Niko ist zurück in Mysteria und hat zusammen mit Ayani das Tor des Feuers durchschritten. Die beiden haben so das Königsschwert Sinkkalion an sich gebracht, was Ihnen den unbegrenzten Zorn und die Wut des Tyrannenkönig Rhogarr von Khelm einbringt. Er und die Schwarzmagierin Saga lassen nichts unversucht das Königsschwert an sich zu bringen. Denn Sinkkalion birgt geheimnisvolle Kräfte und sein Träger wird der rechtmäßige König sein. Derweil hat Jessie, die Niko in die geheimnisvolle Welt gefolgt ist, mit sich selbst zu kämpfen. Und Niko muss bald nicht nur um ihr Leben bangen, sondern auch um das von Ayani.
„Ayani – Die Tochter des Falken“ ist der zweite Teil der Mysteria Trilogie. Die 36 Kapitel der Inhaltsangabe, am Anfang des Buches, machen schon Lust auf mehr und verheißen eine spannende Geschichte.
Die Geschichte selbst spielt in zwei Welten. Einmal in der uns bekannten Welt und einmal im Geheimnisumwobenen Mysteria, das von allerhand Sagenwesen bevölkert ist. Mysteria ist geografisch genau so aufgebaut wie Nikos Welt. Nur das in Mysteria noch das Mittelalter vorherrscht. Interessant dabei ist, dass zwei Bücher entscheidenden Einfluss auf die Geschicke in Mysteria nehmen. Einmal gibt es ein 200 Jahre altes Buch namens Mysteria das die dortige Welt so beschreibt wie sie gerade ist. Und dann schreibt der Autor Thomas Andersen, Jessies Vater, auch an einem Buch namens Mysteria. Ohne es zu wissen übernimmt er wahre Orte und Personen. und alles was seiner Feder entspringt wird in Mysteria zur Wirklichkeit. Ahnungslos kann Thomas Andersen über Leben und Tod in Mysteria entscheiden.
Für den Leser ist es sehr angenehm, dass der Autor für jede Welt der Geschichte eine andere Schriftform gewählt hat. So hebt sich dies auch optisch beim Lesen ab, was wiederum Verwirrungen vorbeugt wenn man sich tief in die Geschichte eingelesen hat und nicht damit rechnet an diesem spannenden Moment gedanklich in einen anderen Handlungsstrang in einer anderen Welt umschalten zu müssen.
Die Handlung ist dabei in sich stimmig. Obwohl man vieles voraus ahnen kann wird man doch immer wieder überrascht und in den Bann des Buches gezogen. Dabei wird der Lesefluss weder durch zu viele fremde Worte noch durch ellenlange Schachtelsätze gestört. Im Gegenteil ist der jugendliche Schreibstil des Autors sehr angenehm zu lesen. Die Wortschöpfungen, wie z. B. Pegaross, sind gut nachzuvollziehen. Wer sich ein wenig mit Mythologie auskennt wird sofort wissen um welche Wesen und manchmal auch Personen es sich handelt.
Die Protagonisten im Buch haben alle irgendwie eine verwandtschaftliche, freundschaftliche oder gefühlvolle Verbindung untereinander. Einige zwischenmenschliche Beziehungen erkennt man schon in „Ayani“, andere werden wohl erst im dritten Teil aufgelöst werden und wieder andere Beziehungen entwickeln sich gerade erst. So erlebt man gerade mit dem Trio Jessie, Niko und Ayani die eine und andere Überraschung.
Dieser All-Age-Fantasy-Roman ist wirklich für jeden ab 12 Jahre geeignet. Es sind zwar einige Elemente erhalten die mich an andere Bücher erinnern (die Atemschlürfer erinnern mich z. B. ein wenig an Frau Douglass Skrälinge in der Weltenbaum Saga) aber das ist bei der breiten Masse an Fantasybüchern wohl wirklich unvermeidbar. Empfehlenswert ist dieser kurzweilige Roman allemal. Und keine Angst, selbst wer den ersten Teil nicht kennt kommt gut in die Geschichte herein, da immer wieder vergangenes erklärt wird.