Dacre Stoker – Dracula: Die Wiederkehr / Dracula: The Un-Dead

  • Autor/in: Dacre Stoker, Ian Holt
    Titel: Dracula - Die Wiederkehr
    ISBN-10: 3802582209
    ISBN-13: 978-3802582202
    Verlag: Egmont Lyx
    Genre: Horror
    Seitenanzahl: 592


    Kurzbeschreibung
    Fünfundzwanzig Jahre sind vergangen, seit die Vampirjäger um Professor van Helsing den gefürchteten Dracula zur Strecke brachten. Doch der Friede ist trügerisch. In London geschehen unheimliche Dinge, und Jonathan Harker wird ermordet am Picadilly Circus aufgefunden. Irgendjemand scheint es auf diejenigen abgesehen zu haben, die damals an der Vernichtung des dunklen Grafen mitwirkten. Harkers Sohn Quincey tritt in die Fußstapfen seines Vaters, um den Mord aufzuklären. Dabei macht er rätselhafte Entdeckungen. Könnte es sein, dass der legendäre Dracula noch unter den Lebenden weilt?

    Meinung
    Bram Stoker und sein Roman Dracula ist heut zutage jeden ein Begriff. 1897 erschien der Roman erstmalig und dient seitdem unzähligen Filmen und Büchern als Vorlage. Doch keines konnte als offizielle Fortsetzung angesehen werden.

    Erst über 110 Jahre später findet sich ein Urgroßneffe mit dem Namen Dacre Stoker in der Lage eine offizielle Fortsetzung zu schreiben. Wer den Klassiker Dracula kennt, sei es nun der Roman oder die Verfilmung, weiß das es sich hierbei nicht nur um brutale Horrorliteratur sondern um eine Gruselgeschichte handelt die die Psyche des Lesers anspricht. Wer würde sich heute davor fürchten, wenn Dracula galant in den Hals seiner Auserwählten beißt? Nein, es ist die düstere Stimmung die Bram Stoker in seinem Original greifbar machen konnte.

    Dies setzt nun Dacre Stokers gekonnt fort. Mit Hilfe seines Co-Autoren Ian Holt der Drehbuchautor und Stoker Forscher ist, begannen beide zu recherchieren. Aus dem Originalmaterial des Nachlass von Bram Stoker sowie der Mithilfe von Museen & Historikern entstand die umfangreiche Fortsetzung „Dracula – Die Wiederkehr“

    Gleich von der ersten Seite an versprüht der Autor die düstere unheimliche Stimmung wie das Original. Einleitend wird dazu als Prolog der Brief von Mina Harker an ihren Sohn Quincey verwendet und man ist sofort wieder in der Geschichte die vor über 110 Jahre erstmalig veröffentlicht wurde drin.

    Das Autorenpaar knüpft mühelos an den Klassiker an und es ist schon ein Vorteil das Original zu kennen. Figuren erwachen wieder zum Leben und man hat sein Kopfkino sofort eingeschaltet. Die düstere Atmosphäre und die Verwirrungen die der Autor gestrickt hat, um den Leser immer wieder eine neue Fährte aufnehmen zu lassen, machen das 587 seitenstarke Werk zu einen wahren Lesevergnügen.

    Die Kapitel sind nicht zu lang so das die Geschichte immer mehr an Fahrt auf nimmt und der Leser auf vielen Spannungsbögen mitgenommen wird. Ein klein wenig moderner ist der Nachfolger allerdings schon geworden und dem heutigen Leser angepasst. So sind einige Szenen wirklich brutal so das auch der heutige Leser seinen Horror erleben wird. Die Figuren sind sehr tief gezeichnet und dadurch das alle ihre Fehler haben, sehr authentisch. Jeder scheint so sein Geheimnis zu haben, und der Leser wird so manches Mal überrascht sein. Zudem haben die Figuren die Chance bekommen sich mit der „alten“ Geschichte auseinander zu setzen und ehemalige gemeinsame Streiter erleben sich neu und sind durch ihre Vergangenheit nicht unbedingt mehr einer Meinung. Neben den Figuren hat das Autorenduo es geschafft wahre Begebenheiten wie Jack the Ripper mit einzuflechten und eine herrliche Kulisse zu schaffen.

    Es muss an den Autoren-Genen liegen, das Darce sich keinesfalls hinter seinen berühmten Großonkel verstecken muss. Dieses Buch ist ein MUSS für die Liebhabers klassischer und moderner Vampirliteratur. Sicher werden viele Leser, die den Klassiker nicht kennen, dazu übergehen, die Originalfassung von Bram Stoker auch zu lesen. Dies wäre Bram zu wünschen, denn leider war zu Lebzeiten der Klassiker Dracula nie ein Erfolg und erst nach seinen Tod, ein Kassenschlager .Leider ist dieses Werk zur Zeit nur als Hardcover auf den Markt und durch seine Größe und Schwäre doch sehr unhandlich, dennoch ist es alleine durch seine Aufmachung ein Schmuckstück für jedes Regal.


    Fazit:
    Eine durchaus gelungene Fortsetzung die bei einen Erfolg auch noch weiter geführt werden kann, da es ein befriedigendes offenes Ende hat.

  • Danke für die tolle Rezi! Habe "Dracula" sehr gerne gelesen und werde mir nach deiner Beschreibung den Nachfolger auf jeden Fall kaufen oder schenken lassen.

    Verstehst du, was es heißt, irgendein bescheuertes kleines Musikstück oder eine Band so maßlos zu lieben, dass es wehtut?
    (Almost Famous)

  • Auch von mir herzlichen Dank für die Rezi, Karrlchen. :thumleft: Das Buch steht schon länger auf meiner Wunschliste, aber jetzt denke ich, dass ich es mir definitiv kaufen werde.

    Ein klein wenig moderner ist der Nachfolger allerdings schon geworden und dem heutigen Leser angepasst.

    Da bin ich auch sehr gespannt drauf, ich hoffe nur, dass er nicht zu sehr angepasst wurde. Nicht, dass Dracula jetzt in der Sonne glitzert, oder sowas in der Art... ;)

    Wenn die Macht der Liebe die Liebe zur Macht überwindet, erst dann wird es Frieden geben.
    Jimi Hendrix

  • Ich muss ja gestehen, als ich den Titel dieses Threads gelesen hab, dachte ich nur "oh nein, bitte macht diesen tollen Klassiker nicht durch eine geschmacklose und unpassend moderne Fortsetzung fast zunichte" (denn meist wird ja die Fortsetzung kurzzeitig berühmter als das Original)!
    Aber dann hab ich aufmerksam die Rezi gelesen und war auf einmal ganz hibbelig bzw. wurde immer neugieriger! Das scheint ja wirklich nicht nur eine gelungene, sondern auch eine würdige Fortsetzung zu sein. Ich hab das Buch deshalb auch gleich auf meine Wunschliste gesetzt - man will sich ja immer eine eigene Meinung bilden. :mrgreen::vampire:

  • Das Buch stand vorsichtshalber schon vor dieser schönen Rezi auf meiner Wunschliste! :mrgreen:
    Und jetzt bleibt es auch drauf! :mrgreen: :mrgreen: :mrgreen: :vampire:

    Ich :study: gerade:
    "Das Lied von Eis und Feuer 4 - Die Saat des goldenen Löwen" von George R.R. Martin (Kindle)




  • Ist auch bei mir auf dem Wunschzettel gelandet. Tolle Rezension, hört sich spannend an und hat mich neugierig gemacht.


    Erinnert mich ein bissl an "Gepfählt" - es ist zwar schon viele Jahre her, seit ich das gelesen habe, aber auch dort wurde, soweit ich mich erinnern kann, die Thematik klasse aufgegriffen und clever fortgesponnen. Ich hab's damals in einem Rutsch durchgelesen.

  • Hört sich gut an. Danke für die interessante Rezi, Karrlchen!
    Den Klassiker mag ich sehr gerne und werde mir wahrscheinlich auch dieses Werk zulegen. Eigentlich dachte ich, dass kann nichts Gescheites sein, aber jetzt bin ich doch neugierig geworden.

  • Da ich gerade "Der Historiker" lese, habe ich tatsächlich ein bisschen Blut geleckt, was Dracula angeht ... obwohl ich es gar nicht mit Vampiren habe. Das Cover fällt allerdings auf, ich hatte das Buch auch schon in der Hand und hätte es beinahe gekauft. Jedenfalls landet es mal auf meiner WL. An den Original Roman habe ich mich nie rangetraut, keine Ahnung, wieso. Vielleicht weil ich meine, den Inhalt durch die Coppola-Verfilmung sowieso schon zu kennen. :-$

  • An den Original Roman habe ich mich nie rangetraut, keine Ahnung, wieso. Vielleicht weil ich meine, den Inhalt durch die Coppola-Verfilmung sowieso schon zu kennen. :-$


    Das ist zwar eine großartige Verfilmung, doch der Roman hat seinen eigenen Reiz. Ich kannte die Geschichte auch schon, als ich das Buch gelesen habe, und habe mich nicht gelangweilt. ;)

  • Ich habe vor etwa einer Woche die englische Originalfassung dieses Buches gelesen (direkt davor las ich "Dracula", ebenfalls im Original) und bin wirklich begeistert. "Dracula" fand ich streckenweise etwas öde und langatmig und am Ende ging dann alles so holterdipolter, das hat mich schon etwas gestört. Dieses Buch hingegen ist auf keiner Seite langweilig und die unverhergesehenen Wendungen werfen den Leser fast schon ein bisschen aus der Bahn, besonders zum Ende hin, welches ich wirklich furios gut fand

    ! Zwischenzeitlich wird es zwar etwas sehr, nunja, "saftig" würde ich es mal nennen, und das beziehe ich nicht nur auf Blut, sondern auch auf andere Körpersäfte ( :mrgreen: ), wer also dahingehend zart besaitet ist, sollte sich die Lektüre vielleicht nochmal überlegen, aber ich fand es sehr passend. Endlich mal wieder gestandene Vampire, wie es sich gehört, die sich auch ordentlich die Finger schmutzig machen.
    Die Verknüpfung der Handlung mit den Jack-the-Ripper-Morden ist sehr gut gelungen und man erfährt so auch noch etwas reale Geschichte. Die Figuren waren mir zwar wieder, bis auf Lord Goldalming, allesamt unsympathisch, aber das tat dem Lesevergnügen keinen Abbruch. Dazu ist das Buch einfach zu gut geschrieben und die Handlung viel zu spannend, als dass man sich lange mit den Befindlichkeiten der Figuren aufhält. Klasse Buch! :thumleft:

  • Ich war mir auch erst nicht sicher was ich von einer Fortsetzung eines solchen Klassikers halten sollte, besonders nach gut 100 Jahren nach der ersten Veröffentlichung.
    Doch wird Dacre Stroker den Ruf seines Urgroßvaters mehr als gerecht. Es war schön festzustellen das in den Charakteren kein Bruch stattfindet. Ein wirklich würdiger zweiter Teil.
    Den Bezug auf die Ripper-Morde fand ich auch gelungen und bei der Anspielung auf die Titanic zum Schluss musste ich schon ein wenig mehr als schmunzeln. :D
    Was ich noch Interessant fand, ist die Geschichte der Familie Stroker und der "Fluch" des Dracula-Erbes. :wink:

    Wer A sagt, der muss nicht B sagen. Er kann auch erkennen, dass A falsch war
    -Bertholt Brecht-


    Gelesene Bücher 2012:2
    Gelesene Seiten: 798
    SUB-Stand: 328
    :pale:
    :study:
    Birgit Fiolka - Blutschwestern. Die Legende von Engil
    :study: Nina Blazon - Zweilicht

  • Ich habe das Buch vor kurzem gelesen und ich war begeistert.Am Anfang hatte ich Probleme mit den vielen Sprüngen zwischen den Personen, konnte mich aber sehr schnell daran gewöhnen. Das Ende fand ich überraschend lässt aber noch auf eine Fortsetzung hoffen.



    Mein Fazit: Wer Vampribücher mag und sich auch nicht von historischen Fakten (es spielt ja Anfang 1900) abschrecken lässt sollte diese Buch lesen. Das Buch kann ich auch empfehlen, wenn man gerne historische Bücher mag. Im großen und ganzen gelungenes Buch für das ich :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: gebe!!!

    Ich lese gerade: Frostkuss


    2020: 12 Bücher , 2019: 25 Bücher:pale:,:study:2018: 8 Bücher :pale::pale:,:study:2017: 35 Bücher, :study: 2016: 51 Bücher, :study:

    2015: 31 Bücher :pale:,:study: 2014: 50 Bücher :pale:,:study: 2013: 69 Bücher :-,, :study: 2012: 50 Bücher :pale: :study: 2011 : 132 Bücher :cheers: ,:study: 2010 : 102 Bücher :dance:


    :flower: Ein Raum ohne Bücher ist wie ein Körper ohne Seele :flower:

  • Was für ein Hammerbuch. Bin noch nicht einmal in der Hälfte angelangt und es fehlt mir an nichts. Ich nutze jede freie Minute um es weiter zu lesen. Wenn es so bleibt, dann habe ich noch schöne Stunden vor mir. :cheers: 8)

    Denken ist schwer, darum urteilen die meisten.
    Carl Gustav Jung

  • Hört sich ja total spannend an, ist direkt auf meiner Wunschliste gelandet!!! Der Weihnachtsmann wird sich freuen!!

    :bewertung1von5: Welchen Leser ich wünsche? Den unbefangensten, der mich, sich und die Welt vergißt, und in dem Buch nur lebt! (Joahnn Wolfgang v. Goethe) :bewertung1von5:


    :study: Die Saat :-k


    :study: SUB: 658

  • Ich habe das Buch jetzt durchgelesen und muss sagen, dass es nicht so mein Fall war. Ich fand es oft zu langatmig und es hat mich nicht richtig gefesselt. Es waren aber auch einige spannenden und interessante Abschnitte dabei, deswegen bewerte ich das Buch insgesamt mit :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:
    Vielleicht bin auch etwas enttäuscht, weil die Geschichte so anders war, als ich sie mir vorgestellt hatte.


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt.
    aus Arabien



  • Auch ich bin ziemlich zwiegespalten nach der Lektüre. Ich hatte einen Vampirroman in Bram Stokers Sinn erwartet, aber das wird "Dracula. Die Wiederkehr" erst im letzten Drittel. Da packt er sein Urgroßneffe alles aus, was der Leser an Grauen, Blut und Schrecken so erwarten kann.


    Anfangs erzählt er sehr viel über seinen berühmten Vorfahren. Der nimmt eine ziemlich wichtige Rolle in diesem Buch ein. Darauf war ich nicht vorbereitet und das hat mir anfangs den Lesespaß ein wenig genommen. Mir waren die Verwicklungen bzw. Verbindungen der handelnden Personen relativ schnell klar und so habe ich nicht voll Spannung auf die Auflösung gewartet, sondern nur noch auf die Bestätigung meiner Überlegungen :wink: Dacre Stoker lässt Personen wie Van Helsing in neuem Licht erscheinen - das hat mir gut gefallen. Und nachdem ich vor nicht allzu langer Zeit "Vlad" gelesen hatte, war ich sehr erfreut, dass in diesem Roman auch auf den historischen Vlad eingegangen wurde.


    Alles in Allem war es dann doch gute Unterhaltung. Wenn man mit anderen Erwartungen an dieses Buch herangeht, kann man sicher viel mehr Sterne vergeben. Für mich war es auf jeden Fall besser als Durchschnitt und damit gibt es :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertungHalb: davon.

    Gelesen in 2024: 30 - Gehört in 2024: 24 - SUB: 631


    "Wenn der Schnee fällt und die weißen Winde wehen, stirbt der einsame Wolf, doch das Rudel überlebt." Ned Stark

  • So, ich bin nun auch durch mit "Dracula. The Un-Dead" und ja, ich habe alles gelesen, obwohl ich eigentlich schon nach ca. der Hälfte keine rechte Lust mehr zum Weiterlesen hatte.
    Es tut mir Leid, dass ich die mehr oder weniger positiven Meinungen nicht teilen kann.


    Hier hat man alles zusammengewürfelt, was nur geht: die Blutgräfin, die der eigentliche Mittelpunkt des Romans ist und nicht, wie man vom Titel her schließen könnte, Dracula selbst. Der hat nur einige sehr wenige Szenen und auch wenn er anwesend ist, fehlt es ihm an Charisma und zwar völlig. Dann noch ein paar ermittelnde Polizisten, Bram Stoker himself, Oscar Wilde, auch wenn dieser nie persönlich in Erscheinung tritt, und die berühmten Schauspieler John Barrymore und Henry Irving werden auch noch irgendwie integriert. Außerdem werden die berühmten Jack the Ripper-Fälle noch mit verwoben, wobei schon sehr bald klar ist, wer dahintersteckt. Von wegen der Ripper war bestimmt Chirurg, weil er seine "Arbeit" an den Opfern so kunstvoll verrichtete... diese Theorien werden einfach mal so über Bord geworfen, was nicht weiter auffällt, denn während der ganzen Geschichte biegen sich die Autoren die Handlung und die Beweggründe der Figuren so hin, wie es ihnen gerade einfällt. Besonders auffällig ist das bei Mina Harkers Sohn Quincey, der seine innersten Überzeugungen so spontan und leicht ändert, wie andere ihre Hemden wechseln.
    Überhaupt bleiben die Charaktere blass und für mich auch unsympathisch. Wenigstens Mina war ansatzweise eine weniger eindimensionale Figur, weil sie innerlich ständig hin- und hergerissen ist in ihrer Zuneigung zu Jonathan Harker und ihrer unsterblichen Passion bezüglich ihres dunklen Prinzen.


    Für mich hatte die Erzählweise keinen Fluss, die Geschichte hat mich überhaupt nicht gefesselt und die paar Horrormomente machen das Buch nicht wirklich zu etwas Beeindruckendem. Hier fehlt es meiner Meinung nach einfach an Atmosphäre und intensiven Momenten. Wer so etwas hinsichtlich Dracula neben dem Original noch sucht, dem kann ich "Vlad" von C.C. Humphreys empfehlen.
    Ich hatte mir zumindest ein Buch hauptsächlich über Dracula erwartet. Deshalb gibt es von mir nicht mehr als :bewertung1von5: :bewertungHalb:

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