eigentlich das Beste, was ihm passieren kann. Arnold ist 14, er ist Halbindianer und sein bester Freund Rowdy hat seinen Namen zur recht. Doch Arnold will mehr, er will nicht wie so viele Indianer aus dem Res am Suff sterben. Und so ist der Wechsel an die Schule der Weißen in Reardon eine Chance. Doch dort ist er der einzige Indianer und damit natürlich der vorprogrammierte Außenseiter und ins Res gehört er auch nicht mehr richtig. Und Rowdy war mal sein bester Freund.


    Arnold Spirit ist ein toller Typ, eigentlich, es merkt nur zunächst keiner. Doch gegen alle Wiederstände boxt Arnold sich durch. Sein Leben ist wirklich nicht das Leichteste. Das Reservat scheint fast wie ein Ghetto, wo die Indianer ganz gut aufgehoben sind und man sie auch schnell vergessen kann. Und die Indianer fügen sich in ihre Rolle. Nur wenige verlassen das Res und selbst von denen scheitern noch die meisten. Arnold jedoch sucht die Chance, er nimmt seine Chance wahr. Vermutlich hätte er es leichter im Res, bei seinen Eltern und Freunden, mit Rowdy. Doch er versucht es auf der weißen Schule, wo er aus der Menge hervorsticht wie nur was. Nicht mal die Lehrer glauben, dass er so was wie Intelligenz besitzen könnte. Doch als Gordy, das Schulgenie, ihm in einer Sache recht geben muss, erlangt er so langsam etwas wie Respekt. Und ganz langsam lebt er sich in der neuen Schule ein, dabei gibt es tragische Rückschläge, doch Arnold gibt nicht auf. Er will raus aus dem Res, er steht zu sich, er wird es schaffen.


    Bei diesem Hörbuch/Roman haben mich sowohl die Lesung von Konstantin Graudus, die Arnolds Stimmungen und Empfindungen ausgesprochen gut rüberbringt, obwohl der Leser um einiges älter ist als Arnold, als auch der Inhalt sehr angerührt. Arnold ist wirklich einer, dem man nur das Beste wünschen möchte, auch wenn das Leben ihm leider nicht nur das Beste beschert. Gerade wenn es mal läuft, ahnt man schon, dass das Res wieder zuschlägt. Doch wie Arnold jedes Mal wieder aufsteht und versucht seinen Traum zu leben, das überzeugt. Wie Arnold selbst erkennt, gehört er vielen Stämmen an, und genau mit dieser Erkenntnis stehen ihm viele Wege offen. Das ist es, was ihn von anderen abhebt, die Erkenntnis, dass er nicht nur aufs Res beschränkt ist. Ein Buch/Hörbuch, von dem man einiges mitnehmen kann und das deshalb und auch wegen seiner schönen Gestaltung in meinem Regal bleiben wird.



    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb:

  • Klappentext:


    Junior ist Angehöriger eines Spokane-Stammes in einem Reservat im Nordwesten der USA. An seienr Ureinwohnerschule wird er laufend von den anderen Kindern verprügelt. Als ihm kalr wird, dass ihm die Schule keinerlei Zukunftsperspektiven bieten kann, beschließt er zur "weißen" Schule in der Nachbarstadt zu gehen - wo er als einziger Indianer sehr auffällt.


    Hin und her gerissen zwischen beiden Welten muss Junior herausfinden, whin er gehört und wer er überhaupt ist.


    Eigene Beurteilung:


    Sherman Alexie ist ein Spokane-Indianer aus dem Spokane Indianerreservat in Wellpinit, Washington. Der vorliegende Jugendroman ist eine autobiographische Betrachtung seines eigenen Lebenswegs durch die Gestalt des jungen Arnold Spirit Junior, der als jüngster Sohn seiner Familie mit Hydrocephalie geboren worden war und deswegen von den meisten seiner Stammesangehörigen nicht ernst genommen wurde – bis auf von seinem Freund Rowdy, dessen Name durchaus Programm zu nennen ist.


    Nach einem Zwischenfall im Geographie-Unterricht, in dessen Verlauf er aus Versehen seinem Lehrer ein Buch an den Kopf wirft, bringt ihn ein Gespräch mit ausgerechnet diesem Lehrer dazu, das Reservat zu verlassen und in die nahe gelegene Reardan High School zu gehen, wo er zu diesem Zeitpunkt der einzige nicht-weiße Schüler gewesen ist.


    Dieses Buch ist sehr, sehr vielschichtig. Neben der Problematik, wie Weiße in den USA die Ureinwohner behandeln, geht es auch stark um den Rassismus in die Gegenrichtung und um das sture Verharren in einer Opferhaltung – oft unterstützt durch starke Alkoholkonsum -, um die Möglichkeit, Wege zu gehen, die sich Freunde, Familienangehörige und andere nahestehende Menschen nicht zu gehen trauen, es geht darum, die Schuld am eigenen Erfolg ertragen zu können, um Anorexie und Bulimie, um historische Schuld und Eigenverantwortung – und um die Möglichkeit, sein Leben besser zu machen, wenn man bereit ist, sich von dem Platz fortzubewegen, an dem man sich befindet. Reisen, Lesen – all diese Dinge machen die innere Welt größer, indem sie uns ermöglicht, die äußere Welt genauer zu erkennen. Das zeigt dieser hervorragende Roman in ganz eingängiger Form – illustriert von Zeichnungen des Ich-Erzählers, der sich seien Welt unter anderem durch den Zeichenstift untertan macht. Tragisch, lustig, ungezogen – und absolut empfehlenswert. :thumleft::thumleft:

  • meine Meinung:
    Arnold erzählt uns seine Geschichte aus seiner Sicht in der Ich-Form.
    Er hatte es mit seinen 14 Jahren noch nie leicht im Leben. Bereits sein Start hätte kaum schlechter sein können. Er hatte zu viel Flüssigkeit im Gehirn und musste operiert werden. Seitdem stottert und lispelt er, trägt eine hässliche Brille, weil er sowohl kurz- als auch weitsichtig ist und empfindet sich auch selbst als minderwertig. Nur seine Familie gibt ihm Halt. Und Rowdy, sein einziger Freund und Beschützer. In der indianischen Gemeinschaft gilt er als minderwertiges und niedriges Mitglied. :(
    Das alles ändert sich schlagartig, als er beschließt, außerhalb seines Reservates auf eine Schule für Weiße zu gehen. Seine Familie steht zu ihm, jedoch sein ganzer Stamm (inklusive Rowdy) behandeln ihn als Verräter.
    In der neuen Schule wird er nach ein paar Anlaufschwierigkeiten akzeptiert und findet dort auch Freunde. Schön war es, hier seine Wandlung vom schüchternen und gehemmten Jungen zu einem selbstbewussteren und offenen jungen Mann zu beobachten.
    Schließlich stellt er sich dann auch noch seinen Dämonen und tritt den anderen Indianern und Rowdy gegenüber.
    Dem Autor gelingt es perfekt, einen Mittelweg zwischen der ernsten Thematik der Situation der amerikanischen Ureinwohner und einer humorvollen positiven Lebensgeschichte eines Jugendlichen zu finden. Hier lässt er sicherlich einen großen Teil eigene Erfahrung bzw. Beobachtung mit einfließen. Natürlich wird auch auf die Problematik Alkohol unter den Indianern eingegangen und zum Glück nicht beschönigt. Das hat mir sehr gut gefallen. :thumleft: Gerade für Jugendliche als Zielgruppe dieses Buches sehr wichtig, ohne belehrend zu sein.
    Die Geschichte macht Mut, seinen Weg trotz Schwierigkeiten zu gehen und sich im Leben nicht unterkriegen zu lassen. :) So schwer wie dies mitunter sein sollte. Arnold gibt nicht auf und bleibt sich immer selbst treu.


    Bewertung:
    Die Charaktere, allen voran natürlich Arnold, sind gut dargestellt und jeder auf seine Weise nachzuvollziehen. Auch Rowdys Geschichte hat mich sehr berührt.
    Sehr gerne hätte ich Arnold, seine Freunde und seine Familie noch weiter begleitet und mehr über seinen Lebensweg erfahren. :)
    Da es als autobiografischer Jugendroman betitelt wird, gehe ich davon aus, dass der Autor hier seine eigene Geschichte mit eingeflochten hat und aus eigener Erfahrung schreibt. Teilweise war es schon recht hart, was ein kleiner wehrloser Junge bereits so alles an Schmähungen und Gemeinheiten in seinem Leben ertragen musste. Sowohl von Gleichaltrigen als aber auch von den Erwachsenen. :cry: Hier wird eindeutig an die Toleranz und Nächstenliebe in uns Lesern appelliert. :friends:
    Die Geschichte liest sich sehr flüssig und die eingefügten, von Arnold selbst gezeichneten Comics haben mir sehr gut gefallen. Sie runden die tolle Geschichte ab und zeigen noch mehr von Arnolds Gedanken und seine Sicht auf das Leben.
    Insgesamt ein tolles, sehr empfehlenswertes Jugendbuch mal zu einem etwas anderen Thema. :thumleft:
    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

    Liebe Grüße von Pippilotta :-) :winken:


    Fernsehen bildet. Immer wenn der Fernseher an ist, gehe ich in ein anderes Zimmer und lese.
    Groucho Marx

    Ich :study: gerade:
    Barry Jonsberg - Das Blubbern von Glück
    Bill Bryson - Eine kurze Geschichte von fast allem

  • Wenn man gleichzeitig ein « kluges » Buch von Alexander Kluge liest als auch den Klassiker Wassermanns über Caspar Hauser, dann muss man sich erst einmal an den Stil dieses Buches von Sherman Alexie gewöhnen. Und nach einigen Seiten wollte ich das Buch schon beiseite legen : nein, diese Sprache sagte mir nicht zu für ein solch ernstes Thema. Doch als ich dann noch die Beiträge und Bewertungen im Fred anschaute wollte ich dem Buch nochmals eine Chance geben. Wohl zurecht. Und einmal mehr stelle ich fest, dass man mit jedem Buch quasi neu anfangen muss.


    Ja, ich tue mich schwer, dass Alexie hier eine Sprache wählt, die zunächst an dieses « leichte » Geplätschere erinnert von so einigen Jugendbüchern. Dann wiederum sagte ich mir : Erinnere Dich daran, dass das Buch als Jugendbuch angedacht ist ! Erfüllt es damit nicht seinen Auftrag, die « message » zu vermitteln ? Und dann steht hinter der Luftigkeit plötzlich doch viel Ernsteres.


    Ich bin erstaunt, dass der Weg aus dem Reservat heraus sozusagen als einzige Möglichkeit hingestellt wird. Arnold fragt auch den Leser einmal an, ob er denn denke, dass er « gegen Indianer und für die Weißen » sei. Nun, das ist wohl komplexer. Und ich sehe, dass zwar die Eltern durchaus auch in ihren Schwächen dargestellt werden, aber eben doch auch als liebende Menschen, die Arnold letztlich in seiner Entscheidung unterstützen und stärken. Das ist viel. Und vielleicht ist er gerade als Wegziehender seiner Berufung als Indianer treu ?


    Hinter den teils harten Realitäten verbirgt sich doch ein Hoffnungsschimmer !


    Ein schönes Buch, das mir dann echt gefielt !

  • Inhalt:

    Als Arnold Spirit, genannt Junior, mit 14 beschließt, sein Reservat zu verlassen, wird er zum Outcast zwischen zwei Kulturen. Überzeugt, die richtige Entscheidung getroffen zu haben, stellt er trotz aller Widrigkeiten, die ihm begegnen, fest: »Ich würde immer ein Spokane-Indianer bleiben. Diesem Stamm gehörte ich nun mal an. Aber ich gehörte genauso dem Stamm der amerikanischen Einwanderer an. Und dem Stamm der Basketballspieler. Und dem Stamm der Leseratten. Und dem Stamm der Zeichner.


    Fazit: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

    Zwischen zwei Stühlen


    Arnold Spirit lebt zwischen zwei Welten, einerseits ist seine Heimat das Indianerreservat, andererseits hat er sich entschieden außerhalb eine Schule zu besuchen. Er muss nun mit beiden Kulturen klar kommen und fühlt sich immer wieder wie zwischen zwei Stühlen.


    „Das absolut wahre Tagebuch eines Teilzeitindianers“ gibt einen kleinen Einblick in die oft trostlose Lebensweise im Reservat, das durch Alkohol und Arbeitslosigkeit geprägt ist. Auf der anderen Seite muss sich der junge Arnold in einer für ihn völlig fremden Umgebung zurechtfinden. Und er schafft es auch dort Freunde zu finden.


    Sherman Alexie zeigt diesen Spagat sehr eindrucksvoll, lockert mit witzigen Passagen auf und bringt so dem Leser eine uns oft unbekannte Lebenssituation nahe. Natürlich regt das Buch auch zum Nachdenken an.


    Der Buchaufbau besteht aus unterschiedlich langen Kapiteln mit relativ vielen Illustrationen. Die fand ich sehr originell.


    Ich finde die Geschichte interessant, nicht nur für Jugendliche.

    2024 - bis Ende März :study: : 22

    2023 - 100 gelesene Bücher :applause:

    2022 - 84 gelesene Bücher

    2021 - 88 gelesene Bücher

    2020 - 64 gelesene Bücher

    2019 - 65 gelesene Bücher

    2018 - 61 gelesene Bücher