Carlos Ruiz Zafón - Der dunkle Wächter

  • Über das Buch:
    Die Originalausgabe des Buches "Der dunkle Wächter" von Carlos Ruiz Zafón erschien 1995 in Spanien. Der Fischerverlag bringt es nun zusammen mit zwei weiteren Jugendbüchern Zafóns in einer schönen, aufwendigen Aufmachung neu heraus. März 2010 ist der geplante Erscheinungstermin von "Der Fürst des Nebels" und September 2010 von "Der Mitternachtspalast".


    Zum Inhalt:
    Der Spielzeugfabrikant Lazarus Jann lebt auf dem geheimnisvollen Anwesen Cravenmoore an einer Küste in Frankreich. Simone Sauvelle hat gerade die Stelle als neue Haushälterin angetreten und ist dafür mit ihren beiden Kindern Irene und Dorian in die Nähe des Anwesens gezogen. Schon bald wird den dreien klar, dass Cravenmoore kein normaler Ort ist, sondern voller dunkler Schatten und Abgründe ist, die für die Sauvelles zur tödlichen Gefahr werden...


    Meine Meinung:
    "Der dunkle Wächter" versetzt den Leser gleich zu Beginn mit einem alten Brief eines Unbekannten an Irene in eine stimmige, gruselige Atmosphäre. Von wem stammt der Brief? Und was ist damals, im Jahre 1937, geschehen? Im weiteren Verlauf der Handlung gelingt es dem Autor perfekt diese Stimmung aufrechtzuerhalten und bis zum großen Finale sogar noch ein gutes Stück zu steigern. Die unheimlichen Automaten auf Cravenmoore zum Beispiel sind aber auch wie dazu geschaffen den Leser zu ängstigen und wohlige Schauer über den Rücken jagen zu lassen. Und auch alle anderen Schauplätze tragen zur Verstärkung dieser unheimlichen Stimmung bei. Hinzu kommt noch, dass wie in seinen anderen beiden Büchern "Der Schatten des Windes" und "Das Spiel des Engels" auch hier der Schreibstil einfach unglaublich ist: kraftvoll und poetisch, einfach einmalig!
    So handelt es sich bei "Der dunkle Wächter" um einen großartige Spannungs-/Fantasyroman für Jugendliche ab 12 Jahren, der auf seinem hohen Sprachniveau auch Erwachsene bestens unterhält.


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    Über den Autor:
    Carlos Ruiz Zafón wurde 1964 in Barcelona geboren und lebt heute in Los Angeles. Schon seine Romane für Jugendliche waren sehr erfolgreich. Sein Bestseller "Der Schatten des Windes", ein Roman für Erwachsene, wurde in mehr als 30 Sprachen übersetzt.

  • Ein Sommer im Jahre 1937: Die verwitwete Simone Sauvelle zieht mit ihren Kindern Dorian und Irene auf den Landsitz Cravenmoore. Der dort ansässige Spielzeugfabrikant Lazarus hat Simone als Haushälterin eingestellt. Als Dorian sich eingelebt hat und Irene sich ihrer erster Liebe Ismael hingibt erschüttert ein furchtbarer Tod diesen wunderbaren Sommer. Und Lazarus Jann, dessen labyrinthartige Villa von sonderbaren Spielzeugen und Automaten voll gestopft ist, umgibt ein düsteres Geheimnis das die treibende Kraft zu sein scheint. Als dieser dann auch noch sein Herz an Simone verschenkt wird es gefährlich für die Familie Sauvelle. Denn das Böse duldet keine Liebe….


    Carlos Ruiz Zafón hat in seinem Jugendbuch „Der dunkle Wächter“ mit düsteren Beschreibungen eine gruselige Atmosphäre mit Gänsehautfaktor erschaffen. Doch obwohl mich zwischenzeitlich das Grauen selbst gepackt hat und ich nicht im Dunkeln hätte lesen wollen, trotz dessen fehlt mir das gewisse Etwas in diesem Buch. Etwas unbestimmtes, das ich gar nicht genau definieren kann. Dabei war die Geschichte in sich stimmig, der Schreibstil einfach, jedoch Unheil verkündend und die Charaktere der Zeit angepasst.
    Die Geschichte erzählt aber nicht nur grauenhaftes sondern birgt auch gleich mehrere ganz große Lieben. Das Buch erzählt außerdem, zwischen den Zeilen, von grenzenloser Hingabe, Fehlentscheidungen, Mut, Tragik und Zusammenhalt.


    Besonders schön finde ich den Briefwechsel am Anfang und Ende des Buches, zwischen Irene und Ismael. So erfährt man gleich wie die Protagonisten die Geschehnisse verarbeitet haben und was aus Ihnen geworden ist. Und Platz für ein wenig eigene Fantasie, wie es wohl mit den zwei Liebenden weiter gehen wird, bleibt auch noch.


    Diese Gruselgeschichte ist meiner Meinung nach für Jugendliche ab 14 Jahren geeignet. Jüngere Kinder würden die Geschehnisse wohl noch nicht besonders gut verarbeiten können. „Der dunkle Wächter“ ist für mich auch ein abgeschlossener Roman und benötigt keine Fortsetzung. Wie heißt es doch so schön: „Man soll aufhören, wenn es am schönsten ist.“ Daher werde ich mich auch mit diesem ersten Teil der Trilogie zufrieden geben und nicht dem nächsten Band entgegenfiebern. Für düstere Halloweenabende ist Carlos Ruiz Zafóns Buch dennoch genau das Richtige.


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  • „Der dunkle Wächter“ ist für mich auch ein abgeschlossener Roman und benötigt keine Fortsetzung. Wie heißt es doch so schön: „Man soll aufhören, wenn es am schönsten ist.“ Daher werde ich mich auch mit diesem ersten Teil der Trilogie zufrieden geben und nicht dem nächsten Band entgegenfiebern.


    Soweit ich weiß, handelt es sich bei diesem und den zwei noch erscheinenden Büchern zwar um eine Reihe, die unter demselben "Motto" steht - es sind aber voneinander unabhängige Romane, deren Geschichten nicht miteinander in unmittelbarer Verbindung stehen. Deshalb wurde ja nun auch das eigentlich 3. Buch als erstes neu veröffentlicht, weil die Reihenfolge eben keine Rolle spielt...


    Der neue alte :wink: Zafón steht jedenfalls auch ganz oben auf meiner Wunschliste, wird vermutlich noch diesen Monat eingekauft. Danke für die Rezensionen!

  • Ich habe es gerade ausgelesen und bin eigentlich auf der Suche, ob denn irgendjemand sich nicht auch an dem Namen Andreas Corelli gestossen hat und selbst Schlussfolgerungen gezogen hat.
    Das Buch an sich war gut, nur zu empfehlen und überhaupt kein typisches Kinder-und Jugendbuch, auch wenn die Mitarbeiter im Buchladen das so betont haben.
    Aber noch einmal zurück:

    Zumal dieses hier locker 13 Jahre älter ist als "Das Spiel des Engels".

    " Der lieblichste Ton auf der Welt ist das Schnurren einer Katze "

  • Aber noch einmal zurück:

    Ich hoffe, damit hast du jetzt hier nicht etwas verraten, das man erst beim Lesen erfährt, denn ich lese dieses Buch gerade, bin aber noch nicht so weit und auf den Namen noch nicht gestoßen.


    Bis jetzt gefällt mir dieses Buch sehr gut, ich finde, Zafon schreibt unglaublich atmosphärisch. Die Orte, die er beschreibt, wirken schnell vertraut, und dennoch gibt es immer wieder etwas zu entdecken... richtig toll. Ich bin gespannt, wie es weitergeht! :compress:

  • Nach „Der Schatten des Windes“ war dies der zweite Roman, den ich von Carlos Ruiz Zafón gelesen habe. Und wieder bin ich absolut begeistert!

    Frankreich 1937: Nach dem Tod ihres Vaters ziehen Irene Sauvelle, ihr Bruder und ihre Mutter in ein kleines Dorf an der Küste der Normandie. Dort hat Irenes Mutter eine Anstellung bei einem Spielzeugfabrikanten gefunden, der inmitten unheimlicher Metallfiguren auf dem Anwesen Cravenmoore lebt. Bald stellen sich Irene und ihrem neuen Freund Ismael beklemmende Fragen: Warum dürfen sie bestimmte Zimmer nicht betreten, und warum ist die schwerkranke Frau des Fabrikanten nie zu sehen? Was hat es mit den geheimnisvollen Septemberlichtern auf sich, die vom Leuchtturm drohen? Welche dunkle Macht jagt durch den Park von Cravenmoore? Als ein brutaler Mord geschieht, offenbart sich Cravenmoore als Ort des Schreckens – die Schatten der Vergangenheit erheben sich, und Irene und Ismael kämpfen um ihre Leben.


    Was für ein Buch! Ich bin immer noch absolut gefesselt. Die spanische Originalausgabe von „Der dunkle Wächter“ ist bereits 1995 erschienen, jetzt wurde das Buch auch in der deutschen Übersetzung aufgelegt.
    Zu Beginn des Buches beschreibt Zafón erst einmal die Hintergrund Geschichte der einzelnen Charaktere. So erfährt man von der Familie Sauvelle, die nach dem Tod des Vaters in die Normandie ziehen. Auch das lebhafte kleine Fischerdorf, in dem sie nun wohnen wird fabelhaft beschrieben. Zafón ist was das angeht der absolute Meister für mich.
    Langsam, aber nie langatmig erfolgt dann der eigentliche Einstieg in die Geschichte. Ziemlich schnell wird deutlich, dass mit dem Arbeitgeber von Madame Sauvelle, Larazus Jann, etwas nicht stimmt und er ein dunkles Geheimnis hütet, das er unter seinem Charme versteckt.
    Dieses Buch ist eigentlich als Jugendbuch ausgelegt, was ich auf Anhieb nicht vermutet hätte, da der Schreibstil auch absolut für erwachsene Leser ausgelegt ist. Es ist eine ordentliche Mischung aus Fantasy, Horror, zum Teil auch Romanze vorhaben, die Zafón geschickt zu einer spannenden, geheimnisvollen und in großen Teilen auch abenteuerlichen Geschichte verwebt.

    Fazit: ein sehr gelungener, flüssig zu lesender Roman, bei dem nie Langeweile aufkommt! Absolut empfehlenswert und schaurig schön zu lesen!
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  • Ich kann mich der Begeisterung nur anschließen. Es ist ein wirklich tolles Buch... rundum. Mal ist die Handlung sooo schön, mal ist es wieder richtig unheimlich. Das hat mir besonders gut gefallen. Die Orte, die Zafón beschreibt, kann man sich beim Lesen immer besonders gut vorstellen, und so taucht man besonders gut in die Geschichte ein... von mir gibt es auch :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Ich kann mich den positiven Meinungen nur anschließen. Dieses Buch ist unheimlich und einfühlsam zugleich. Eine Verfilmung wäre bestimmt toll gewesen :o Irene ist ein sehr tapferes und zugleich schlaues Mädchen. Ich finde auch, dass
    man aus der Geschicht einiges lernen kann, was ja eigentlich für jedes gute Buch ein Muss ist. :D

    Love is the most powerful army. Whether love of friend, love of country, love of God, or even love of enemy -
    love reveals to us the truly miraculous nature of the human spirit.
    Zt. nach Ruta Sepetys

    Der Mensch ist frei geboren und überall liegt er in Ketten
    Zt. nach Jean-Jaques Roussaau


    gelesen 2016:14 :study:

  • Ein Buch in der Tradition des Schauerromans, das eigentlich keine andere Aufgabe hat als seinem Leser Grusel über den Rücken zu jagen. Das hat es bei mir geschafft. - Naja, ich habe ihm auch kräftig dabei geholfen, weil ich es nachts allein im leeren Haus las. -
    Wie schon etliche andere Autoren hat sich auch Zafón für seine Schauermotive bei Peter Schlemihl bedient. Und die irre Frau, die irgendwo im Haus im Bett liegt und die niemand zu Gesicht bekommt, kennt man ebenso. (In diesem Buch allerdings mit einer unerwarteten Pointe.)
    Gibts nicht auch schon eine Gruselgeschichte, in der Spielzeug lebendig wird? Ich erinnere mich, so ein Buch vor Urzeiten gelesen zu haben, weiß aber weder Autor noch Titel.


    Mir hätte das Buch besser gefallen, wenn Zafón wie in seinen späteren Werken eine verschlungene, komplexe Geschichte erdacht hätte. So ist das Ganze eingleisig geraten, im Grunde nur die Verfolgungsjagd durch den "Schatten" und dessen Hintergründe, garniert mit einer Jugendliebe-Erzählung.

    Bücher sind auch Lebensmittel (Martin Walser)


    Wenn du einen Garten und eine Bibliothek hast, wird es dir an nichts fehlen. (Cicero)



  • „Der dunkle Wächter“ ist ein Jugendroman des Schriftstellers Carlos Ruiz Zafon und dem Genre Mystery zuzuordnen. Die Handlung spielt in Frankreich, kurz vor dem 2. Weltkrieg.


    Inhalt:
    Nach dem Tod ihres Mannes ziehen Simone und ihre beiden Kinder, Irene und Dorian, aus Paris fort, da Simone eine Anstellung bei dem Spielzeugfabrikanten Lazarus Jann erhalten hat. Den Kindern ist das Haus Cravenmore mit seinen vielen Automaten zwar unheimlich, aber gerade Dorian freundet sich mit dem Eigenbrödler an, während Irene sich in den Fischerjungen Ismael verliebt. Dann wird Ismaels Kusine getötet, die in Cravenmore als Hausmädchen arbeitete.
    Ismael will ihren Tod rächen, und zusammen mir Irene versucht er den Täter zu ermitteln. Wie ist der Spielzeughersteller Lazarus in die Sache verwickelt, und was hat es mit seiner geheimnisvollen, schwerkranken Frau auf sich, die seit 20 Jahren nicht mehr gesehen wurde?
    Als Lazarus Simone zu einem Maskenball einlädt und ersichtlich wird, dass die beiden Gefühle füreinander entwickeln, geraten Simone, Irene und Dorian in Lebensgefahr…


    Mein Fazit:
    Die Geschichte ist sehr düster und stellenweise unheimlich. Da die Kinder teilweise auch nachts das Gebäude erkunden, kann man sich gut die Lage vorstellen: nachts in einem teils ungenutzten Gebäude, überall geheimnisvolle Maschinen, die ticken und sich auch bewegen…
    Was letztendlich hinter der ganzen Angelegenheit steckt, ist zwar sehr interessant, aber leider auch unverständlich, da der wahre Hintermann nicht aufgedeckt wird. Die Schauerelemente sind jedoch ausgezeichnet eingebaut und die Geschichte ist in sich schlüssig. Alle Charaktere sind lebendig geschildert, man meint ihnen tatsächlich beim Geschehen zuzugucken. Insgesamt hat mir das Buch gut gefallen, aber leider war es wirklich schnell ausgelesen (unter 2 Stunden, allerdings lese ich auch sehr schnell). Ich vergebe 4/5 Sternen.

  • Dieses Buch habe ich eher zufällig aus dem Laden mitgenommen. nachdem mir Der Schatten des Windes so gut gefallen hat. War dann daheim etwas überrascht, dass es eigentlich ein Jugendbuch ist und viel älter ist....egal, schön, dass euere Kritiken so positiv sind- allerdings hätte ich mich gefreut, wenn Nazena ihren letzten Absatz gespoilert hätte :cry:

  • Ich habe gerade dieses Buch ausgelesen. Ich habe mich sehr schwer damit getan und relativ lange gebraucht es zu beenden. Die Geschichte an sich gefällt mir gut, aber ich bin nicht rein gekommen. Mir fehlte die Spannung, aber warum es so ist kann ich nicht wirklich fassen. Vielleicht liegt es daran, dass ich die Nebel-Bücher nacheinander gelesen habe und es sich immer um die gleiche Geschichte handelt und doch nicht zusammengehören. Oder es liegt daran das ich älter geworden bin. Als ich das Buch vor einigen Jahren gelesen habe, war ich total begeistert davon.

    Von mir gibt es :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb:

    Ich würde es Jugendliche empfehlen und das Buch als Einzelbuch zu lesen und nicht zu einer Reihe gehörend