Klappentext:
DIE DUNKLE SEITE
DER UNSCHULD
Anita ist gerade erst nach London gezogen, als die Schulferien beginnen. Ein langer, heißer Sommer ohne Freunde erwartet sie.
Im Haus gegenüber wohnt Kyle. Anita ist fasziniert von dem schweigsamen Jungen, den ein Geheimnis umgibt:
Vor einem Jahr ist seine kleine Schwester spurlos verschwunden. Anita genießt die endlosen Streifzüge an seiner Seite -
durch verrottende Indurstriegebiete entlang der Themse und aufgegebenen Minen. Keiner ahnt, dass diese Gruben bald
Schauplatz des schrecklichsten Verbrechens sein werden, das die Londoner Vorstadt seit langem erlebt hat.
Das Buch ist aus der Ich-Perspektive der Protagonistin Anita geschrieben, wodurch der Leser einen tiefen Einblick in ihre Gefühls- und Gedankenwelt erhält. Von Anfang an hat mich die Geschichte sehr neugierig gemacht, da es das ein oder andere Geheimnis oder Rätsel gegeben hat, das man unbedingt lüften wollte, was dann auch dazu geführt hat, dass ich das Buch in einem durchgelesen habe.
Anita lernt den Nachbarsjungen Kyle kennen und ist gleich von ihm fasziniert. Wie auch ich zu Anfang. Er hat etwas mysteriöses an sich, und sorgt auch später noch für einige „Oh“-Momente. Die Protagonistin ist zwar teilweise etwas … naja, ich sag mal naiv, aber trotzdem kommt sie sehr sympathisch rüber.
Man lernt die wichtigsten Personen wirklich gut kennen. Die Charaktereigenschaften, wie auch das äußere sind gut dargestellt. Auch die Umgebungsbeschreibungen ermöglichen es dem Leser, sich vieles wirklich bildlich vorstellen zu können, was ich persönlich an einem Buch sehr schätze.
Mir gefällt der Schreibstil wirklich sehr gut. Die Wortwahl ist genau richtig und es gibt auch keine unnötigen Wiederholungen. Zu Beginn einiger Kapitel, finden sich Auszüge aus den Polizeiakten, in denen Anita der Polizei damals geschildert hat, was geschehen ist. Man hat wirklich viele Möglichkeiten, der Phantasie dabei freien Lauf zu lassen und ich wurde immer neugieriger, ob ich mit meinen Vermutungen richtig liegt, oder nicht. Diese Einschübe halten die Spannung und motivieren immer wieder weiterzulesen.
Es gab einige überraschende Ereignisse und Wendungen, mit denen ich wirklich nicht gerechnet hatte. Naja gut, annähernd schon, ich hatte zwischendurch schon gedacht: „mit dem und dem passiert bestimmt noch das und das…“ Ich hatte recht damit, dass diese Personen später noch eine besondere Rolle spielen würden, allerdings auf eine völlig andere Art und Weise, als ich gedacht hatte.
Zum Ende hin war ich wirklich wie gebannt. Das Buch nahm eine so krasse Wende, wie es mir meine Phantasie nie erlaubt hätte. Als die Geschichte aufgelöst wurde, war ich wirklich sprachlos. Dieses Ende war absolut nicht vorauszusehen, nicht mal zu ahnen.
The Bookseller hat über das Buch geschrieben:
„Ein Buch voller komplexer Emotionen und schockierender Ereignisse, am Ende steht eine Tragödie … Sehr verstörend und sehr gut.“
Die ganze Zeit über dachte ich mir, „ok, ist wirklich spannend und gut, aber verstörend?“ Ca. die letzten 30 Seiten haben mich dann doch eines Besseren belehrt. Es war verstörend, wie auch tragisch.
Das ist eins der wenigen Bücher, die einem auch nach dem Lesen, noch einige Zeit in Erinnerung bleiben. Als ich fertig war, saß ich erstmal nur da und dachte darüber nach, was ich gerade gelesen hatte.
Also auf jeden Fall empfehlenswert für Leute, die gerne Psychothriller lesen.
Da dieses Buch von nun sehr weit oben in der Liste meiner Lieblingsbücher steht, gibt es von mir 5 Sterne.
Gruß, Zores