Garth Nix - Kalter Mittwoch/Drowned Wednesday

  • Arthur Penhaligon war eigentlich dem Tod geweiht. Doch man ließ ihn nicht sterben, sondern erlegte ihm eine schier unlösbare Aufgabe auf: Er muss sieben Schlüssel besorgen ... von sieben Erzfeinden.
    Eines Abends findet Arthur Penhaligon eine seltsame Karte unter dem Kopfkissen. Wie sich herausstellt, ist es eine Einladung: Die geheimnisvolle Lady Mittwoch bittet ihn zu einem besonderen Mittagsmahl mit siebzehn Gängen. Im Handumdrehen steckt Arthur im nächsten Abenteuer, bei dem er Piraten, tosenden Stürmen und einem riesigen Geschöpf trotzen muss, das angeblich alles frisst, was ihm in die Quere kommt. Eines steht fest: Arthur muss den dritten Schlüssel finden - nicht nur für sich selbst, sondern für die unzähligen Menschen seiner Welt, die Schlimmes erleiden müssen, falls er versagt.
    (Klappentext)


    Die Aufgabe die Welt, die wir kennen, zu retten geht in die nächste Runde. Arthur begibt sich diesmal eher unfreiwillig auf die Suche nach dem dritten Schlüssel in die Grenzsee. Dort soll Kalter Mittwoch leben, und Arthur wurde von ihr zu einem Mittagessen eingeladen. Allerdings sind daran an paar Probleme geknüpft: seine Sterbliche Freundin Blatt reist ebenfalls in die Grenzsee, Arthur wird auf der Grenzsee von Blatt getrennt und geht verloren, ein fieser Pirat hat es auf Arthur abgesehen, Kalter Mittwoch ist nicht gerade das, was Arthur erwartet hat und zu guter Letzt ist Arthur auf Ratten angewiesen, die eher Geschäftsratten als Freunde sind.
    Wer das Buch lesen möchte, sollte sich so ein klitzekleines Bisschen mit dem Schifffahren oder Segeln auskennen. Viele Begriffe aus der Seemannswelt tauchen auf und fließen in die Geschichte mit ein, die ich vorher noch nie gehört habe. Ich bin kein Seebär und hatte so meine liebe Mühe mit den Fachausdrücken.
    Allerdings hat das mein Vorstellungsvermögen nicht behindert, und ein farbenfrohes Handlungskonstrukt hat sich aufgetan. Ein Abenteuer folgt aufs nächste und eigentlich ist immer was los. Die Seiten fliegen nur so dahin, und man merkt gar nicht, wie die Zeit beim Lesen vergangen ist. Ein wirklich fesselnder Abenteuerroman, der die elementaren Fantasyaspekte neu unterbringt. Sprachlich anfangs ein bisschen gewöhnungsbedürftig; lange, verschachtelte Sätze, die eine gewisse Konzentration beim Lesen voraussetzen.
    Das schöne ist auch, dass ich auf alte Bekannte wiedergetroffen habe, die nichts an ihrer Sympathie eingebüßt haben. Nix ist in dieser Hinsicht seinen Figuren treu geblieben.
    Jedoch hab ich einen kleinen Kritikpunkt: ebenso wie im zweiten Band endet jedes Kapitel mit einem Cliffhanger. Rein technisch gesehen hätte Nix das nicht nötig gehabt und erinnert ein bisschen an Effekthascherei.


    Eine weitere Steigerung in sprachlicher und handlungstechnischer Hinsicht im Gegensatz zum ersten und zweiten Band der Reihe. Nix wächst mit jedem weiteren Band an seinem Werk. Bisher das beste Buch der Reihe.