Jean Marc Ligny - Aqua TM

  • Die Welt im Jahr 2030:
    Die Klimaerwärmung ist schreckliche Wirklichkeit, die Meeresspiegel sind gestiegen, Tornados entfesseln immer mehr und immer stärker ihre zerstörerische Kraft, Wüstengebiete breiten sich Jahr um Jahr weiter aus, weltweit leiden Milliarden Menschen unter Hunger und Durst. Viele Tierarten sind ausgestorben.
    Die technologische Entwicklung ist rasant vorangeschritten. Virtuelle Welten werden für viele zur Droge, um sich vor dem Alltag zu flüchten – und schließlich zur tödlichen Falle.
    Die medizinische Forschung hat große Erfolge erzielt. So wurde endlich ein Impfstoff gegen AIDS gefunden und auch auf anderen Gebieten Krankheiten erfolgreich bekämpft. Die Pharmaindustrie bietet inzwischen für jedes Wehwehchen ein Mittel an, hilft bei Sex, Konzentration, Beruhigung und vielem mehr. Die dunkle Kehrseite der entstehenden Abhängigkeit scheint dabei keine Rolle zu spielen …
    Die natürlichen Ölvorkommen sind fast restlos aufgebraucht. Autos werden inzwischen meist mit Wasserstoff angetrieben, auch die wenigen Flugzeuge die es noch gibt.
    Die USA sind längst keine Wirtschaftsmacht mehr. China tritt, nach der erfolgreichen Befreiung vom kommunistischen System, dieses Erbe erfolgreich an.
    Die Reichen verbarrikadieren sich in Enklaven, die ihnen Schutz und Reichtum sichern. Die Armen müssen täglich um ihr Überleben kämpfen.
    Unsere Welt in nicht allzu ferner Zukunft: schrecklich, grausam, tödlich – und mit ihrem größtem Problem konfrontiert: Das Lebenselixier Wasser geht zur Neige.
    Mitten in diesem Chaos ein neuer Hoffnungsfunke: In Burkina Faso entdeckt ein Satellit ein riesiges Wasserreservoir. Die Präsidentin des afrikanischen Armutslandes bittet die europäische Hilfsorganisation SOS um Unterstützung bei der Erschließung der kostbaren Ressource. Der Holländer Rudy, der durch einen terroristischen Anschlag kürzlich erst Frau und Kind verloren hat, und die Französin Laurie, Mitarbeiterin der Hilfsorganisation, nehmen den lebensgefährlichen Auftrag an, die Bohrausrüstung nach Burkina Faso zu bringen. Ein Wettlauf mit der Zeit beginnt, denn an dem lebenspendenden Wasser sind auch noch andere interessiert. Laurie und Rudy erwartet eine wahre Höllenfahrt und ein erbitterter Kampf auf Leben und Tod!


    Der französische Autor Jean Marc Ligny zeichnet in seinem Öko-Thriller ein wahrlich düsteres Bild unserer nahen Zukunft. Seite um Seite packt einen das Entsetzen – nicht nur wegen der überwältigenden Grausamkeit und Habgier oder den todbringenden Umweltbedingungen, sondern vor allem, weil Ligny es derart gekonnt versteht, dies alles so realistisch zu schildern. Immer wieder überfällt einen beim Lesen die Ahnung, dass so tatsächlich unsere Zukunft aussehen könnte. Ligny bedient sich dafür eines einfallsreichen Mittels: Jedem Abschnitt stellt er ein Zitat, ein Interview, einen Fernsehausschnitt, eine Radiosendung oder ähnliches voran, mal fiktiv, mal real. Dies bietet nicht nur schon eine geschickte Zusammenfassung des jeweiligen Themas, sondern erzielt eben geradezu einen unglaublichen Realitätscharakter seines Thrillers.
    Ligny spart in seinem Buch nicht mit Grausamkeit und derben Worten. Schrecken und Tod sind allgegenwärtig. Die Fahrt durch seine künftige Welt ist temporeich, atemberaubend, zugleich auch mystisch und magisch – vor allem aber entsetzlich. Eine düstere Zukunft malen – das konnten schon viele vor Ligny. Undheilspropheten unken zu Hauf, auch in unseren Tagen. In „Aqua TM“ versteht der Autor es aber weit über alle Schreckensvisionen hinaus auch den Funken Hoffnung glimmen zu lassen. „Weiter daran zu glauben, dass die Menschheit es schafft, auch wenn jede neue Katastrophe das Gegenteil zu beweisen scheint.“ Diese Erkenntnis ereilt nicht nur Laurie, sondern wird auch für die Leserinnen und Leser zur aufrüttelnden Botschaft.

  • Danke für die schöne Rezension, thorlac!
    Ich habe bislang wenig Erfahrung mit Öko-Thrillern, das "AyuaTM" hört sich aber interessant an, könnte mir gefallen. aufdiewunschlisteschieb :)

    2024: Bücher: 99/Seiten: 43 438

    2023: Bücher: 189/Seiten: 73 404

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    Mein Blog: Zauberwelt des Lesens
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    "Das Nicht-Wahrnehmen von Etwas beweist nicht dessen Nicht-Existenz "

    Dalai Lama

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    Lese gerade:

    Macdonald, Helen/Blaché, Sin - Prophet

  • Noch bin ich am lesen - es geht aber schon dem Ende zu. :wink:


    Ein wenig Probleme habe ich mit der dort beschriebenen afrikanischen Zauberei/Magie:


    :winken:

  • ANFANG GUT - ENDE MANGELHAFT


    Klappentext: 2030: Tornados, Überschwemmungen, Hitze. Die Klimakatastrophe ist Wirklichkeit. Die Welt wird zum Ödland. Eine Sekte sieht die Apokalypse anbrechen und begeht mörderische Attentate. Hunderttausende sterben. Auch Rudy verliert seine Familie. Verzweifelt schließt er sich einer Hilfsorganisation in Afrika an, die das Land vor Bohrungen eines amerikanischen Unternehmens schützen will. Es beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit, denn alle wollen das kostbare Lebenselixier für sich sichern


    Fazit: Die Welt im Jahre 2030 inszeniert der französische Autor Jean Marc Ligny in seine globalen Gesellschaftsroman mit ökologischen und wirtschaftlichen Hintergrund, in dem er das ärmste Land der Erde vor den Verdursten mit Hilfe eines unterirdischen Wasservorkommen bewahrt und damit eine Machtkampf zwischen Amerikaner und Chinesen entfacht.


    Auf knapp 800 Seiten wurde den Leser ein 'Drama' aus zwölf Akten im detaillierten Echtzeitmodus und vielseitige Handlungsebenen präsentiert, die leider kurzweilig und langatmig auf Dauer kein packendes und fesselndes Lesevergnügen bringen. Es werden gefühlte '1001' Idee mit einen großen Hauptmotiv verknüpft, aber leider nicht sehr ansprechend und spannend dargeboten.


    Der Anfang holprig und realistisch, die Mitte zusammenführend und klarer und das Ende voraussehbar und nichtssagend...2,75 Sterne