Armistead Maupin: Schluss mit lustig - Stadtgeschichten Band 6

  • Was passiert?
    Der letzte Band der Stadtgeschichten-Reihe befasst sich naturgemäß mit dem Thema Abschied. Neue Zeiten werfen ihre Schatten voraus und so recht weiß niemand, was die Zukunft bringen wird. Maupin serviert uns kein Happy-End für seine Figuren, keinen unbesorgten Abschied, bei dem alles gut ist. Nein, "Schluss mit lustig" trifft es schon ganz gut.
    Für Mary Ann wird ein Traum wahr: sie sieht Burke wieder, einen ehemaligen Liebhaber, der mittlerweile beim landesweiten Fernsehen arbeitet. Er verschafft ihr eine Sendung bei einem überregionalen Sender - allerdings muss Mary Ann dafür San Francisco verlassen und nach New York ziehen...
    Während Brian also schon ganz glücklich Pläne schmiedet, was er Töchterchen Shawna alles in New York zeigen will und wie das Leben dort wohl sein wird, hat Mary Ann allerdings eigentlich schon längst beschlossen, dass sie allein gehen will. Und nicht nur räumlich will sie sich von Brian trennen - sie will sich scheiden lassen von dem Mann, der zu der "neuen Mary Ann" einfach nicht mehr passt. Das Problem ist nur, dass sie ihm das vielleicht auch mal sagen sollte...
    Michael muss regelmäßig seine Medikamente nehmen, lebt aber ansonsten - meistens - trotz seiner Krankheit gut. Auch er ist nun nicht mehr in der Barbary Lane zu Hause, sondern hat sich zusammen mit seinem Freund ein Häuschen zugelegt. Auch einen Hund hat er jetzt - es ist also alles eigentlich so, wie Michael es sich immer gewünscht hat. Bis auf die Tatsache natürlich, dass der HIV-Virus immer wieder bedrohliche Schatten auf das Glück der beiden Männer wirft...


    Meine Meinung:
    Die beiden Haupthandlungsstränge habe ich ja schon benannt. Beide fand ich nicht schlecht, auch wenn ich Mary Ann in den ersten Bänden so mag und man sie jetzt einfach nicht mehr mögen kann, ist die Geschichte um sie und Brian gut erzählt. Auch Michaels Geschichte geht einem manchmal ganz schön an die Nieren (auch wenn man dank des vor einigen Jahren erschienenen siebten Bandes quasi schon weiß, dass er nicht sterben wird). Man ist einfach über viele Seiten mit diesen Figuren zusammengewachsen.
    Schön finde ich ein "Wiedersehen" mit fast allen Figuren aus den ersten fünf Bänden. Das macht Maupin zum Teil nur ganz am Rande, gerade dadurch fand ich es aber gelungen.
    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Eine super Rezi! :thumleft:


    Ich find Armistead Maupins Reihe ja echt genial. Faszinierend fand ich auch wirklich, dass man teilweise Figuren (Wie Mary Ann) in den letzten Bänden nicht mehr leiden kann, obwohl sie am Anfang so sympathisch waren, aber sie haben sich dermaßen verändert und weiterentwickelt, was sie zu einem neuen Menschen hat werden lassen. Aber ich finde genau solche Veränderungen spiegeln das reale Leben wieder, kommt schließlich häufiger vor, dass man mit einem Menschen nicht mehr warm wird, mit dem man jahrelang befreundet war.
    Da kann ich dir jetzt wirklich nur noch den neusten Band aus dieser Reihe empfehlen (hab ich ja schon mal gemacht) Michael Tolliver lebt! :applause:

  • was? es gibt einen siebten Band? :santa:
    dass ich die ersten sechs Bände las ist lange her.
    danke für Rezi, ohne die ich nie dahinter gekommen wäre, dass es einen siebten Band gibt.
    hm, mir kommen diese Worte so bekannt vor...... :loool: