1.Teil: Das Unglück + 2.Teil: Die Flucht (Seiten 5-137)

  • Weil er dazu einfach zu feige war. Er ist ein totaler Feigling und um nicht als Versager vor seiner Frau zu stehen, übt er vielleicht auch vermehrt diese kriminelle Energie aus.

    Das macht seine Taten trotzdem nicht besser. Und voller Hass steckt er - wie man oft lesen kann - trotzdem. Und wenn er so ein schlechtes Gewissen hätte, hätte er sich Lore gegenüber anders verhalten, aber in Wirklichkeit ist er einfach nur raffgierig.

  • @ FallenAngel und Suspiria,


    ich bin der gleichen Meinung. Es stand nur in Ottokars Hand irgendwas zu unternehmen um die Lores Familie zu retten. Die hätten sowieso alles, was sie besaßen, verloren. Vielleicht habe ich was übersehen, aber ich habe kein Zeichen von Reue bei Ottokar bemerkt. Und er konnte soviel tun um das Lores Leben zu erleichtern. Auch heimlich, genauso wie die armen Leute aus dem Dorf.


    @ Sysai

    Zitat

    Über Elsie erfährt man im Lauf des Romans mehr. Es gibt gute Gründe, weshalb sie nur in der absoluten Provinz eine Stelle bekommen hat, und zwar keine besonders angesehene. Wolfhard von Trettin hat sie eigentlich nur eingestellt, damit sie nicht verhungert. Als Ottokar und Malwine Trettin übernommen haben, wurde sie von diesen auf die Straße gesetzt und hatte keine andere Möglichkeit, als bei Lores Großvater zu bleiben.

    Elsie hatte also allen Grund dazu Lore und ihrem Großvater zu helfen. Um so mehr verstehe ich nicht, warum sie so gehandelt hat.

  • Vielleicht habe ich was übersehen, aber ich habe kein Zeichen von Reue bei Ottokar bemerkt.

    Ich auch nicht. Er hatte nur Angst, dass es raus kommt, weil er dann sein Ansehen und sein bequemes Leben verlieren würde.

  • Reue würden auch wir Ottokars Empfinden nicht nennen. Er hat Angst, es könnte herauskommen, dass er den Brand verursacht hat und alle glauben könnten, er hätte es getan, um seine Kusine und deren Familie zu töten. Gleichzeitig kommt diese Szene immer wieder in seinen Gedanken hoch und er fühlt sich für den Tod der Leute verantwortlich. Diese Last wäre er ebenso gerne los wie die Angst vor der Entdeckung. Man wird seinen Zwiespalt im Lauf des Romans noch stärker spüren können.


    Liebe Grüße
    Sysai

  • Reue würden auch wir Ottokars Empfinden nicht nennen. Er hat Angst, es könnte herauskommen, dass er den Brand verursacht hat und alle glauben könnten, er hätte es getan, um seine Kusine und deren Familie zu töten. Gleichzeitig kommt diese Szene immer wieder in seinen Gedanken hoch und er fühlt sich für den Tod der Leute verantwortlich. Diese Last wäre er ebenso gerne los wie die Angst vor der Entdeckung. Man wird seinen Zwiespalt im Lauf des Romans noch stärker spüren können.


    Sysai
    Danke, für die Aufklärung :thumright:
    Mein Kopf qualmt schon wegen dieser Person ](*,)

    "Neue Bücher rochen nach Druckerschwärze, nach Leim, nach Erwartungen. Alte Bücher dufteten nach Abenteuern, ihren eigenen und jenen, von denen sie erzählten. Und gute Bücher verströmten ein Aroma, in dem das alles steckte, und dazu noch ein Hauch von Magie."
    Kai Meyer


  • @ Engel79
    Ja, Ottokar kann wirklich den Kopf zum qualmen bringen ;)

    Narkose durch Bücher - Das Richtige ist: das intensive Buch.
    Das Buch, dessen Autor dem Leser sofort ein Lasso um den Hals wirft, ihn zerrt, zerrt und nicht mehr losläßt.


    :study: Sarah J. Mass - Throne of Glass / Die Erwählte :study:

  • @ Bartie
    Nein, er ist es wahrhaftig nicht wert :lol:

    Narkose durch Bücher - Das Richtige ist: das intensive Buch.
    Das Buch, dessen Autor dem Leser sofort ein Lasso um den Hals wirft, ihn zerrt, zerrt und nicht mehr losläßt.


    :study: Sarah J. Mass - Throne of Glass / Die Erwählte :study:

  • Ja, Ottokar kann wirklich den Kopf zum qualmen bringen [/quot

    Nein, da habt ihr Recht :scratch: , werde in Zukunft versuchen, nicht immer etwas Gutes in den verdorbenen Menschen zu suchen, wie in diesem Falle, da in dieser Person anscheinend kein Fünkchen Hoffnung auf Besserung steckt. :roll:

    "Neue Bücher rochen nach Druckerschwärze, nach Leim, nach Erwartungen. Alte Bücher dufteten nach Abenteuern, ihren eigenen und jenen, von denen sie erzählten. Und gute Bücher verströmten ein Aroma, in dem das alles steckte, und dazu noch ein Hauch von Magie."
    Kai Meyer


  • Reue würden auch wir Ottokars Empfinden nicht nennen. Er hat Angst, es könnte herauskommen, dass er den Brand verursacht hat und alle glauben könnten, er hätte es getan, um seine Kusine und deren Familie zu töten. Gleichzeitig kommt diese Szene immer wieder in seinen Gedanken hoch und er fühlt sich für den Tod der Leute verantwortlich. Diese Last wäre er ebenso gerne los wie die Angst vor der Entdeckung. Man wird seinen Zwiespalt im Lauf des Romans noch stärker spüren können.

    Gerade diese Angst, die er hat, macht ihn für mich irgendwie so menschlich - wenn auch natürlich nicht sympathisch. Aber zu wissen, dass er auch nicht ganz abgebrüht ist, ist doch schon mal ganz schön - auch wenn es bei dieser Angst nur um ihn selbst geht. ;)

  • Gerade diese Angst, die er hat, macht ihn für mich irgendwie so menschlich - wenn auch natürlich nicht sympathisch. Aber zu wissen, dass er auch nicht ganz abgebrüht ist, ist doch schon mal ganz schön - auch wenn es bei dieser Angst nur um ihn selbst geht. ;)

    Naja, menschlich ist er ja auch alleine schon wegen seiner Gier, denn das ist eine 100% menschliche Regung. Aber ich kann nunmal keinen guten Kern in ihm entdecken - zu dem Zeitpunkt im Buch nicht und später ... dazu enthalte ich mcih vorerst. :wink:

  • @ Engel79
    Das mit Ottokar, sehe ich wie FallenAngel. Zwar hat er die Familie nicht gezielt umgebracht, aber er hätte nur klopfen und die Familie somit wecken müssen, da wären sie gerettet gewesen. Ich denke es war ihm auch bewusst, das dass Feuer schnell übergreifen wird. Und seine spätere Reue nehme ich ihm auch nicht so ganz ab ;)

    So sehe ich das auch. Kurz macht sich sein Verstand bemerkbar, dass er vielleicht doch stehenbleiben sollte, um die Familie zu wecken. Aber nein, er gibt dem Kutscher zu verstehen, die Pferde anzutreiben um vom Ort des Geschehens schnell weg zu kommen.
    Drückendes Gewissen - ja und eigentlich vielmehr die Angst, dass Zusammenhänge hergestellt werden und es herauskommt, dass er das Feuer gelegt hat, aber Reue - nein.

    Liebe Lesegrüße
    Eure Süße
    :study::)


    Erinnerungen, die unser Herz berühren, gehen niemals verloren.

  • Liebe Leserunde,


    ihr werdet uns uns schon vermisst haben. Allerdings waren wir die beiden letzten Wochen auf einem Schiff unterwegs. Da in den Unterlagen stand, es gäbe an Bord ein Internetcafe, dachten wir, Klasse, dann können wir die Leserunde gemütlich weiterbegleiten. Den Nachsatz ein paar Zeilen weiter unten, dass die Netzverfügbarkeit variieren könnte, haben wir irgendwie nicht beachtet. Das Ergebnis waren zwei verzweifelte Autoren auf der Suche nach dem verlorenen Netz. Es ging rein gar nichts.


    Daher sind wir erst jetzt wieder in der Lage, uns zu melden. Wir werden die inzwischen geschriebenen Beiträge so schnell wie möglich lesen und darauf antworten. Eine Sache hat uns allerdings die ganze Fahrt über verfolgt, und zwar wurde einmal der Begriff "Das Herz über die Hürde werfen" angesprochen. Es handelt sich dabei um einen Begriff aus der Zeit der Herrenreiter und ihrer Damen, die hoch zu Ross hinter der Meute her jagten und dabei einen vorbereiteten Parcours mit Hindernissen zu bewältigen hatten. Dabei mussten sie symbolisch ihr Herz über die Hürde werfen, sprich sich überwinden, über das Hinternis zu springen.


    Liebe Grüße
    Sysai

  • Zitat

    Zitat vonFallenAngel:
    MIR wäre da ja mulmig zumute gewesen.


    Mulmig war uns in dem Sinne nicht, auch wenn an einem Tag durchaus Dezembersturmgefühle aufgekommen sind. Es war stürmisch, kalt und es schneite. Der Wellengang ließ das Schiff ganz schön rollen und wir konnten die halbe Nacht nicht schlafen, weil wir im Bett hin und her geworfen wurden. Auch die Geräuscht erinnerten an die Beschreibungen in Dezembersturm, denn es knackte und krachte andauernd. Beim Frühstück am Morgen war der Speisesaal denn auch verdächtig spärlich gefüllt und der Kellner machte seine Witze darüber.


    Auf jeden Fall war diese Reise ein Erlebnis, das wir nicht missen wollen. Sie brauchte nämlich an angenehme Tage, an denen wir uns über unsere nächsten Romane unterhalten konnten. Der große Wermutstropfen war das Internet. Was immer wir auch versuchten, wir kamen einfach nicht auf deutsche Seiten.


    Liebe Grüße
    Sysai

  • @ Sysai
    Ihr habt die Leserunde so toll begleitet, das macht die kurze Abstinenz längst wieder wett.
    Darf ich fragen, wohin die "stürmische" Reise ging ?
    Ich glaube, mir wäre mehr wie mulmig geworden :uups:

    Narkose durch Bücher - Das Richtige ist: das intensive Buch.
    Das Buch, dessen Autor dem Leser sofort ein Lasso um den Hals wirft, ihn zerrt, zerrt und nicht mehr losläßt.


    :study: Sarah J. Mass - Throne of Glass / Die Erwählte :study:

  • Der Wellengang ließ das Schiff ganz schön rollen und wir konnten die halbe Nacht nicht schlafen, weil wir im Bett hin und her geworfen wurden.

    :shock::pale: Nichts für mich! Ich werde schon bei der kleinsten Schaukelei seekrank.

  • Zitat

    Zitat von Suspiria:
    Darf ich fragen, wohin die "stürmische" Reise ging ?
    Ich glaube, mir wäre mehr wie mulmig geworden


    Wir sind in Norwegen mit einem Hurtigrutenschiff von Bergen nach Kirkenes und zurück gefahren. Es war ein sehr alter Traum von uns, dies mal zu machen, nur hat er sie nie erfüllt. Als wir im Herbst über den Schauplatz eines unserer nächsten Romane diskutierten, kam uns spontan Norwegen in den Sinn. Wir waren vor etlichen Jahren mit dem Wohnwagen zur Mittsommernacht dort gewesen, brauchen jetzt aber das winterliche Skandinavien mit der langen Polarnacht, und haben uns an die Hurtigruten erinnert. Das Schiff hat insgesamt über 2.600 km zurückgelegt und dabei den größten Teil der Küste abgefahren. Einen besseren und intensiveren Eindruck konnten wir mit keiner anderen Reise gewinnen.


    Es bestand auch nie Gefahr, denn die Kapitäne der Hurtigrutenschiffe haben die Anweisung, eher im zuletzt erreichten Hafen zu bleiben als mit Risiko weiterzufahren. Die Schaukelei war trotzdem unangenehm, da es gerade in der Nacht am schlimmsten war und man immer wieder wach gerüttelt wurde. Allerdings sind wir vor vielen Jahren mal mit dem Bäderschiff Harlinger Land von Wangerooge nach Helgoland gefahren. Dieser Kahn hat noch ganz anders gestampft und bis zu 80 % der Mitreisenden zu den Toiletten oder der Reling geschickt.


    Liebe Grüße
    Sysai