Tim Blake hatte einst alles, was er sich wünschte: er war selbstständig und hatte eine nette, kleine Familie. Doch seiner Frau Susanne konnte Tim nie das bieten, was sie sich wünschte, und schließlich trennten die beiden sich voneinander. Nun lebt Tim allein und sieht auch die gemeinsame siebzehnjährige Tochter Sydney nicht mehr ganz so oft, wie er gern würde.
Eines Morgens in den Ferien, als Syd gerade von ihrem Vater aus zu ihrem neuen Ferienjob aufbrechen will, geraten die beiden in Streit und Sydney verlässt das Haus fluchtartig. Abends kommt sie nicht zurück nach Hause - und irgendwann beginnt Tim sich Sorgen zu machen. Er macht sich auf den Weg zu dem Hotel, in dem seine Tochter arbeiten soll - und erfährt dort, dass man noch nie etwas von ihr gehört hat. Wie kann das sein? Warum hat Sydney gelogen? Wo arbeitet sie wirklich? Und vor allem: wo ist sie?
Denn Sydney bleibt verschwunden, obwohl ihre Eltern nichts unversucht lassen, um sie zu finden. Tim hat sogar eine Website eingerichtet, mit deren Hilfe er nach seiner Tochter suchen will. Und tatsächlich meldet sich dort eines Tages eine Frau, die angibt, Sydney in einem Anlaufpunkt für ausgerissene Jugendliche in Seattle gesehen zu haben - per Mail schickt sie sogar ein Foto mit. Ist es so einfach, Syd zu finden?
Und die Ermittler von der Polizei machen auch eine Entdeckung - Sydneys Wagen wird auf einem Parkplatz gefunden. Und auf den Polstern ist Blut...
Der Thriller ließ sich gut lesen und war auch recht gut, zumindest die erste Hälfte fand ich superspannend. In der zweiten ließ das Ganze aber echt ein bisschen nach und das Ende fand ich sterbenslangweilig, trotz (oder wegen?) des inszenierten Showdown, den Barclay seitenweise anlegt. Gar nicht gut. Auch der Handlungsstrang um Sydneys beste Freundin Patty war sehr merkwürdig konstruiert, beim Lesen habe ich mich einfach nur gefragt, was das sollte...
Tim ist als Erzähler recht sympathisch, aber nichts Besonderes, keine Ecken und Kanten, eigentlich kein großer Wiedererkennungswert. Auch die anderen Charaktere sind nett, aber unspektakulär.
Von den anderen Barclay-Romanen war man vielleicht schon etwas verwöhnt. Da gab es furiose Auflösungen, unerwartete Wendungen, es gab was Neues. Das hat "In Todesangst" einfach nicht zu bieten. Wenn man das erstmal gemerkt hat, bleibt ein ganz nettes Buch übrig, aber besser als mittelgut ist es einfach nicht.