Alles beginnt damit, dass ein kleiner rothaariger Junge in die Kanonenstrasse einzieht. In dieser Strasse wohnen auch Lise, die sich mit mit dem kleinen frechen Rotschopf namens Bulle sehr schnell anfreundet, und der verrückte Doktor Proktor, ein wissenschaflticher Erfinder oder erfinderischer Wissenschaftler. Ganz egal aus welcher Richtung man das betrachtet.
Bulles offene Art stellt den Kontakt der beiden Kinder zu dem Erfinder her. Alsbald essen sie zusammen sehr, sehr langen Karamellpudding und probieren ein paar Erfindungen aus. Den Kindern fällt das Pupspulver in die Hand, das Doktor Proktor zum Pupsonautenpulver weiterentwickelt, das schließlich für die NASA interessant sein könnte.
Den beiden Kindern kommt die eine super Geschäftsidee, denn jedes Kind (da ist sich Bulle sicher) möchte das Pupspulver haben. Und die NASA eben sowieso.
Es könnte alles so einfach sein, wenn da nicht die beiden fiesen Zwillinge Truls und Trym wären, die andere Kinder tyrannisieren und auch für Lise und Bulle ein paar Gemeinheiten auf Lager haben. Mit ihrem oberfiesen Vater Herr Thrane versuchen sie den dreien ihre Erfindung abzujagen.
Doch alles wendet sich zum Guten, denn eine Kanalisationsanakonda bringt die Wendung, ohne deren unfreiwillige Hilfe der norwegische Feiertag beinahe ins Wasser gefallen wäre.
Ich weiß nicht, wie ich mir ein Buch für Kinder ab 8 so vorstellen soll, aber ich glaube, das es dieses hier wirklich gut trifft. Von allem etwas dabei: etwas Herzschmerz, etwas Explodierendes, etwas Tierisches, etwas Gutes-gegen-Böses, etwas Erfinderisches, etwas Phantasievolles, etwas Spannung, etwas Spaß, etwas Marketing, etwas... ach lest selbst.
Bulle hat mir besonders gut gefallen: er ist um keine Ausrede verlegen, seine Phantasie sprengt alles und schüttelt sich seine Geschichten im Akkord aus dem Ärmel ohne dabei auch nur im Entferntesten rot zu werden. Doktor Proktor hab ich mir persönlich etwas verrückter gewünscht, bin aber auch mit diesem Dr. Prokter zufrieden. Ich glaube, dass ich mir selbst Pupsonautenpulver kaufen würde, sofern ich es kaufen könnte.
Sprachlich sehr einfach gehalten. Man merkt, dass "sagt" und "fragt" recht beliebte Wörter sind. Aber trotz der einfachen sprachlichen Gestaltung (für Kinder sicher schön) hat mich die Geschichte nicht gelangweilt. An keiner Stelle. Sehr toll fand ich es, dass am Ende doch recht viele Fäden der einzelnen Handlungsstränge zusammen liefen undein ganzheitliches Bild abgaben.
Das Buch wird duch viele teils farbige Bilder unterstützt. Allerdings mochte ich die Zeichnungen nicht sonderlich. Sie erinnern eher an Skizzen auf einem Schmierzettel.
Doktor Proktors Pupspulver ist ein sehr empfehlenswertes Kinderbuch ab 8 Jahren. Aber auch Erwachsene werden sich gut unterhalten fühlen, sollten sie auf die Idee kommen es in die Hand zu nehmen.