Pünktchen und Anton

  • Für diejenigen, die es nicht kennen, hier eine Inhaltsangabe von Amazon kopiert


    Pünktchen und Anton sind Freunde. Während Pünktchens Vater Fabrikdirektor ist und die Familie in einem großen Haus lebt, ist Antons Mutter krank und bettelarm. So muß Anton Geld dazuverdienen und ist darum auch oft müde in der Schule. Da kommt Pünktchen auf eine geniale Idee, die jedoch nicht unentdeckt bleibt, und ein heimtückisches Verbrechen können die beiden auch noch aufklären.
    Klappentext:
    »Streichhölzer, kaufen Sie Streichhölzer, meine Herrschaften!« ruft Pünktchen, alias Luise Pogge, wenn sie allabendlich neben einer merkwürdigen alten Frau auf der Weidendammer Brücke mitten in Berlin steht. Natürlich ohne das Wissen ihrer Eltern, Herrn und Frau Direktor Pogge, die sie ja ganz sicher in der Obhut von Fräulein Andacht glauben. Aber ist Fräulein Andacht wirklich so harmlos, wie sie tut? Als die Situation dann brenzlig wird, ist zum Glück Pünktchens Freund Anton zur Stelle, und sie selbst ist ja schließlich auch nicht auf den Kopf gefallen!
    »Lebensbedingungen, die Gegensätze zwischen reich und arm, zwischen mächtig und ohnmächtig, spiegelt Kästner deutlich wider, ohne daß der kindliche Spaß an der Lektüre dabei verlorenginge, ganz im Gegenteil: Kästner ist ein Meister der Spannung. Seither ist es wohl niemandem mehr gelungen, Kindern die Gegenwart, in der sie leben, so kritisch und versöhnlich gleichermaßen vor Augen zu fuhren.« ORF Wien



    Die Armut der 50er Jahre, die Kästner seine Protagonisten erleben lässt, ist natürlich nicht vergleichbar mit der Armut, wie Kinder sie heute erleben. Daher, denke ich, ist dieses Buch zu einer Art Dokument geworden (wenn auch einem "märchenhaften"), das man auf dem Hintergrund seiner Zeit lesen muss. Andernfalls könnte es trotz des Humors und der Charakterzeichung der Protagonisten leicht verstaubt und übrholt wirken.


    Marie

    Bücher sind auch Lebensmittel (Martin Walser)


    Wenn du einen Garten und eine Bibliothek hast, wird es dir an nichts fehlen. (Cicero)



  • Entschuldigt, ich musste das Ausversehende passierte, verdoppellte Thema entfernen.


    @ Marie : Daher, denke ich, ist dieses Buch zu einer Art Dokument geworden (wenn auch einem "märchenhaften"), das man auf dem Hintergrund seiner Zeit lesen muss.



    :arrow: Da bin ich nicht deiner Meinung. Das Buch ist keineswegs märchenhaft. Den wenn wer das Vorwort gelesen hat, weiß man was ich meine.
    Zitat aus dem Vorwort des Buches : "Wahr ist eine Geschichte dann, wenn sie genauso, wie sie berichtet wird, wirklich hätte passieren können." Man kann es also, wie die zweitverfilmung, diese Buches genauso in Unsere Zeit versetzen.


    Ansonsten danke ich Marie das sie die Inhaltsangabe korpiert hat.
    Olivia

  • Ich habe Pünktchen und Anton schon als Kind geliebt. Und schon für mich war es eine völlig andere Welt in einer anderen Zeit, das muss für heutige Kinder noch mal einen Zeitsprung mehr sein.


    Ich finde Kästners Sprache toll, und fand das Buch trotz der dort beschriebenen Armut unheimlich witzig. (Etwa wie er beschreibt, dass die Wohnung so groß ist, dass Pünktchen nach dem Mittagessen schon wieder Hunger hat, wenn sie im Kinderzimmer angekommen ist, oder wie Pünktchen Anton beim Kochen zusieht und fragt, wie viel Pfund Salz zu den Salzkartoffeln kommen) Das war für mich übrigens Ansporn, auch mal meiner Mutter beim Kochen zu helfen.


    grüße von missmarple

  • Ich lese es auch gern deshalb hab ich das Thema auch erstellt. Es gefällt mir sehr. Und ich finde Die Nachdenkereien zwischen den Kapiteln sind auch gut gemacht. Deshalb ärgere ich mich wenn jemand schreibt es sei märchenhaft. Märchenhafte Sachen finde ich kommen dort nicht vor. Eher unwirkliche Dinge, die aber sehr komisch sind.

  • @ Olivia, ich vermute, dass du das von mir gebrauchte Wort "märchenhaft" zu eng siehst.


    "Märchenhaft" hat nichts mit Zauberei o.ä. zu tun. Das besondere an Märchen ist übrigens, dass sie im besten Sinne des Wortes WAHR sind (nicht zu verwechseln mit "real").


    Märchenhaft

    Im Angesicht dessen, was sich heute in Wirtschaft und Gesellschaft abspielt, ist das ein märchenhaftes Verhalten.

    Und daher halte ich das Wort für ein gutes Wort in diesem Zusammenhang.


    Marie

    Bücher sind auch Lebensmittel (Martin Walser)


    Wenn du einen Garten und eine Bibliothek hast, wird es dir an nichts fehlen. (Cicero)