Cover:
Du spürst, da ist etwas Böses in dir. Deine Freunde behaupten, es sei bloß Einbildung. Aber du weißt es besser. Du versuchst es mit allen Mitteln zurückzuhalten. Verbietest dir selbst den Kontakt zu dem Mädchen, das du liebst, besuchst den Psychotherapeuten, hältst dich stets unter Kontrolle. Doch niemand kann dir helfen. Denn diese dunkle Gewissheit ist da. Eines Tages wird es ausbrechen. Du wirst zum Serienkiller werden. Die Frage ist nur - wann?
Klappentext:
Clayton, eine Kleinstadt im Mittleren Westen der USA: Der fünfzehnjährige John will eigentlich ein ganz normaler Teenager sein, die Schule besuchen und Mädchen kennenlernen. Doch er weiß, dass in ihm ein düsteres Geheimnis schlummert. Es ist nicht nur das Interesse an Serienkillern, das sein ganzes Leben bestimmt, nicht nur seine Faszination vom Tod. Es ist die Furcht, dass er eines Tages selbst zum Killer wird. Denn John trägt ein Monster in sich. Und als unerklärliche Morde in der Stadt geschehen, muss er sich nicht nur einem dämonischen Gegner stellen, sondern auch sich selbst.
Bis Seite 140 hielt ich das Buch für einen Krimi, einen äußerst ansprechenden sogar: John ist überzeugt, dass in ihm ein Monster schlummert, etwas Böses, das ausbrechen wird, wenn er sich nicht an Regeln hält, die er sich selbst aufgestellt hat, um das Monster in Schach zu halten. Dass in seiner Heimatstadt ein Mörder wütet, der seinen Opfern Organe herausreißt, ist Wasser auf seine Mühle, und er beschäftigt sich Tag und Nacht mit Serienmördern. Er hat Bücher über sie gelesen und saugt alle Informationen über die aktuellen Ermittlungen auf. Seine Mutter ist Bestatterin, und bisher durfte er ihr bei der Arbeit helfen; er ist ordentlich und kennt sich inzwischen bestens mit dem Vorgang des Einbalsamierens aus. Jetzt aber greift die Mutter ein, weil sie glaubt, Johns obsessive Beschäftigung mit Mord und Tod sei durch den täglichem Umgang mit Leichen und Begräbnissen entstanden.
John beginnt, die Menschen seiner Umgebung zu beobachten, um dem Mörder auf die Schliche zu kommen.
Bis dahin dachte ich, es handle sich um die Geschichte eines Jungen in der Pubertät mit merkwürdigen, vielleicht eingebildeten Problemen, die in eine Kriminalgeschichte eingebettet ist. In Kapitel 7 macht John eine Entdeckung, und das Buch wandert vom Krimi- ins Horror-Genre.
Zunächst hielt ich diese Entdeckung für ein Ereignis, das John sich einbildet und das sich als Hirngespinst erweisen würde. Aber dem ist nicht so. Und daher sitze ich hier und bin ratlos, wie ich das Buch rezensieren und bewerten soll. Ich mag Horror in Büchern nur, wenn er als etwas dargestellt ist, das sich mit psychischen Vorgängen bei einer Figur erklären lässt, aber nicht, wenn Horrorgestalten in Form von Monstern oder Dämonen real auftreten. Daher habe ich, abgesehen von wenigen Stephen King-Büchern vor x Jahren, keine Vergleichsmöglichkeiten, ob dieses Buch ein gutes oder nur mittelmäßiges Horror-Buch ist. (Hätte vorablesen bereits bei der Vorstellung der Leseprobe auf das Genre aufmerksam gemacht oder eine eindeutige Passage als Leseprobe vorgelegt, so hätte ich bei diesem Buch nicht mitgemacht.)
Ich kann also nur sagen: Für Freunde der Horror-Literatur ist es sicher ein spannendes und lesenswertes Buch.
Was auffällt: Die billige Machart. Nach einmaligem Lesen (zuhause, ein Tag) ist das Buch schon ein wenig schiefgelesen; es ist abzusehen, an welcher Stelle es bei weniger sorgsamem Umgang brechen wird, und der gezackte Schnitt sieht jetzt schon unordentlich aus.
Marie