Karl Olsberg - Schwarzer Regen

  • Klappentext:


    Es ist nicht die Frage,
    ob es passiert,
    sondern wann...


    Der größte Horror wird Realität - ein tödlicher Anschlag auf eine deutsche Großstadt. Unter den zahllosen Opfern ist auch Ben, der Sohn des Ex-Kommissars Lennard Pauly. Bei einem Überwachungsauftrag stößt der Privatdetektiv auf Informationen, die ihne an der offiziellen Aufklärung des Attentats zweifeln lassen. Während das ganze Land von einem Feuer aus Hass und Gewalt verzehrt wird, sucht er nach der Wahrheit. Ist es möglich, dass die, die jetzt vom Zorn über den Anschlag profitieren, die eigentlichen Drahtzieher sind?


    Nach den großen Erfolgen von Das System und "der Duft" legt Karl Olsberg mit "Schwarzer Regen" sein bisheriges Meisterstück vor.


    Eigene Beurteilung:
    Die Idee eines großen Anschlags auf eine deutsche Großstadt und daraus resultierende harte politische Folgen (wie zum Beispiel ein Sprengstoffanschlag in Köln) scheint dieses Jahr "in" zu sein und so hat Herr Olsberg bei der Themenwahl sicherlich ein glückliches Händchen bewiesen.


    Die Hinführung zum Unglück mit dem Vorstellen der Haupthandlungsfiguren ist gelungen,so dass man das Erleben des Attentats durch die Augend er Protagonisten wesentlich bewusster wahrnimmt, als man es sonst hätte tun können. Und so sind auch dieser Teil und die direkten Reaktionen der Betroffenen durchaus glaubwürdig dargestellt. Die sich daraus ergebende Kriminalgeschichte allerdings ist insgesamt nicht ganz so glaubwürdig und der Schluss des Buches damit - bei all seinem möglichen Realismus - eher antiklimatisch.

  • Dies war nach "Das System" mein zweiter Thriller von Karl Olsberg und wie schon dieser hat mir auch "Schwarzer Regen" sehr gut gefallen.


    Die Geschichte wird schon von Beginn an aus der Sicht sehr vieler verschiedener Personen erzählt, aber so gut, dass man nicht den Überblick verliert. In den ersten beiden Dritteln des Buches war ich absolut gefesselt und konnte "Schwarzer Regen" kaum aus der Hand legen. Wie K.G. Beck-Ewe schon erwähnt, dadurch dass man erst langsam an die Katastrophe herangeführt wird, wird man wunderbar an die Personen herangeführt. Allerdings war Karl Olsberg zu keiner Zeit übertrieben ausschweifend, vielmehr hatte jeder einzelne Handlungsstrang Notwendigkeit (bis auf einen Nostradamus-Deuter, den ich ein klein wenig abwegig fand) und selbst auf den ersten Blick unbeteiligte Personen bekamen ihren "großen Auftritt".


    Das Faszinierendste und gleichzeitig Erschreckendste war dann der Abschnitt, in dem die Atombombe in Karlsruhe hochging. Ohne Effekthascherei und übertriebene Brutalität, allerdings auch ohne Beschönigungen hat es Karl Olsberg hier geschafft, dem Leser zu vermitteln, was so eine Bombe anrichten könnte. Die Beschreibung des Atompilzes, der Druckwelle und der Zerstörungskraft und wie die Charaktere diesen aufgenommen hatten, hatte durchaus apokalyptischen Charakter und war sehr erschreckend. Nach Zeitsprüngen wird auch geschildert, was den Überlebenden nach einiger Zeit blüht und wie die Strahlungskrankheit verläuft. Auch fand ich den politischen Rechtsruck, der nach der Katastrophe stattfindet, durchaus realistisch.


    Im letzten Drittel schwächelt das Buch dann leider ein wenig, denn hier wurde irgendwie das große Ganze aus den Augen verloren und es hat sich eher in eine kleinere Detektivgeschichte verwandelt und dies war dann mit Abstand auch der schwächste Teil von "Schwarzer Regen", incl. dem durchschnittlichen Showdown (der wahre Showdown war für mich sowieso die Explosion :!: ). Den irgendwie nachdenklich machenden Epilog fand ich dann wieder richtig klasse.


    Fazit: Ein toller Thriller aus deutschen Landen, der leider am zum Ende hin etwas schwächer geworden ist, aber auf alle Fälle :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: wert ist!