Helene Henke: Das rote Palais 1 - Die Totenwächterin

  • Autor/in: Helene Henke
    ISBN-10: 3940235229
    ISBN-13: 978-3940235220
    Verlag: Sieben-Verlag
    Genre: Mystery
    Seitenanzahl: 184



    Kurzbeschreibung
    Morde an Vampiren rufen die Detektivin Leyla Barth auf den Plan. Wenn Menschen in Konflikt mit Vampiren geraten, wenden sie sich an Leyla. Deutschland plant den Vampirismus zu legalisieren, doch es gibt Widerstände auf beiden Seiten. Das Multiplexkino Aurodom ist in fester Hand des Meistervampirs der Stadt. Er setzt den Charme eines vollendeten, fünfhundert Jahre alten Gentlemans ein, um Leyla für sich zu gewinnen. Hat er mit den Morden zu tun? Die Ermittlungen führen Leyla zu Thetania e.V., einer als Verein getarnten Sekte, die sich den Schönheitswahn der Menschen zunutze macht und ihren Mitgliedern auf Botox-Partys ewig währende Schönheit anbietet. Actionreicher Urban-Fantasy Roman mit Liebesgeschichte.


    Der Verlag über das Buch
    Zu Ihrer Information: Broschierte Bücher haben ein leicht größeres Maß als herkömmliche Taschenbücher, wodurch sich eine geringere Seitenzahl ergibt. Im herkömmlichen Taschenbuchformat hätte dieses Buch ca. 400 Seiten.



    Meinung
    Seit etwa zwei Jahren ist auch hier in Deutschland ein regelrechter Hype im Genre Phantastik zu beobachten. Erst Recht wenn es um Vampire geht…
    Umso schwerer haben es heute die Autoren etwas zu schreiben, was sich deutlich von den anderen Autoren und ihren Werken abhebt. Dies ist aber der deutschen Autorin Helene Henke mühelos gelungen. In ihrem Auftakt zur Serie „Das Rote Palais – Die Totenwächterin“, hatte die Autorin viele mir neue Ideen.


    Ist es in Amerika schon normal, dass in dem Genre Vampire und Menschen scheinbar harmonisch miteinander leben, so ist es Deutschland noch nicht allzu oft vorgekommen. Besonders lobenswert finde ich, dass die Autorin nicht nur schlimme blutrünstige Vampire ins Rennen schickt sondern manchen auch fast menschliche Züge verleiht, und sie es trotzdem schafft, diese in einem mystischen Licht zu sehen. Ich denke, aus diesem Grund kann der Leser eine viel intensivere Bindung zu den Protagonisten aufbauen und mit ihnen wachsen.


    Mit Rudger von Hallen schickt die Autorin den weiblichen Lesern wirklich einen Traummann ins Kopfkino. Seit 500 Jahren Vampir, weiß er, was sich gehört, um eine Frau zu betören. Und er weiß, wen er will - Leyla Barth! Sie ist ehemalige Polizistin, Privatdetektivin und wird hinter vorgehaltener Hand die Totenwächterin genannt. Sie ermittelt gegen straffällig gewordene Vampire. Deutschland ist dabei, Vampire zu legalisieren und in das Rechtssystem zu integrieren.


    Doch irgendetwas läuft falsch in Krinfelde, und es gibt viele Mordopfer zu beklagen. Auf den ersten Blick scheinen es Vampire zu sein, die blutrünstig morden. Doch Barths Ermittlungen führen sie zu einer Sekte, die mit dem Jugend- und Schönheitswahn der Menschen dubiose Geschäfte betreiben.
    Wird es ihr gelingen den wahren Täter zu finden und kann sie es schaffen, sich der Kraft von Rudger von Hallen zu entziehen?


    Das sollte jeder Leser für sich selbst heraus finden. Die Autorin schreibt so bildhaft, dass nach einigen Sätzen das Kopfkino an ist und der Leser sich nahezu im Multiplexkino Aurodom wiederfindet. Viele neue Ideen und Umsetzungen erfreuen das Leserherz und machen süchtig nach dieser Serie. Fast in einem Atemzug habe ich dieses Buch gelesen und mich rundum unterhalten gefühlt. Ich konnte ganz entspannt dem Ende entgegen fiebern, da ich schon den zweiten Band „Das Rote Palais – Der Gottvampir“ im Regal stehen habe.


    Diese Serie ist ein MUSS für jeden Vampirfan und auf jeden Fall ein Geheimtipp für diejenigen, die zum ersten Mal in die Welt der Vampire eingeführt werden wollen!

  • Meine Meinung:
    Mein erster Vampirroman einer deutschen Autorin, deren Romanhandlung auch in Deutschland spielt.
    Es geht um eine Privatdetektivin und früheren Polizistin, die aber nebenher auch spezielle Fälle für die Polizei bearbeitet.
    Durch einen aktuellen Fall, sowie einem Auftrag eines Klienten, gerät Leyla in die Machenschaften von Vampiren und anderen Gestalten.
    Ab diesem Zeitpunkt baute sich langsam, aber stetig, Spannung auf.
    Die polizeilichen, wie auch ihre privaten Ermittlungen führen Leyla ins Multipexkino Aurodom, dass sich in fester Vampirhand befindet.
    Dort macht sie Bekanntschaft mit etwas viel Schlimmeren als einem Vampir und findet interessante Dinge über einen Verein heraus, der sich teilweise auf illegale Weise mit dem Schönheits- und Jugendwahn befasst ...


    Während Leyla nun versucht, dem Verein das handwerk zu legen, muss sie sich mit bösartigen Kreaturen herumschlagen und sich ihrer eigenen Vergangenheit stellen.
    Nebenbei bahnt sich etwas Undefinierbares zwischen Leyla und dem Meistervampir von Krinfelde an, was sie zunächst nicht einordnen kann und dann nicht richtig wahr haben will. Aber es existiert ein unsichtbares Band zwischen ihnen, das im laufe des Buches immer offensichtlicher wird. Die Visionen, die dazugehören, machten Leyla die Verbundenheit noch deutlicher.


    Der Roman hatte mich von Anfang an in seinen Bann gezogen. Vielleicht hing es auch damit zusammen, dass ich das Gefühl hatte, regelrecht in die Geschichte hineinzustolpern. Da ich das Buch anhand einer Leserunde mit der Autorin lesen durfte, wurde mir dieses Gefühl bestätigt, da es gleich rasant losging.


    Da die Handlung meist aus Leylas Sicht in der personalen Perspektive geschildert wurde, bekam ich auch mit, was in ihrer Gefühls - und Gedankenwelt vor sich ging. Dadurch hatte ich den Eindruck, dass ich ein Teil von ihr bin und das war einfach genial dargestellt.
    Aber auch der Blickwinkel des Meistervampirs Rudger kam wenige Male vor und in dieser Sicht erfuhr ich einiges über Rudgers früheres Leben, sowie auch interessante Verzweigungen zu Leylas Vergangenheit.


    Trotz der wechselhaften Standorte und Geschehnisse baute sich sehr schnell eine Grundspannung auf, die von Kapitel zu Kapitel zunahm.
    Gerade die Abwechslung zwischen den Todesfällen, den Nachforschungen um Thetania e.V., sowie Leylas Privatleben und Vergangenheit machten den Debütroman von Helene Henke so interessant.
    Was den Mörder anging, lag ich zum Schluss richtig. Aber es dauerte fast das ganze Buch durch, bis ich dahinter kam.


    Sie Kapitel sind mit Abschnitten aufgelockert und wirken durch das, etwas für mich unhandliche Format des Buches, etwas kurz.
    Die Autorin schreibt so, dass man sich gut in die Geschichte hineinversetzen kann.


    Fazit:
    Ein tolles Leseerlebnis. Nun freue ich mich schon auf den zweiten Teil!
    Fünf volle Sterne!
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    Auch hier noch einmal ein großes Lob an die Autorin und ein dickes Dankeschön für die autorenbegleitende Leserunde!