A.Lee Martinez - Der automatische Detektiv: Gerostet wird später!

  • Kurzbeschreibung (von amazon.de):




    Empire City ist die Stadt der Mutanten und des Giftmülls, die Metropole
    des stetigen Verfalls, in der keine technische Errungenschaft hält, was
    sie verspricht. Hier lebt der Roboter Mack Megaton, eine ehemalige
    Killermaschine, der sich seit seiner Umprogrammierung als Taxifahrer
    verdingt. Als ein finsterer Gangster Macks Nachbarn entführt, wird
    dieser gegen seinen Willen in das Verbrechen verstrickt. Zusammen mit
    der charmanten Ingenieurin Lucia beginnt Mack zu ermitteln. Dabei kommt
    der automatische Detektiv einer ebenso aberwitzigen wie
    welterschütternden Verschwörung auf die Spur.


    Meine Meinung:
    Die Hauptfigur des Buches (der Detektivroboter Mack Megaton) scheint eine Mischung aus Bender von Futurama und Lt Comander Data vom Raumschiff Enterprice zu sein. Es finden sich viele Charakterzüge wieder.
    Es geht um einen Roboter, der Gefühle entwickelt, völlig entgegen seiner Logik. Er wird, will man es so sehen, menschlicher als ein Mensch, auch wenn es gewisse Unterschiede gibt (zum Beispiel denkt er immer an seine Rechnungen für den Strom, den er verbraucht - während wir Menschen uns immer wieder ärgern, wieviel die Lebensmittel kosten...)
    Alles in allem: Es gibt einen lustigen Charakter für Fans der SF. Die Story selbst ist dünn und weit hergeholt - selbst für dieses Genre. Mir kam es so vor, als wären viele Ideen aus anderen Romanen/ Filmen auf einen Haufen geschmissen worden...


    :winken: Andreas

  • Dies war mein drittes Buch von Martinez und wäre es mein erstes gewesen, ich hätte sicherlich nie wieder eins von ihm in die Hand genommen. Die Autorenbeschreibung am Anfang (die in jedem seiner Bücher steht), war das Einzige bei dem ich lachen konnte, ansonsten habe ich im Laufe des Romans vielleicht ein- oder höchstens zweimal die Mundwinkel kurz nach oben gezogen, ansonsten herrschte pure Langeweile :sleep: Ab der Hälfte habe ich mir überlegt es abzubrechen, es dann aber doch bis zum Ende schnell quer gelesen. Man hätte einiges aus dieser Geschichte raus holen können und den Charakter des Mack Megatron sicher sehr lustig gestalten können, doch leider hat der Autor das ziemlich verhunzt. Dann kommen noch Aliens ins Spiel und lassen die ganze Story sehr abstrus wirken.


    Von mir daher leider nur :bewertung1von5: von 5 Sternen und ich hoffe, das seine weiteren Romane wieder besser werden. Empfehlen kann ich "Diner des Grauens" von ihm.

    <--- The Power of books!


    :study: Judith Pinnow - Fast bis zum Nordkap

  • Der Roboter Mack Megaton, ursprünglich als eine erbarmungslose Killermaschine konzipiert, entwickelt einen freien Willen und schuftet seitdem als Taxifahrer in Empire City, um sich einen Bürgerstatus zu sichern. Da seine Subroutinen eher für den Kampf gegen Panzer als für ein Händeschütteln ausgerichtet sind, machen ihm sowohl sein Job als auch seine Programmierung immer wieder Schwierigkeiten. Eines Tages wird die Familie seiner Nachbarin entführt, welche man am ehesten als seine Freunde bezeichnen könnte. Mack fühlt sich entgegen seiner Logikschaltkreise verpflichtet sie zu finden und muss nicht nur gegen Kampfroboter, schleimige Mutanten und Kleinganoven bestehen, sondern auch gegen die zunehmend komplexeren Gefühlsregungen, die er entwickelt- wie zum Beispiel ein Gewissen...


    Ich kenne A. Lee Martinez als einen Autor von lustiger Fantasy. Die Kompanie der Oger und Eine Hexe mit Geschmack habe ich mit großem Vergnügen gelesen. Leider hat mich "Der automatische Detektiv" eher enttäuscht, da er längst nicht so lustig ist wie andere Bücher des Autors. Martinez parodiert zwar eine Menge Detektivromane und lässt Mack gegen Klischees antreten, findet aber nicht ganz den richtigen Grundtenor. Mal ist das Buch lustig, dann nimmt es sich selbst zu ernst und Macks Versuche Zynismus auszudrücken sind meistens ziemlich lausig. Letzteres könnte allerdings an der Übersetzung liegen, mir sind einige seltsame Ausdrucksweisen aufgefallen.
    Mack hängt entweder an der Ladebuchse oder ist bei der Arbeit. Über die Stadt und ihre Bewohner erhält man kaum Hintergrund. Es wird von einer allgemeinen Verseuchung gesprochen, die sich aber anscheinend nur auf diese Stadt beschränkt, da Mack meint, dass er außerhalb der Stadt nur ein wandelnder Kühlschrank oder so wäre. Die Menschen machen die seltsamsten Mutationen mit, haben da keinen Nutzen von und die gesamte Stadt steht immer kurz vor dem Verrecken, da keine Technologie richtig funktioniert, obwohl sie immer weiter vorangetrieben wird (im Gegenteil werden die Sachen, die funktionieren, bald eingestellt): Warum bleiben sie dann da? Wie sieht der Rest der Welt aus?
    Da diese Martinez-Romane in sich abgeschlossen sind, bleibt man relativ unbefriedigt mit vielen Fragen zurück. Da mich weder der Humor nur die Handlung überzeugt hat, es aber einige lustige Stellen gegeben hat und Mack in seinem Handeln zumindest konsequent ist, gebe ich 3 von 5 Sternen.

  • Es gibt so Bücher, die sind so rundherum durchschnittlich, dass mir am Ende gar nichts dazu einfällt. Das ist so ein Buch.
    Die Handlung hat @Nazena bereits gut zusammengefasst und dabei auch einige Fragen erwähnt, die ich mir während des Lesens auch gestellt habe.
    Als Parodie auf Hardboiled Detective-Geschichten hat das Buch eher mittelmäßig funktioniert. Der Humor wollte bei mir nicht recht zünden - ich tue mich mit humorvollen Büchern ohnehin schwer - und mehr als zwei-, dreimal schmunzeln war nicht drin. Den Showdown fand ich zwar recht gelungen, insgesamt war mir die ganze Auflösung aber auch zu weit hergeholt.
    Einige nette Ideen hatte Martinez aber doch, wie den Jane Austen lesenden Gorilla. Daher reicht es noch für 3 Sterne.

    "Selber lesen macht kluch."


    If you're going to say what you want to say, you're going to hear what you don't want to hear.
    Roberto Bolaño