Umberto Eco - Der Name der Rose / Il nome della rosa

  • Ich muss zugeben, der Anfang war schwer, ich war schon kurz davor, aufzugeben, aber ich habe mich selber immer wieder motiviert, da mich doch irgendwie der Inhalt interessiert und ich mitreden wollte.
    Gesagt, getan, in der MItte war ich dann kaum noch zu halten und habe den Rest verschlungen.


    Eine gelungene Geschichte, den Film habe ich bisher noch nicht gesehen, aber ich will ihn mir schon gerne anschauen.

  • Zunächst möchte ich bekanntgeben, dass ich das Buch "Der Name der Rose" als Ausgabe der SZ - Bibliothek gelesen habe. Dies hat/hatte den Vorteil, dass darin ein ausführliches Personenverzeichnis, eine Karte bzw. Lageplan des Klosters mit der genauen Bezeichnung seiner einzelnen Wirtschaftsgebäude usw. angelegt ist. Ebenfalls findet man darin eine Übersetzung der lateinischen Textpassagen was sich im Laufe des Lesens als sehr nützlich erwiesen hat, da ich einige male blättern musste um Dank der Übersetzung den Satz zu verstehen.


    Im großen und ganzen muss ich mich meinen Vorkommentatoren anschließen: Was Umberto Eco hier im Jahr 1980 geschrieben hat, würde ich als eine absolute Standardgröße der Literaturgeschichte bezeichnen, als einen echten Klassiker, den jeder Bücherfreund gelesen haben muss.
    Allerdings kann man sehr wohl darüber diskutieren ob einem der Schreibstil, die Liebe zur Beschreibung der Details (Klosteranlage, Charakterzüge der einzelnen Mönche usw.) gefällt.


    Mir persönlich ist es wie vielen anderen Lesern auch gegangen. Habe das Buch zum ersten mal in meiner Schulzeit gelesen und es bei der Beschreibung des Tympanon um Seite 50 entnervt weggelegt. Die Beschreibung zog sich über mind. 4 Seiten dahin und ein Fortschreiten der Handlung konnte ich nicht erkennnen.


    Danach lag das Buch bei mir ca. 7 Jahre !!! lang im Bücherregal. Habe es Ende Dezember 10 begonnen und nun mit einer längeren Pause, wo ich nicht zum Lesen kam, beendet. Dabei muss ich sagen, das ich es insgesamt mittlerweile als ein sehr gutes Buch bezeichne, was aber meiner Meinung nach nur für einen anspruchsvollen Leser geeignet ist. Andere Leser sind vielleicht geneigt an manchen stellen ein paar Seiten zu überblättern was aber einer Erniedrigung der Leistung von Eco gleichkommen würde.
    Über manche Textpassagen habe auch ich mich zugegebener Maßen "gequält". Auch die sehr ausführlichen theologischen Diskussionen der Mönche und die vielen kirchenrechtlichen Fachbegriffe haben den Lesefluss teilweise unterbrochen. Am Ende zeigt dies aber nur, wie sehr sich Eco mit der Materie des ganzen beschäftigt hat. Und das spricht absolut für sich! :applause:


    Als Resümee lässt sich sagen das es ein absolut gelungenes Meisterwerk ist, was man nicht einfach mal nur neben bei lesen kann/sollte. Dieses Werk fordert den ganzen Leser (so ging es mir zumindest). Wer leichte , schnell zu lesende Bücher bevorzugt, der ist bei Eco weniger gut aufgehoben.
    Wer aber sein Allgemeinwissen in jeglicher Hinsicht verbessern möchte und bereits ist, sich auch mit dem Buch intensiv auseinander zu setzen, der wird viel Freunde damit haben!!!


    Werde mir jetzt auch noch den Film anschauen, wobei ich damit rechne das dieser wohl nicht an das Buch herankommt, obwohl der Film auf seine Art auch sehr gut sein soll! :bounce:

  • Originaltitel: Il nome della rosa


    Rezension: Viel kann man eigentlich nicht mehr rezensieren, aber dennoch das Buch welches ich besitze umfasst 654 Seiten, darunter zwei Lagepläne der Abtei, einmal ganz vorne und einmal ganz hinten. Sie zieren die Buchdeckelinnenseiten, sowie die folgende Seite. Desweiteren ist bei Umberto Eco ein Anhang zu finden bei dem die wichtigsten lateinische Passagen übersetzt wurden, desweiteren ist der Inhalt noch wiedergegeben. Im Vorwort steht drin wie es zu diesem Buch kam und welche Geschichte sich dahinter verbirgt, hier möchte ich nur einmal zitieren:


    Zitat

    Spärlich sind also, bei Licht besehen, die Gründe, die mich zu bewegen vermochten, meine Aufzeichnungen zu veröffentlichen. Der geneigte Leser möge bedenken: was er vor sich hat, ist die deutsche Übersetzung meiner italienischen Fassung einer obskuren neugotisch-französischen Version einer im 17. Jahrhundert gedruckten Ausgabe eines im 14. Jahrhundertt von einem deutschen Mönch auf Lateinisch verfaßten Textes.


    Meinung:


    Nachdem ich das Buch entstaubt hatte und es noch lange auf mein SUB habe verweilen lassen und wieder entstaubt hatte, dachte ich nun ist es an der Zeit ein Klassiker in Angriff zu lesen und ich dachte mir, da ich schon zuvor ein Eco gelesen habe, das ich dies wenn in einer Leserunde machen will, was im Nachhinein sich auch als sehr gute Möglichkeit herrausgestellt hat. Der ironische Satz fiel mir auch gleich ins Auge, sowie allgemein sein Schreibstil. Dadurch das die Leserunde doch zahlreicher besetzt war als ich dachte, war eine gewisse Vorfreude schon vorhanden. Beim Lesen merkte ich allerdings schon auf den ersten Seiten was mich erwartet, doch mit Hilfe der Leserunde hat es sehr viel Spass gemacht und auch wenn die detailreichen Ausführungen sprachlich sehr gewandt waren, so sind diese Repetitionen schwer zu lesen gewesen. Die lateinischen Passagen haben mir nicht viel ausgemacht, denn ich konnte die längeren Passagen hinten nachlesen und die kurzen lateinischen Wörter wusste ich noch selbst zu übersetzen. Es entwickelte sich bei mir ein Lesefluss bei dem ich interessiert war wie die Handlung weiterging und fasziniert war, in welcher Art und Weise Umberto Eco es versteht Historie mit Krimi und eigenen Gedanken zu verflechten. Wie andere schon schrieben ist das Werk nicht "einfach" zu lesen, vor allem folgendes Zitat trifft zu:


    bisweilen ist das Buch etwas schwer zu lesen - manche Abschnitte sind etwas zu schwer einzuordnen und zu verstehen (z.B. der geträumte "Coena Cypriani").


    An der Stelle habe ich mich geweigert das Kapitel zusammenzufassen. Ich fande das er diesen Traum hätte weglassen können, aber nun gut, darüber kann man ja diskutieren. Letztlich bin ich zu der Erkenntnis gekommen das dies ein sehr gutes Werk ist, dem ich viele schöne Seiten entnommen habe und in welchem ich ein Zitat gefunden habe, welches mich sehr anspricht:


    Zitat

    In omnibus requiem quaesivi, et nusquam inveni nisi in angulo cum libro.


    In allem habe ich Ruhe gesucht und habe sie nirgends gefunden, außer in einer Ecke mit einem Buch.


    Ein kleiner Abzug bleibt dennoch, wegen der vielen Wiederholungen und des Coena Cypriani, ich weiß das ich die Wiederholungen auch als sprachliche Stilfigur nehmen könnte/sollte, doch für mich als Leser sind andere Stilfiguren einfach schöner und lesenswerter und es soll auch keine Entschuldigung sein, sondern obliegt einfach meinem, eventuell harten, subjektiven Empfindungen mit einfließendem Bewertungssystem.


    Fazit: :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb:

    :study: 13 Gebote (Mortimer Müller) 274 / 426 Seiten

    :study: Einfach Mensch sein (Sy Montgomery) 0 / 208 Seiten


    SUB: 857

  • Bewertung von 4.5 Sternen auf 5 Sternen geändert.


    Mittlerweile habe ich einfach mehrere Bücher gelesen und muss sagen, das ich damals das Buch wegen eines Kapitels welches mir einfach nicht gefiel schlechter bewertet habe, aber das Buch als Ganzes gesehen ist wirklich herausragend und deswegen habe ich diese Korrektur heute vorgenommen, ich hoffe eine Korrektur nach oben kann man verzeihen :D

    :study: 13 Gebote (Mortimer Müller) 274 / 426 Seiten

    :study: Einfach Mensch sein (Sy Montgomery) 0 / 208 Seiten


    SUB: 857

  • ### Inhalt ###
    Im Jahre 1327 reißt William von Baskerville, ein Franziskaner-Mönch zusammen mit seinem Adlatus Adson von Melk zu einer Abtei im Nordwesten Italiens. Als Gesandter des Königs hat er die Aufgabe ein Treffen zu begleiten zwischen der Gesandtschaft des Papstes und den Anhängern des Benedektiner-Ordens, um eine wichtige Frage des Glaubens zu klären. Nebenbei hat ihn der dortige Abt mit der Aufgabe betraut den Mord an dem Miniaturenmaler Adelmus aufzuklären. Doch es bleibt nicht bei diesem Mord. Im Laufe der kommenden sieben Tage geschehen weitere Morde. Diese scheinen alle im Zusammenhang zu stehen mit Gottes Strafen aus Johannes Offenbarung. William stellt mit Adson weitere Untersuchungen an und es ergeben sich immer wieder Hinweise durch Befragung der Mönche, dass der Wissensdurst der Mönche nach einem verbotenen Buch aus der Bibliothek der Abtei die Ursache für all die Tode sein könnte. Die beiden Ermittler müssen in die Bibliothek, um mehr über das Buch und sein Geheimnis herauszufinden, doch der Zutritt zur Bibliothek wurde vom Abt für alle strengstens verboten.


    ### Meinung ###
    Ein toller Kriminalroman! Die Abtei irgendwo versteckt in den Ausläufern des Apennin, die Gebäude und die dort lebenden Mönche, die umliegenden Dörfer und die dort lebenden Menschen treten plastisch zutage. Viele Dialoge der Figuren treiben die Handlung spannend voran, auch immer wieder durchsetzt mit Darstellungen des damaligen religiösen Glaubens und der vielen Geschehnisse und Auseinandersetzungen der Anhänger verschiedener Glaubensrichtungen, was zu Ketzer-Verfolgungen durch Inquisitoren führte. Vieles im Roman dreht sich um die Bibliothek, sodass die Erwähnung vieler damaliger Bücher Eingang in die Geschichte finden. Auch fand ich die Hinweise Williams über die geistigen Errungenschaften seines Vorbildes Francis Bacon, einem Mönch des vorigen Jahrhunderts, der die Brille erfand und Flugmaschinen prophezeit hat , immer wieder spannend. Diese eingestreuten Darstellungen über die damalige Geschichte sind zahlreich, ich weiß nicht, was davon alles wissenschaftlichen Tatsachen entspricht, in jedem Fall ruht der Roman auf einem enormen geistigen Unterbau, was mich zum Teil manchmal abgeschreckt hat, da ich die Fülle an dargestellten Akteuren und Geschehnissen nicht gänzlich erfassen konnte, mich aber insgesamt sehr beeindruckt hat.

    Das Ende bleibt trotz der umfangreichen Hinweise bis zum Schluß unvorhersehbar und offenbart eine zeitlose Erkenntnis, die nichts an Aktualität verloren hat.


    ### Fazit ###
    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:


    William von Baskerville klärt als Sherlock Holmes des Mittelalters Mordfälle einer Abtei in Italien auf, die sich alle um ein mysteriöses verbotenes Buch aus der Bibliothek der Abtei ranken, dass eine gefährliche Wahrheit enthält.

    Der ideale Tag wird nie kommen. Der ideale Tag ist heute, wenn wir ihn dazu machen. -- Horaz


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  • Squirrel

    Hat den Titel des Themas von „Umberto Eco - Der Name der Rose“ zu „Umberto Eco - Der Name der Rose / Il nome della rosa“ geändert.