Greg hat von seiner Mom ein Tagebuch bekommen, in dem er seine Erlebnisse, Gedanken und Gefühle aufschreiben soll. Greg ist allerdings 11/12 Jahre alt und denkt natürlich nicht im Traum daran ein „Tagebuch" zu führen und schon gar nicht Gedanken und Gefühle aufzuschreiben. Wer so was macht und in der Junior Highschool erwischt wird, wird fertig gemacht und ist für sein Leben gezeichnet.
Nun gut, Greg schreibt also Memoiren, denn eigentlich scheint es doch keine so schlechte Idee zu sein, der Welt zu zeigen mit was für Idioten es Greg jeden Tag aufnehmen muss, wie z.B. sein kleiner Bruder, der grosse auch, seine Eltern, die Lehrer, andere Schüler, eben einfach alle.
Sein bester Freund Rupert bildet da keine Ausnahme. Einen etwas minderbemittelten Eindruck macht der Rupert ja schon, aber wahrscheinlich liegt es nur daran, wie Greg ihn beschreibt. Oder zumindest zu einem grossen Teil.
Trotz allem ist Rupert Gregs Freund und so wie es aussieht auch sein einziger. Die beiden Herren der Schöpfung kommen auf so manche verquere Idee, die es möglichst in der Realität umzusetzen gilt. So wird eine Schreigasse mit anschliessendem Blutsee konstruiert, eine riesige Schneekugel gerollt, mit einem Football auf ein bewegliches Ziel geschossen und so weiter und so fort.
Irgendwann treibt es Greg aber mit seinem Egoismus etwas zu weit, Rupert wendet sich ab und plötzlich steht er allein da und bemerkt vielleicht doch, dass er nicht nur von Idioten umzingelt ist.
Der Baumhaus-Verlag beschreibt Gregs Tagebuch als Comicroman, und treffender kann man dieses witzige Büchlein auch nicht beschreiben. Auf liniertem Papier sind in Handschrift Gregs Tagebucheinträge abgedruckt. Passend zu jeder kleinen Geschichte werden schwarz-weiss Zeichnungen in den Text integriert. Manchmal werden die Zeichnungen als visuelle Erklärung benutzt, manchmal um etwas zu verdeutlichen und manchmal einfach als Textersatz.
Liebevoll ist auch der Einband gestaltet: eine Zeichnung Gregs ziert den Deckel und ist mit durchsichtigem Klebestreifen fixiert. So scheint es zu mindest auf den ersten Blick. Dieses kleine Werk jugendlicher Schreib- und Malkunst ist ein herrlicher Lesespass für jung und alt. Je nach Laune kann man mit dem Kopf schütteln oder sich das Schmunzeln nicht mehr verkneifen.
Obwohl ich nicht so ganz zur Zielgruppe gehöre, hatte ich sehr viel Spass beim Lesen. Ich kann diesen Comicroman jedem ans Herz legen, der ebenfalls jeden Tag von Idioten umzingelt ist. So sieht man, dass es einem nicht allein auf der Welt so ergeht.
Ein witziger, humorvoller, beinahe slapstickartig erzählter Comicroman für begeisterte Leser ab 10 Jahren.