Albert Camus - Der Fremde
Inhalt:
"Ich begriff, daß ich das Gleichgewicht des Tages, das ungewöhnliche Schweigen eines Strandes zerstört hatte, an dem ich glücklich gewesen war. Dann schoß ich noch viermal auf einen leblosen Körper, in den die Kugeln eindrangen, ohne daß man es sah. Und es waren gleichsam vier kurze Schläge an das Tor des Unheils."
Dies ist eindeutig das wichtigste Ereignis des Buches, allerdings ist die wichtigste Intention des Buches einen Menschen vorzustellen, der gleichgültiger nicht sein könnte....
Die Geschichte eines jungen Franzosen in Algerien, den ein lächerlicher Zufall zum Mörder macht, wurde 1942 im besetzten Frankreich zu einer literarischen Sensation und bedeutete den schriftstellerischen Durchbruch für Albert Camus.
Aufbau und Handlung:
Die Geschichte ist in Form eines Ich-Erzählers geschrieben und ähnelt ein bisschen einem Tagebuch. Das Buch ist in zwei Abschnitte eingeteilt, die Tage vor dem Mord und die Tage bzw Monate danach. Inhaltlich allerdings gibt es wohl eher 3 prägende Ereignisse. Der Tod der Mutter, der Mord an einem Albanen und die Verurteilung der Hauptfigur.
Der Erzählstil ist eher beschreibend und besteht meist aus kurzen Sätzen, wodurch die Gleichgültigkeit der Hauptperson Meursault sehr unterstrichen wird.
Es geht um den Büroangestellten Meursault, der eigentlich sehr zufrieden mit seinem Leben ist. Auch der Tod der eigenen Mutter beeinträchtigt das gar nicht. Er lernt danach eine Frau und einen neuen Freund kennen. Bis dahin ist die Geschichte eher etwas plätschernd, aber nicht langweilig da man von Anfang an in die Gleichgültigkeit der Hauptperson "eingeführt" wird. Durch einen Zufall wird Meursault zu einem Mörder und kommt ins Gefängnis, wo er dann verurteilt wird.
Meine Meinung:
Ich fand das Buch sehr interessant. Camus wollte das Buch erst "Der Gleichgültige" nennen, so heißt es. Und das träfe auch vollkommen zu. Ab und zu, während dem Lesen habe ich mir gedacht "Mensch, nun sag oder tu doch irgendwas." Camus beschreibt hier einen Menschen der gleichgültiger nicht sein kann. Ein Horrorszenario. Meursault ist fast alles egal. Diese Einstellung kommt gegen Ende des Buches am besten heraus, wo es um Leben oder Tod für Meursault geht. Es kommt einem vor, Meursault hat keinerlei Gefühle, und das hat der Autor meiner Meinung nach gut rübergebracht. Meursault lässt eigentlich alles mit sich geschehen und wirkt gewissenlos.
Ich fand das Buch war vom Schreibstil her sehr einfach zu lesen, und man hat es auch schnell durchgelesen.
Mir hat das Buch sehr gut gefallen, da die Intention des Autor, wie ich finde, sehr klar gemacht wird. Und obwohl der Ich-Erzähler Meursault alles ziemlich gleichgültig erzählt fand ich es sogar spannend.Ich würde dem Buch (wenn ich denn schon bewerten dürfte ) Sterne geben