Suzanne Collins - Gregor und das Schwert des Kriegers / Gregor and the Code of Claw

  • Nachdem ich vom vorherigen Band doch etwas enttäuscht war, war ich umso mehr von diesem letzten Teil begeistert.
    Obwohl es sich bei den "Gregor" - Bänden schon lange nicht um Kinderbücher handelt, die unbedarft und unbeschwert eine nette kleine Geschichte erzählen, sondern von Tod, Krieg, Blutvergiessen und Grausamkeit nur so strotzen, hat mich die Geschichte um Gregor, seiner Schwester Boots und den Kreaturen des Unterlandes doch in seinen Bann gezogen.
    Nachdem der Fluch die Huscher grösstenteils durch den Vulkan vernichtet hat, bleibt keine Zeit mehr grossartig Pläne zu schmieden. Der Krieg steht vor der Tür und erschwerend kommt hinzu, dass die Nager einen neuen Code entwickelt haben, um miteinander zu kommunizieren. Dieser Code besteht aus Kratzen, Klopfen und Ticken, aber bisher hat noch kein Bewohner des Unterlandes diese neuartige Verschlüsselung knacken können. Laut Prophezeiung soll die "Prinzessin" helfen können, aber Boots, die von den Krabblern ernannte Prinzessin, ist eher eine Last als eine Hilfe. Das Blatt wendet sich, als plötzlich Gregors zweite Schwester Lizzie auftaucht und sich als wahres Rätselgenie outet.
    Aber nichtsdestotrotz rennt die Zeit davon und es ist nicht gerade hilfreich für Gregor zu wissen, dass sein Vater einen Rückfall hatte, seine Grossmutter in Überland auf der Intensivstation liegt und seine Mutter an einer Lungenentzündung leidet und sich nur langsam erholt.
    Zudem benebeln seine Gefühle für die Unterlandkönigin Luxa sein Denken. Wie viele Probleme ein 12jähriger doch haben kann.
    Ein wirklich spannender, dramatischer letzter Teil der Gregorreihe, das muss ich schon sagen. Es bleibt kaum Zeit zum Luftholen zwischen den Schlachten, Intrigen, Gefühlen, Warten auf die nächste Schlacht und Codeknackversuchen. Wirklich rasant und ansprechend geschrieben. Einfache Wortwahl, mit kleinen Schnörkeln aber weder gefühlsduselig noch effekthascherisch garantiert ein tolles aber recht trauriges Leseereignis.
    Ganz großes Erzählkino.

  • Ich war von der Hunger Games Trilogie total begeistert und musste mir deshalb natürlich auch gleich alle anderen Bücher von Suzanne Collins zulegen. Am Anfang war ich von den Gregor-Büchern aber nicht ganz so begeistert. Aber je mehr ich davon gelesen habe, desto besser ist es geworden. Der 5. Teil war super spannend, aber auch traurig. Ich fand das Ende nicht so schön, aber das scheint eine Spezialität von Suzanne Collins zu sein. Sie schreibt realistische Enden, die sind nicht immer perfekt, sondern manchmal eben auch traurig. Wobei sie bei Gregor ja noch ein wenig was offen lässt. Vielleicht kehrt er ja später nochmal zurück und wird mit Luxa glücklich - wer weiß :)


    Ich fand übrigens, dass das Buch für Kinder eigentlich nicht mehr so gut geeignet war. Es ist doch schon recht brutal. Gregor ist für sein Alter sehr erwachsen.

  • Düster, dramatisch, spannend, ein großartiges Finale!


    Der mittlerweile 12jährige Gregor hat ja schon einige Abenteuer im geheimnisvollen Unterland bestehen müssen: Tief unterhab New York in einem weitläufigen Höhensystem, wo sich einige Menschen schon vor Jahrhunderten niedergelassen und die Stadt Regalia geschaffen haben. Zusammen mit riesenhaften, tierischen Bewohnern wie Fledermäusen, Ratten und Kakerlaken leben sie teils in Freundschaft, tragen aber auch erbitterte Kämpfe aus, denn die Ressourcen und die Gebiete sind in diesem unterirdischen Land natürlich beschränkt.


    Der fünfte Band setzt direkt am Ende der Ereignisse des Vorgängers an. Dieser hatte die Weichen gelegt für den großen Krieg, in dem sich Gregor jetzt seiner größten Herausforderung stellen muss. Er verabscheut Krieg und Gewalt und ist dennoch gezwungen, das "Schwert des Kriegers" zu führen, denn die uralten Prophezeiungen des Gründers von Regalia haben in den letzten Monaten sein Leben bestimmt - bestimmen sie jetzt auch seinen Tod?

    Eine Frage, die hier am Rande aufgeworfen wird, denn Prophezeiungen oder das Schicksal, inwieweit sollte man darauf vertrauen? Sind unsere Wege vorherbestimmt oder können wir selbst entscheiden, in welche Richtung wir gehen? Und vor allem: kann man verhindern, was wie ein Damoklesschwert über einem hängt?


    Suzanne Collins hat es geschafft, trotz einigen, durchaus brutalen Kampfszenen auch viele andere spannende Elemente mit einzubauen. Gregor muss nicht nur das Unterland vor einem Fluch befreien, er muss sich auch gegen eine gerissene Kriegstreiberin behaupten und ein wichtiger Code muss geknackt werden, damit die Regalianer überhaupt eine Chance haben, in diesem Krieg zu bestehen!

    Es ist nicht ganz so düster wie der vierte Band, trotzdem fordert die Handlung wieder viele Opfer auf die unterschiedlichste Weise und es gibt einige traurige und zu Herzen gehende Momente, die mich sehr berührt haben.


    Der Schreibstil bleibt klar, einfach und flüssig zu lesen, wie man es aus den Vorgängern gewöhnt ist. Ich bin wieder regelrecht durch die Seiten geflogen und konnte das Buch kaum aus der Hand legen. Die Kapitel haben auch oft kleine Cliffhanger am Ende und überraschen mit Wendungen und vielfältigen Ideen, die sich perfekt eingefügt und die Spannung vorangetrieben haben!


    Viele Leser haben "beanstandet", dass hier viel Gewalt mit im Spiel ist. Das ist schon richtig, aber die Autorin schafft hier ein ausgleichendes Verhältnis und man muss sich mal überlegen, wie viel Gewalt Kinder in den Medien heutzutage ausgesetzt sind, wo sie es nicht verarbeiten können. Die Botschaft hier ist ganz klar: Gewalt ist keine Lösung und einen gemeinsamen Frieden zwischen Völkern, Arten und Rassen werden wir nur ohne Gewalt finden: in uns selbst!


    "... aber überall auf der Welt gab es Menschen, die leiden mussten, die hungerten, flohen,

    einander im Krieg töteten. Wie viel Energie sie darauf verwendeten, einander zu schaden.

    Wie wenig darauf, sich gegenseitig zu beschützen. Würde sich das je ändern?" Zitat S. 350


    Mein Fazit: 5 Sterne


    © Aleshanee

    Weltenwanderer

  • K.-G. Beck-Ewe

    Hat den Titel des Themas von „Suzanne Collins - Gregor und das Schwert des Kriegers“ zu „Suzanne Collins - Gregor und das Schwert des Kriegers / Gregor and the Code of Claw“ geändert.