Kate Morton - Der verborgene Garten / The Forgotten Garden

  • Als die june Australierin Cassandra von ihrer Großmutter ein Cottage an der cornischen Küste erbt, ahnt sie nichts von dem unheilvollen Versprechen, welches 2 junge Frauen 95 Jahre vorher an diesem Ort einlösten.Auf den Spuren der Vergangenheit entdeckt Cassandra ein Geheimnis, welches seinen Anfang in den Gärten von Blackhurst Manor nahm und seit Generationen das Schicksal ihrer Familie leitet...


    Mir hat das Buch recht gut gefallen. Es ist interessant,stimmig und anschaulich geschrieben, wenngleich manche Handlungsstränge innerhalb des Romans zu typisch waren und der Leser dadurch manches voraus sehen kann. Dafür kommt dann das Ende recht überraschend. Mein Fazit: ein lesenswertes Buch, so richtig schön für einen Winterabend auf dem Sofa :wink:

  • Brisbane, Australien, 2005. Nach dem Tod ihrer Großmutter Nell, bei der sie aufgewachsen ist, erbt Cassandra von ihr ein Cottage an der Küste von Cornwall. Zunächst ist sie völlig überrascht, denn sie hat nie gewusst, dass ihre Großmutter in England war. Neugierig macht sie sich auf die Reise ans andere Ende der Welt und auf den Spuren der Vergangenheit entdeckt sie nach und nach ein Geheimnis, das nicht nur ihre Großmutter betrifft, sondern auch auf ihre eigene Herkunft ein neues Licht wirft.
    Die Geschichte führt sie zurück bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts, als die junge Eliza nach Blackhurst Manor kommt und dort zusammen mit ihrer Cousine Rose aufwächst. Die beiden sind unzertrennlich, Rose bewundert die fantasievolle Eliza, die schließlich durch ihre Märchenbücher eine bekannte Autorin wird. Sie erkunden das Grundstück von Blackhurst Manor bis in den letzten Winkel, entdecken das Labyrinth und ein altes Cottage mit einem verborgenen Garten, der ihr gemeinsames Geheimnis wird.
    Aber Roses Mutter Adeline ist Eliza seit ihrer Ankunft ein Dorn im Auge und sie tut alles, um den "schlechten Einfluss" ihrer Nichte auf ihre Tochter zu verhindern.
    Als Rose sich in den Künstler Nathaniel Walker verliebt und nach der Hochzeit kinderlos bleibt und durch Fehlgeburten immer schwächer wird, schmiedet sie einen unheilvollen Plan, der die nachfolgenden Generationen bis in die Gegenwart beeinflussen wird....


    Meine Meinung:
    Bisher kannte ich von Karte Morton nur "Die fernen Stunden", das für mich einige Längen hatte und mir nicht ganz so gut gefallen hat. Über "Der verborgene Garten" kann ich nur sagen, ich bin begeistert. Ein wunderbares Buch, eine fesselnde Geschichte, emotional, aber keineswegs kitschig. Und der bildhafte, fantasievolle Schreibstil der Autorin tut sein Übriges. Sie verwendet wunderbare Metaphern und schreibt so anschaulich, dass man das Gefühl hat, ständig mitten im Geschehen zu sein, ob nun in Cornwall auf Blackhurst Manor, im verborgenen Garten oder in den düsteren Straßen von London im Jahr 1900.
    Die Charaktere scheinen Kate Morton alle sehr am Herzen zu liegen, keine Figur bleibt blass. Ob es nun Cassandra in der Gegenwart ist, ihre Großmutter oder Eliza und Rose in der Vergangenheit. Und auch die eher negativ besetzten Rollen wie Roses Mutter Adeline war mir nicht völlig unsympathisch, denn auch wenn ihr Handeln falsch ist, so tut sie es doch nur für ihre geliebte Tochter.


    Mit hat es gut gefallen, wie die Geschichte sich nach und nach durch die Erzählungen der verschiedenen Zeitebenen entwickelt und zusammenfügt. So erfährt man vieles aus der Kindheit von Eliza, Nell und Cassandra. Drei Frauen, die ihr Leben zwar zu verschiedenen Zeiten meistern mussten, aber eines gemeinsam haben: Mut und den starken Willen, sich nicht unterkriegen zu lassen.
    Ganz toll fand ich auch die Märchen von Eliza Makepeace. Vielleicht sollte Kate Morton diese auch mal in einer Sammlung veröffentlichen. ;-)


    Abschließend kann ich dieses Buch nur jedem empfehlen, der Geschichten um Familiengeheimnisse und -schicksale mag. Und es passt meiner Meinung nach einfach perfekt in diese Jahreszeit. Von mir bekommt "Der verborgene Garten" jedenfalls die volle Punktzahl.


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Mein Fazit:



    „Der verborgene Garten“ erzählt eine Geschichte von mehreren Frauen verschiedener Generationen. Da ist zum einen Nell, die am Anfang der Geschichte stirbt. Die Familie weiß nicht viel über Nell, da sie sich in den letzten Jahrzehnten zurück gezogen hat. Niemanden hat sie erzählt, was für Nachforschungen sie angestellt hat, um ihre wahre Identität herauszufinden.


    Ebenso spielen Cassandra und Eliza Makepeace eine entscheidende Rolle, die sich in gewisser Weise ähnlich sind. Cassandra ist seid zehn Jahren in Trauer; sie hat Mann und Kind bei einem Autounfall verloren. Eliza hat ihre Mutter und ihren Zwillingsbruder in den Armen-Viertel von London Ende des 19.ten/ Anfang des 20.ten Jahrhunderts verloren und beide behielten somit ihre innere Stärke bei, trotz aller Widerstände.


    Die Geschichten um diese drei Frauen sind in jeweiligen Kapiteln erzählt. Die Autorin hat immer das Ort und die Jahreszahl dazu genannt, was mir als Leserin sehr geholfen hat, den Überblick nicht zu verlieren. Aber diese drei Hauptstränge, die ja auch alle drei den sogenannten „roten Faden“ darstellen, irritierten mich zuweilen etwas. Manchmal musste ich überlegen, welche Information welche Person herausgefunden hat.


    Die Autorin hat es verstanden, ganz geschickt viele kleine Puzzle-Teile so zu zerstreuen, das man nicht wirklich auf des Rätsels Lösung kam. Ich hatte zwar schon am Anfang einen Verdacht (der sich auch bestätigte), aber zwischendurch war ich mir dann nicht so sicher. Denn es kamen immer wieder neue Informationen hinzu, die neue Fragen aufwarfen.


    Die letzten zweihundert Seiten habe ich dann fast am Stück gelesen, da ich es nun unbedingt wissen wollte, was wirklich passiert ist und wer nun Nell’s Eltern sind. Das Ende ist logisch und in der Handlung schlüssig, so grausam wie es auch erscheinen mag.


    Ein Buch, das ich uneingeschränkt empfehlen kann, es bekommt 4,5 von 5 Sterne!


    Anmerkung: Die Rezension stammt aus Oktober 2009.

  • An die Leute, die das Buch gelesen haben oder vielleicht momentan lesen:
    Ich bin gerade mit Kapitel 8 fertig, jedoch ist mir ein möglicher Fehler aufgefallen: Nell befindet sich gerade im Jahr 1975 und erzählt über Kassandra und ihren Charakter. Jedoch soll Kassandra doch erst später auf die Welt kommen, oder nicht? Wie kann sie das dann dort schon erzählen?

  • @Alex150599 Die Daten habe ich nicht mehr genau im Kopf, aber ich meine, dass Cassandra im Jahr 1975 schon geboren war, Mitte der Sechziger glaube ich. Die Geschichte der Gegenwart spielt ja in 2005, also passt das schon.

  • Für mich war es das zweite Mal, dass ich das Buch gelesen habe. Die Lektüre war allerdings schon sieben Jahre her, deshalb konnte ich mich anfangs an nicht mehr viel erinnern. Die Erinnerungen kamen erst beim Lesen wieder.


    Von Anfang an hat Kate Morton es geschickt verstanden, Spuren zu legen, ohne dass man das ganze Bild gesehen hat. Die verschiedenen Zeitebenen haben sicherlich dazu beigetragen. Die Charaktere waren schön beschrieben. Ich habe viel über ihre Motive erfahren und konnte so bei jedem verstehen, warum sie oder er sich so verhalten haben, auch wenn ich es nicht immer gutheißen konnte. Auch beim zweiten Mal hat es einige Seiten gedauert, bis ich das Rätsel um Nells Herkunft lösen konnte.


    Für ein so viele Seiten hat Der verborgene Garten nur wenige Längen. Für mich kamen sie erst gegen Ende, da hätte die Handlung ein wenig straffer sein können. Vielleicht lag das aber auch daran, dass ich zu dem Zeitpunkt wieder wusste, wie die Geschichte ausgehen würde und deshalb die Spannung für mich nachgelassen hat.


    Mein Fazit

    Mit Blick auf meine erste Rezension habe ich gemerkt, dass mir die gleichen Dinge gefallen bzw. nicht gefallen haben wie beim ersten Lesen. Der verborgene Garten funktioniert also auch beim zweiten Lesen. Das macht für mich ein gutes Buch aus.

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  • Cassandra hat ihre Großmutter Nell sehr geliebt und vermisst sie sehr, als sie in hohem Alter stirbt. Doch Nell scheint einige Geheimnisse vor ihr verborgen zu haben. Dass Nell als kleines Mädchen mutterseelenallein am Hafen gefunden und von ihrem Finder schließlich adoptiert wurde zum Beispiel. Dass sie ein Haus in Cornwall besessen hat, erfährt Cassandra erst, als man ihr eröffnet, dass Nell ihr dieses Cottage vermacht hat.


    Cassandras Neugier ist geweckt, und sie reist nach England, um ihr Erbe in Augenschein zu nehmen und vielleicht auch noch mehr über die rätselhafte Vergangenheit und Herkunft ihrer Oma zu erfahren. Als zusätzlicher kleiner Wegweiser dient ihr das alte, wundervoll illustrierte Märchenbuch, das sie schon als Kind einmal in Nells Haus gefunden hatte, eine sehr seltene Ausgabe, die unter Sammlern heiß begehrt sein soll.


    "Der verborgene Garten" ist ein ziemlich typischer Familiengeheimnisroman mit einem unerwarteten Erbe und einem alten Dokument als Aufhänger, aber Kate Morton macht ihre Sache ausgesprochen gut. Auf mehreren Zeitebenen steigen wir in die Vergangenheit hinab, bis zurück ins viktorianische London, wo ein phantasievolles Mädchen einen Ausweg aus miserablen Verhältnissen sucht, und in ein Herrenhaus in Cornwall um die Jahrhundertwende, auf dessen weitläufigem Gelände am Meer sich einiges Dramatische zuträgt und ein ganz besonderer Garten entsteht. Auch die Kraft des Geschichtenerzählens spielt eine tragende Rolle im Buch, wir bekommen sogar einige (meist ziemlich traurige) Märchen zu lesen.


    Obwohl ich am Ende dann doch den richtigen Riecher hatte, was die Auflösung angeht, hat mich Kate Morton auf dem Weg dorthin einige Male zu überraschen vermocht. Und auch, wenn ich mir nicht ganz sicher bin, ob Cassandra in der Gegenwart tatsächlich anhand der "Beweisstücke", die sie hatte, so detailliert die korrekten Schlüsse hätte ziehen können, tat das letztendlich meinem Lesevergnügen wenig Abbruch, weil ich den schön fließenden Schreibstil mochte und so gebannt war von den sich immer mehr verflechtenden komplexen Zusammenhängen.

  • Ich muss zugeben, dass ich hin und wieder Schwierigkeiten mit diesem Buch hat. Die Zeitebene von Nell und Cassandra waren für mich so ähnlich, dass ich manchmal einfach nicht wusste, in welcher ich mich befand, sodass ich beim Lesen innehalten und überlegen musste, ob ich mich nun im Jahr 1975 oder 2005 befand. Das hat dem Lesefluss leider nicht so gut getan. Die Zeitebene von Rose und Eliza war da viel klarer zu erkennen und an diesen Stellen hatte ich das Problem nie, aber Nell und ihre Enkelin sind manchmal einfach ineinander verschwommen...

    Alles in allem lässt sich das Buch aber wirklich gut lesen und die Geschichte ist auch nicht so seicht wie bei vielen anderen Büchern dieser Art.

    With freedom, books, flowers, and the moon, who could not be happy? ― Oscar Wilde