Jina Bacarr - Die blonde Geisha

  • 1892, Kioto, Japan: Die 15-jährige Amerikanerin Kathlene schwebt in Lebensgefahr, als ihr Vater überstürzt das Land verlassen muss. Zuerst will er sie in ein Kloster geben, doch dann finden sie Zuflucht im Teehaus der Geisha Simouyé. Ihr Vater lässt sie dort, verspricht sie so bald wie möglich zu holen.
    Doch er kommt nicht zurück und drei Jahre später hat Kathlene, die inzwischen einiges sinnliches mitbekommen hat, nur noch einen Wunsch: Sie will unbedingt Geisha werden.
    Als aber der Amerikaner Reed in ihr Leben tritt, trifft es sie wie ein Blitz und sie weiß: Sie will diesen Mann lieben. Aber als Geisha ist es ihr verboten, sich zu verlieben. Zum Glück ist Kathlene ja noch keine – will aber doch eigentlich eine werden. Aber dennoch Reed lieben. So ändert sie nämlich alle paar Seiten ihre Meinung. Und nebenbei will ein reicher Baron auch noch ihre Jungfräulichkeit kaufen und in Lebensgefahr schwebt sie bald auch wieder.


    Der Roman ist in einem wirklich wunderschönen Schreibstil, Jina Bacarr hat eine tolle Art, mit Sprache umzugehen. Das ist dann auch der einzige Grund, warum ich diesen Roman zuende gelesen habe, denn inhaltlich konnte er mich absolut nicht überzeugen. Kathlene nervte unendlich mit ihrem „Ich will Geisha werde“ – „Ach nee, ich will lieber Reed lieben.“ – „Ich will endlich eine Geisha werden.“
    Dazu kommt, dass die Autorin wohl über ein sehr großes Wissen in Bezug auf Geishas verfügt und das auch mit einbringt. Das mag für daran interessierte Leser ja auch spannend sein, mich aber hat es extrem gestört; ich wollte einen Liebesroman lesen, keine langen Ausführungen über Geishas.
    Die Ich-Form (Kathlene erzählt, es gibt aber einige wenige Passagen auch in personeller Perspektive von Reed und dem Antagonist) mindert ziemlich die Spannung und für einen erotischen Roman hat es recht wenig Erotik. Es werden zwar einige Geisha-Rituale beschrieben, aber es gibt im gesamten Roman lediglich eine einzige längere Liebesszene zwischen Reed und Kathlene. Auch blieb Reed als Figur ziemlich blass und konnte nicht so recht meine Sympathie gewinnen.


    Wer sich für das Thema Geishas interessiert und an der Ich-Form nicht stört, sollte aber unbedingt zugreifen.

  • Das Cover ist ja hübsch! :love: Ich weiß nicht ob ich das Buch mögen würde, aber ich habe es auf meine Wunschliste gesetzt. Vielleicht irgendwann...

    "Wie man's macht, ist es verkehrt, aber macht man's gleich verkehrt, ist es auch nicht richtig."

  • Ich war auch nicht sonderlich überzeugt von dem Buch. Inhaltlich war es ziemlich fad, passiert ist nicht viel. Für ein Erotikbuch gab's irgendwie ziemlich wenig explizit erotische Szenen und für einen Liebesroman gab es irgendwie zu wenig Liebe. Genau wie Morgaine fand ich, dass die Beschreibung von Reed etwas zu kurz gekommen ist. Das einzige, was mir gefallen hat, waren die vielen phantasievollen Namen für des Mannes bestes Stück wie "Jadestab" und Ähnliches mehr. "Feuchte Mondgrotte" fand ich auch genial... :lol:


    Wegen der vielen phantasievollen Namensgebungen gibt's von mir äußerst gnädige :bewertung1von5: :bewertung1von5: Sterne.

    "If you have never said "Excuse me" to a parking meter or bashed your shins on a fireplug, you are probably wasting too much valuable reading time."

    (Sherri Chasin Calvo)


    “I am not eccentric. It's just that I am more alive than most people. I am an unpopular electric eel set in a pond of catfish.” (Edith Sitwell)