Corinna Kastner - Die geheimen Schlüssel

  • Inhalt (von Amazon kopiert und ergänzt):
    Als Juta Berg in einem Salzburger Krankenhaus erwacht, weiß sie weder, wer sie ist, noch, was sie in Salzburg macht. Sie erfährt, dass man sie verletzt und ohne Bewusstsein in den Katakomben eines Friedhofs gefunden hat. Merkwürdige Alpträume plagen sie, in denen ein mysteriöser Fremder sie um Hilfe bittet. Juta ahnt, dass diese Träume und ihr Unfall etwas miteinander zu tun haben. Auf dem Friedhof entdeckt sie das Grab eines Mannes, das ihr Rätsel aufgibt. Der Name auf dem Grabstein kommt ihr bekannt vor. Allmählich dämmert ihr, wer der geheimnisvolle Fremde in ihren Träumen ist. Como, ein Freund aus Kindertagen und ihre erste große Liebe, scheint in großer Gefahr zu schweben und schickt sie auf eine mysteriöse Spurensuche nach einem uralten Geheimnis.


    Schatzsuche-Bücher lese ich zwischendurch sehr gern. Es "hat was", sich von einem Hinweis zum nächsten zu hangeln, langsam immer mehr Licht in ein dunkles Geheimnis zu bringen und ihm auf die Spur zu kommen. Vor allem die Aha-Erlebnisse, wenn ein Hinweis richtig gedeutet wird, gefallen mir, das Gefühl: DA hätte ich mit ein bißchen mehr Glück / Nachdenken / Wissen in einem bestimmten Gebiet auch dahinter kommen können.
    Davon bekam ich bei diesem Buch nichts.


    Die Protagonistin ist auf der Suche nach drei Schlüsseln und dazugehörigen Formeln, immer angefeuert von ihren wirren Alpträumen, in denen Como erscheint. Mehr als einmal folgt sie einem Hinweis, den ihr der "Zufall" serviert (aber eigentlich Como geschickt hat). Dazu wird sie u.a. in ein vergangenes Jahrhundert zurückgeführt, in dem sie eine Freundin von Comos Vater war, reist quer durch ganz Europa, getrieben von einem vagen Gefühl. An ihrer Seite: Leon, der sie verletzt gefunden und für ihre Unterbringung im Krankenhaus gesorgt hatte. Aber kann sie Leon trauen? Ca. alle zwei Seiten überlegt sie wortreich und in ständigen Wiederholungen, ob sie ihr Vertrauen vielleicht vorschnell verschenkt hat und mehr Misstrauen angebracht wäre.
    Außerdem wird sie beobachtet und verfolgt von einer obskuren Vereinigung namens Clavis. Was es mit dieser Vereinigung auf sich hat und was ihr Sinn und Zweck ist, erfährt man leider nicht. Irgendwie hat alles mit Homöopathie und Paracelsus zu tun - nur wie???
    Als sie das Geheimnis gelüftet hat, wirds noch komplizierter, verworrener und metaphysischer.


    Zuwenig wirklich spannende Schatzsuche, zuviel Telepathie, Selbstheilung und parapsychologische Phänomene. Mir gefiel das Buch absolut nicht, auch wenn sich Amazon-Rezensenten mit 5-Sterne-Bewertungen überschlagen.


    Marie

    Bücher sind auch Lebensmittel (Martin Walser)


    Wenn du einen Garten und eine Bibliothek hast, wird es dir an nichts fehlen. (Cicero)



  • Marie, vielen Dank für deine aufschlussreiche Rezension!


    Das Buch steht schon ewig auf meiner Wunschliste, aber ich konnte mich noch nie dazu durchringen, es tatsächlich auch zu kaufen, weil viele andere Bücher auf meiner Wunschliste irgendwie doch interessanter klangen. :-? Wahrscheinlich wird das Buch nun noch länger auf der Wunschliste stehen bleiben.


    :flower:

    "Hab Vertrauen in den, der dich wirft, denn er liebt dich und wird vollkommen unerwartet auch der Fänger sein."
    Hape Kerkeling


    "Jemanden zu lieben bedeutet, ihn freizulassen. Denn wer liebt, kehrt zurück."
    Bettina Belitz - Scherbenmond


    http://www.lektorat-sprachgefuehl.de

  • @ gaensebluemche,
    ich hatte es glücklicherweise nur aus der Bücherei, sonst hätten die 7,95 € mich geärgert. Aber vielleicht würde es Dir gefallen. Auch bei den Bewertungen oben im Kasten stehe ich mit meiner negativen Bewertung allein da.


    Vielleicht solte man zusätzlich schreiben: Geeignet für Leser, die sich gern mit paranormalen Phänomenen beschäftigen. Ich bestreite nicht, dass es DInge gibt, die über unser alltägliches Denken hinausgehen, aber wenn ein Buch so damit zugepackt ist wie dieses, wirds mir zuviel.

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  • Marie, eigentlich hätte ich mich bei dem Buch auch eher auf eine geheimnisvolle Schatzsuche gefreut. Auf Parapsychologie und Geheimlogen stehe ich leider nicht unbedingt.


    :flower:

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    Hape Kerkeling


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  • Ich habe das Buch damals kurz nach Erscheinen in einer Leserunde mit der Autorin gelesen. Corinna ist sehr engagiert, allein dadurch hat das Lesen ein wenig mehr Spaß gemacht. Allerdings war das Buch mir insgesamt auch zu "mystisch".


    Ein Buch von Corinna, das wirklich toll ist, ohne Parapsychologie, ein bißchen Reiseroman, Abenteuerroman (auch so eine Art "Schatzsuche", ein bißchen Krimi und mehrere Zeitebenen ist "Die verborgene Kammer".

  • Unsere Bücherei hat mehrere Bücher von Corinna Kastner, und ich habe mir, weil ich sie noch nicht kannte, willkürlich eins herausgegriffen.


    @ Sigrid, ich guck mal, ob "Die verborgene Kammer" auch dabei ist, denn Kastners Stil ist locker, leicht und sprachlich nicht besonders anspruchsvoll. Gerade die richtige Lektüre für die kleinen Pausen während der Arbeit.

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  • Ich habs auch gelesen und fand es eigentlich ganz gut. Zwischendrin hatte ich auch einmal Mühe

    aber was mich am meisten gestört hat war der Schluss, der doch sehr ins Reich der Mystik abdriftet, was man eigentlich anfangs nicht so erwartet. Das war mir dann doch etwas zu viel des Guten.
    Das Buch ist in einem guten und leicht lesbaren Schreibstil verfasst und eigentlich ganz schön zu lesen. Von mir bekommt es ratingred4.png

  • Die beiden anderen Romane von Corinna Kastner "Das Erbe der Ragusa" und "Eileens Geheimnis" sind eher wie "Die geheimen Schlüssel". Die Autorin selbst (oder ihr Verlag?) bezeichnen sie als Mystery-Thriller. Mystsich ist bei "Die verborgene Kammer" nichts. Vom Verlag als Romantic-Thrill bezeichnet. Achja, es enthält auch eine Liebesgeschichte - ganz vergessen :) .