Herbert Rosendorfer - Der Mann mit den goldenen Ohren (ab 17.08.2009)

  • So, der Pflichttermin ist vorbei und ich wollte ja mehr schreiben:


    Zitat

    Zitat Wirbelwind:
    Und dieser "Freund" Caesar. Für mich ist er nur ein arrogantes A.....Seine defekte Schreibmaschine, seine Texte immer futuristischer. :-? Ich frage mich ob es da eine "echte" leibhaftige Person gibt, der Rosendorfer ein Dekmal setzt. "Brecht ein überschätzter Dramatiker" schon wieder die pure Provokation.


    Ob Rosendorfer jemandem ein Denkmal setzen will, frage ich mich auch - ebenso bei den Figuren Lankenwitz und Horadam (übrigens habe ich Horadam gegoogelt)
    Ja, das mit Brecht ist eine schöne Provokation.
    Aber es gibt da noch mehr Provokationen:
    S. 159 "Er (Difossa) war ein scharfer Geist, zu scharf für die Dogmen der Kirche".Auch dieser Gedanke, den Mahr aufschreibt, zählt dazu (S. 159, "Der gedemütigte, gemaßregelte, ständig befleckte und bettelarme Don Alfredo Difossa sitzt oben bei unserem Herrn Jesus zu Gast - bei Tagliatelle mit Butter, Salbei und Parmesan, während so manche Eminenz mit Manna vorliebnehmen muss, die vermutlich nach gar nichts schmeckt.")
    Auch der Abschnitt, wo erklärt wird, warum Don Difossa strafversetzt wird, zählt dazu (S.161/162)
    Und den Abschnitt auf S. 164/165 ("Gibt es im Vatikan keine Gläubigen?") kann man wohl streng gläubigen Katholiken nicht zeigen. 8-[


    Don Difossa scheint trotzdem ein lebenslustiger Mensch zu sein -er kennt immer die neuesten Witze. Natürlich ist er homosexuell...


    schöne neue Wortschöpfung ist Promiziefer (S. 124)
    Was aber soll die Wortschöpfung: "bebelfern"? S. 161


    :winken:

  • Hui heute Morgen warst du aber sehr früh dran.
    Zuviele Tiere landen im Tierheim - das habe ich natürlich nicht überlesen und stimme dem zu. Auch bedenklich in dem Zusammenhang, im Versicherungswesen werden sie als Sache gehandhabt. Bei einigen Zeitgenossen würde ich das zu gerne auch anbringen. :mrgreen:
    Die beiden Links habe ich gelesen sehr interessant und aufschlußreich.
    Das Kapitel Catherina - fällt dir auch auf wie extrem oft Mahr betont, dass ihn absolut nichts körperliches mit ihr verbindet? Da drängt sich mir der Gedanke auf, er hätte schon gerne. Aber der geheimnisvolle Kasparian scheint ja das goldene Los abgestaubt zu haben. Nichts Genaues weiß man nicht.
    Spidara - von der niemand weiß wann sie auf die Insel gekommen ist und manche behaupten sie sei schon immer da gewesen, von vielen als Hexe gefürchtet. Wie denkt wohl Kasparian darüber? Ist er abergläubig oder nur einfach human? Sie stört ihn zumindest nicht.
    Auffällig Rosendorfer/Mahr kokettiert mit dem Alter. Mag ich normalerweise nicht. Er befindet sich damit jedoch in guter Gesellschaft. Ich habe mir vorgenommen es nicht zu kritisch zu sehen als Bonus dafür, dass er mich so ausgezeichnet unterhält.
    Das Kapitel Tamara eher belanglos - kurzfristige Aufwertung des Mannes. Ich sage nur Vulkan. Naja Caesar läßt sich von seinen Gespielinnen ja auch "Meister" nennen, igitt!
    Inzwischen bin ich auf Seite 198 und stelle fast bestürzt fest, dass ich nur noch 49 Seiten vor mir habe. Da hilft auch ganz langsam lesen wenig. :( Nun ich komme eh erst wieder am Abend zum Lesen.
    Bis dahin
    liebe Grüsse
    Wirbelwind

    :study: Naomi J. Williams, Die letzten Entdecker









    Bücher sind die Hüllen der Weisheit, bestickt mit den Perlen des Wortes.

  • Uih :shock: - auf S. 198, da bist du ja viel weiter - ich habe schon langsamer gelesen, weil ich gedacht habe, du bist noch nicht so weit. :roll:
    Ich bin gerade auf S. 167 - aber heute nachmittag nehme ich mir wieder mehr Zeit und hole auf. :)


    Zitat

    Das Kapitel Catherina - fällt dir auch auf wie extrem oft Mahr betont, dass ihn absolut nichts körperliches mit ihr verbindet? Da drängt sich mir der Gedanke auf, er hätte schon gerne. Aber der geheimnisvolle Kasparian scheint ja das goldene Los abgestaubt zu haben. Nichts Genaues weiß man nicht.


    Ja, ist mir aufgefallen. :) Durch das häufige Betonen könnte man das wirklich annehmen.



    Zu dem Rest kann ich jetzt noch nichts schreiben...kommt aber noch. :)

  • Oh wir waren fast zeitgleich


    Und den Abschnitt auf S. 164/165 ("Gibt es im Vatikan keine Gläubigen?") kann man wohl streng gläubigen Katholiken nicht zeigen.


    Don Difossa scheint trotzdem ein lebenslustiger Mensch zu sein -er kennt immer die neuesten Witze. Natürlich ist er homosexuell...


    Nun Rosendorfer/Mahr läßt einige heftige, bitterböse Kalauer los. So z.B. auch die Frage Abtreibung - Mohamedaner und andere solcher Heiden. Na diese Suppe soll er gefälligst selbst auslöffeln!


    Sorry ich muß los. Mehr heute Abend.


    Liebe Grüsse
    Wirbelwind

    :study: Naomi J. Williams, Die letzten Entdecker









    Bücher sind die Hüllen der Weisheit, bestickt mit den Perlen des Wortes.

  • Zitat

    Zitat Wirbelwind:
    Auffällig Rosendorfer/Mahr kokettiert mit dem Alter. Mag ich normalerweise nicht. Er befindet sich damit jedoch in guter Gesellschaft. Ich habe mir vorgenommen es nicht zu kritisch zu sehen als Bonus dafür, dass er mich so ausgezeichnet unterhält.


    Stimmt, aber vielleicht beschäftigt es ihn ja auch sehr, weil man da sicher feststellt, was so alles (nicht mehr) geht.


    Zitat

    Zitat Wirbelwind:
    Das Kapitel Tamara eher belanglos - kurzfristige Aufwertung des Mannes. Ich sage nur Vulkan. Naja Caesar läßt sich von seinen Gespielinnen ja auch "Meister" nennen, igitt!


    Da bin ich deiner Meinung. Das macht mir Caesar auch unsymphatisch - er sollte sich lieber fragen, warum er als alter Gockel jedes Jahr eine andere Frau anschleppen kann (Das frage ich mich aber auch :mrgreen: )


    Zitat

    Zitat Wirbelwind:
    Spidara - von der niemand weiß wann sie auf die Insel gekommen ist und manche behaupten sie sei schon immer da gewesen, von vielen als Hexe gefürchtet. Wie denkt wohl Kasparian darüber? Ist er abergläubig oder nur einfach human? Sie stört ihn zumindest nicht.


    Ich nehme an, Kasparian ist abergläubisch. Aber da kann ich mich ja täuschen.


    Der Grund, warum Kasparian die Insel verlässt und die Insel somit an Attraktivität für Touristen und Promiziefer verliert, ist eigentlich Caterina mit ihrer Liebe zu Belmont.
    Ein wenig erstaunlich, oder? Könnte Kasparian nicht jede Andere haben, wo er doch so reich ist.


    Ich habe gegoogelt wegen Annuario Pontificio S. 226


    Spidaras Gehütt brennt und jeder rechnet damit, dass Spidara tot ist - bis sie im Dorf auftauscht, als "Gespenst"
    Sicher ist in kleinen Dörfern der Aberglaube gross.


    Der Roman Mahrs endet mit einem unvollendeten Satz. Das Nachwort haben seine Töchter Lewina und Linda.
    Ein schönes und etwas überraschendes Ende, finde ich.


    In den letzten Kapiteln ist Rosendorfer/Mahr nicht mehr ganz so bissig - mir hat der Roman gut gefallen und so hat mich das nicht so gestört.

    So many books so little time.

    (Zappa)

    Einmal editiert, zuletzt von Conor ()

  • Ich habe mal gegoogelt wegen Südtiroler Autoren.
    Die Autorin mit dem Lasagne-Namen geht mir nicht aus dem Kopf. :mrgreen:


    Gefunden habe ich u.a.:
    http://www.kuenstlerbund.org/de/kreisautoren
    Da findet sich Rosendorfer auch darunter - aber eine Autorin mit ähnlichem Namen wie Lasagne?


    Wieviel Sternchen würdest du dem Roman geben, wirbelwind?
    Schnell die Frage zuerst stellen, bevor du mir zuvorkommst :P:D:friends:


    :winken:

  • Nachdem ich gestern das Buch fertig gelesen hatte, bin ich erst einmal verstummt. Fühlte mich total ernüchtert. Erstmal verdauen und darüber schlafen dachte ich, aber geändert hat sich nichts.
    Ich bin enttäuscht!
    Die Story flaute schon einige Seiten vorher (so rund 70) ziemlich ab. Doch meine Beurteilung über das Buch stand bereits fest. Der Gedanke, dass sich daran etwas ändern könnte stand nicht im Raum.
    Bis zur letzten Seite habe ich auf eine Spitzfindigkeit, eine Pointe gewartet oder doch wenigstens dem Zauber eines Grinsens entgegengesehen. Stattdessen hatte man das Empfinden Rosendorfer hätte seinen Humor verpackt und eingemottet. Einige sehr bissige Bemerkungen und dann einen äußerst schwachen, langweiligen, einfaltslosen Schluss. Nein man kann nicht sagen es würde abrupt enden, aber die Frage bleibt. Hatte der Autor nach ca. 18o Seiten bereits sein ganzes Pulver verschossen? Oder war ein Rheumaanfall und der bevorstehende Abgabetermin der Grund, dem Ganzen so einen unrühmliches Ende zu geben? Rosendorfer kokettierte doch geradezu mit dem Alter und zu was man da noch fähig wäre. 247 Seiten - da kann man von Verausgabung eigentlich nicht reden. Nun gut ich muß es so hinnehmen, aber dass es mir nichts ausmachen würde, wäre gelogen. Ich staune von Sigrid in ihrer Rezi davon kein Wort zu lesen.
    Wenn ich 5 Sterne vergebe, muß ich 100% überzeugt sein. Einen Bonus hatte ich bereits verteilt und jetzt soll ich nochmals ein Auge zudrücken? Das wäre mehr als ungerecht meinen bisher bewerteten Büchern gegenüber.
    Ich möchte sanft sein, denn 18o Seiten habe ich mich köstlichst amüsiert, würde daher 4,5 Sterne geben, aber das sieht im Regal keiner, also bleiben letzendlich :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:
    Fazit: ein unterhaltsamer,humorvoller, sehr ironischer, zum Teil bissiger Roman mit Wortschöpfungen, die einem die Tränen vor Lachen in die Augen treiben. Vom Ende sollte man allerdings nicht zuviel erwarten.Wer das berücksichtigt wird kurzweilige, amüsante Stunden verbringen. Ein Buch, das ich trotz Kritik gerne weiterempfehlen möchte!
    Nun bin ich gespannt wie dein abschließendes Urteil ausfallen wird, Conor. :)


    Liebe Grüsse
    Wirbelwind

    :study: Naomi J. Williams, Die letzten Entdecker









    Bücher sind die Hüllen der Weisheit, bestickt mit den Perlen des Wortes.

  • Zitat

    Zitat Wirbelwind:
    Die Story flaute schon einige Seiten vorher (so rund 70) ziemlich ab. Doch meine Beurteilung über das Buch stand bereits fest. Der Gedanke, dass sich daran etwas ändern könnte stand nicht im Raum.


    Das deckt sich mit meinem Eindruck, dass Rosendorfer auf den letzten Kapiteln den Biss verloren hat.
    Letztendlich hätte Rosendorfer dort kürzen können oder seinen Biss fortsetzen sollen - ich kann mich da dir anschließen, Wirbelwind.
    Dadurch, dass das Buch mich vorher wirklich gut unterhalten hat, verzeihe ich die schwachen ca. 70 Seiten.
    Das Ende mit dem offenen Satz und dem Nachwort von Mahrs Töchtern hat mir aber gut gefallen und hätte sicher besser gewirkt, wenn nicht vorher die rund 70 Seiten so mau gewesen wären.


    Dann vergebe ich mal Sternchen: :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:


    Liebe Grüße
    Conor

  • Das Nachwort der Töchter gibt mir eigentlich nichts, denn es rückt das Romanende in kein anderes Licht, leider.
    Von deiner Beurteilung bist du überzeugt? Schließlich heißt eine gemeinsame LR noch lange nicht, dass wir die gleiche Meinung vertreten müssen. Nicht böse sein, dass ich frage, aber ich hatte den Eindruck du würdest aufgrund der vielen Lacherfolge, die uns das Buch lieferte, gütiger stimmen. Dabei kommt natürlich ein Fizzelchen Unsicherheit meinerseits zum Vorschein, denn ich hätte so gerne die 5 Sterne vergeben. :( Aber ich kann halt auch nicht aus meiner Haut.


    Ansonsten muß ich sagen, die MiniLR mit dir hat wieder echt spaß gemacht. :applause: Ich finde wir ergänzen uns gut. So wird es auch niemand wundern, dass wir bereits die nächste LR planen.
    Ich nutze auch gleich mal die Gelegenheit um für unser nächstes gemeinsames Buch zu werben. Mitleser sind herzlich willkommen! Genauen Termin legen wir dann noch fest - zunächst demnächst.


    Liebe Grüsse
    Wirbelwind

    :study: Naomi J. Williams, Die letzten Entdecker









    Bücher sind die Hüllen der Weisheit, bestickt mit den Perlen des Wortes.

  • Zitat

    Zitat Wirbelwind:
    . Nicht böse sein, dass ich frage, aber ich hatte den Eindruck du würdest aufgrund der vielen Lacherfolge, die uns das Buch lieferte, gütiger stimmen. Dabei kommt natürlich ein Fizzelchen Unsicherheit meinerseits zum Vorschein, denn ich hätte so gerne die 5 Sterne vergeben. :( Aber ich kann halt auch nicht aus meiner Haut.


    Ich war ein bisschen streng :uups: - irgendwie habe ich an ganze Sternchen gedacht und 5 Sternchen fand ich aufgrund des mauen Schlusses ein wenig zuviel.


    Also korrigiere ich mal auf:


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5: ,5
    das trifft es eher, oder :wink:

    So many books so little time.

    (Zappa)

    Einmal editiert, zuletzt von Conor ()

  • Hallo Ihr,


    ich hoffe, Ihr lest das noch. Also mir ist schon auch aufgefallen, dass das Buch zum Ende hin deutlich abflacht. Allerdings dachte ich es läge an mir. Ich habe da nämlich gerade Stress gehabt und da gab ich mir als Leser die Schuld (keine richtige Konzentration). So dann auch 5 Sterne von mir. Aber wenn Ihr das auch so empfunden habt, dann bin ich ja schuldlos ;) .


    Aber schön, dass Euch das Buch insgesamt gefallen hat :winken: .

  • Hallo Sigrid,
    klar lesen wir das noch. :) Nee also es lag nicht an dir. Darum konnten Conor und ich nicht die volle Sternchenzahl geben. Sehr schade, denn bis auf die letzten Seiten war das Buch ja ganz toll. Ich habe mir schon mal weitere Bücher von Herbert Rosendorfer herausgesucht. Vielleicht klappt es da mit dem Ende besser. :wink:


    Liebe Grüsse
    Wirbelwind


    :study: Marlen Haushofer, Die Wand

    :study: Naomi J. Williams, Die letzten Entdecker









    Bücher sind die Hüllen der Weisheit, bestickt mit den Perlen des Wortes.

  • Hallo, Sigrid!
    Mir hat das Buch auch sehr gefallen bis auf das flache Ende. Es lag ganz gewiss nicht an dir. :wink:
    Und auch ich will mehr von Rosendorfer lesen - da gibt es ja einige Auswahl von ihm.


    Liebe Grüße :winken:
    Conor


    :study: Dinaw Mengestu - Zum Wiedersehen der Sterne