Jörg Kastner - Teufelszahl

  • Kurzbeschreibung von amazon.de
    Der junge Jesuitenpater Paul Kadrell wird in den Vatikan versetzt und freut sich auf ein Wiedersehen mit seinem alten Lehrer, Pater Sorelli. Doch kurz darauf findet er Sorelli sterbend auf, grausam zugerichtet: Auf seiner Wange prangt die blutig eingeritzte Zahl des Teufels - 666. Als noch weitere Opfer mit dem Zeichen des Bösen gefunden werden, nimmt Kadrell zusammen mit der römischen Polizistin Claudia Bianchi die Ermittlungen auf. Bald stoßen die beiden auf eine geheimnisvolle Gruppe, die in den Katakomben Roms den Hort des Dämons vermutet. Und Claudia erfährt, dass ihre Familie schon seit Generationen in das uralte Geheimnis verstrickt ist ...


    Der Thriller startet spannend und in einem rasantem Tempo wird die Geschichte erzählt. Die Handlung ist aufgrund der Wortwahl und des leicht verdaulichen Satzbaus, leicht zu lesen, obwohl ich mit italienischen Namen so meine Mühe habe. Die Beschreibungen sind treffend und bildhaft, die Figuren in sich stimmig und facettenreich. Schön fand ich auch, dass die esoterischen Aspekte dezent und nicht aufdringlich daherkommen, so dass ich vielleicht glauben könnte, dass das nicht nur Fiktion ist, sondern auch in der Realität möglich scheint.
    Ich freu mich auf einen zweiten Teil. Das war mein erster Kastner - und er hat mir verdammt gut gefallen.
    Einen Punkt muss ich allerdings doch abziehen, weil mir die Geschichte persönlich zu gotteslastig und zu "katholisch" erzählt wird, was aber vielleicht aus der Erzählweise eines Jesuitenbruders nicht weiter ungewöhnlich wäre.

  • Meine Rezi:
    Rom wird als Tier dargestellt und schon im Prolog gibt es einen "seltsamen" Mord. Seltsam, da der Ermordete bei der Flucht behauptete, es könnte sich auch um ein Wesen handeln.
    Die Kapitel wechseln zwischen den Figuren, damit sie etwas vorgestellt werden.
    Schnell wird klar, wer wichtig ist, aber nicht, wer auf welcher Seite steht. Dies kommt fast erst zum Schluss raus und der Autor führte mich immer wieder in die Irre und ließ mich erstaunt vor seinem Werk sitzen.


    Paul, der Protagonist, wird durch Zufall und doch bewusst, in diese ganze Sache hineingezogen und wird der Dreh- und Angelpunkt, an dem sich alles zu vereinen scheint. Oder doch nicht?
    In einem Waisenhaus, das von Jesuiten geführt wurde, ist Paul aufgewachsen und hat sich den gleichen Weg auferlegt. Er wurde Jesuit und baute ein Waisenhaus, das er leitete.
    Bis sein Ziehvater ermordet wird und er nach Rom beordert wird. Aber statt um ihn zu trauern, wird ihm regelrecht befohlen, dass er der Sache mit dem toten Jesuiten nachgehen soll.
    Was er dann erlebt, ist fast nicht zu "glauben".
    Und durch eine Entdeckung in einem abgelegenen Kloster wendet sich das Blatt und schlägt eine höchst interessante Richtung ein.


    Das Buch ist von Anfang an spannend und steigert sich mit der Zeit enorm. Zum Ende hin konnte ich das Buch fast nicht mehr aus der Hand legen.
    Es wird abwechselnd aus verschiedenen Sichtweisen erzählt. Allerdings meist aus Paul Kadrells Sicht.
    Die Kapitel sind mit dem Aufenthaltsort gekennzeichnet, in denen das Geschehene des Abschnittes spielt. Diese sind rechtsgebunden und in Kursivschrift gehalten. So kommt man nicht durcheinander, wenn die Geschichte zwischen verschiedenen Orten wechselte. Dazu gibt es anfangs eine tolle Übersichtskarte von Rom. Auf dieser Karte sind die wichtigsten Punkte für die Geschichte gekennzeichnet und man kann Pauls Weg durch Rom, und den der anderen Charaktere, gut folgen.
    Der Roman ist neben seinen Kapiteln auch in Tage aufgeteilt. Es gibt sechs Tage insgesesamt.


    Der Schreibstil ist flüssig und richtig fesselnd!
    Dies war mein erstes Buch von Jörg Kastner und wird bestimmt nicht mein letztes bleiben.
    Ich vergebe Fünf von Fünf Sterne.
    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Eigentlich könnte ich ja nicht mal allzu viel Schlechtes über das Buch sagen: Die Personen fand ich sehr angenehm und gut gezeichnet und das, obwohl es eigentlich recht viele waren. Der Schreibstil war schön zu lesen und man lernt während des Buches auch ein wenig über die Stadt Rom und ihre Sehenswürdigkeiten und ihre Historie. Die Geschichte war größtenteils schlüssig, es ging relativ rasant voran und richtig langweilige Stellen waren absolute Mangelware.


    Trotzdem konnte mich "Teufelszahl" einfach nicht richtig packen und ich kann nicht mal genau sagen warum. Beim Lesen habe ich wenig Emotionen verspürt, die Geschichte floss so an mir vorbei und es wird mit Sicherheit kein Buch werden, das ich allzu lange im Hinterkopf behalten werde. Spannung war zwar schon vorhanden, aber das Gefühl, unbedingt wissen zu müssen wie es weitergeht, hat sich nicht eingestellt.


    Anfangs dachte ich, das kennt man doch irgendwoher: ermoredete Kirchenleute, ein geheimnistragender Orden, Polizei und Kirche müssen zusammenarbeiten. Es wurden also sämtliche Kirchen- und Vatikanthriller-Klischees bedient. Ich habe zwar schon schlechtere gelesen (Ulrich Hefner!), aber auch schon deutlich bessere (Dan Brown!). Später ging es dann allerdings in eine andere Richtung, die mir nicht so zugesagt hat:

    Schön fand ich auch, dass die esoterischen Aspekte dezent und nicht aufdringlich daherkommen, so dass ich vielleicht glauben könnte, dass das nicht nur Fiktion ist, sondern auch in der Realität möglich scheint.

    Das sehe ich ganz anders. Ich fand es ziemlich aufgesetzt. Es wird einem vorgegaukelt, einen Thriller bzw. Krimi zu lesen, und der Beginn ist auch ganz klar als solcher zu bezeichnen. Die esoterischen Aspekte, die zum Ende hin immer stärker werden, fand ich einfach zu dick aufgetragen und auch zu schwach umgesetzt.


    Kein schlechtes Buch, aber auch keine Empfehlung. Anhängern von Vatikanthrillern mit Mystery-Elementen sollten "Teufelszahl" allerdings mal antesten. Neutrale :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: .

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