Jeffrey Deaver - Allwissend / Roadside Crosses

  • Klappentext:


    Ein Autobahnpolizist bemerkt etwas Seltsames am Straßenrand: ein handgearbeitetes Kreuz, hergerichtet als eine Gedächtnisstätte. Nur ist das Datum, dem hier gedacht wird das des darauffolgenden Tages - der Tag, an dem die Polizei eine gekidnappte Jungendliche im Kofferaum ihres Wagens findet, wo sie zum Sterben gelassen worden ist.


    Special Agent Kathryn Dance, die kinesische Expertin des Califonia Bureau of Investigation, wird mit dem Fall betraut. Das jugendliche Opfer lenkt ihr Interesse zu einer Internet-Gemeinschaft, in der Anschuldigungen hin und her fliegen und Kritik von unparteiisch zu persönlich mutiert - und schließlich zu bösartig. Es sieht so aus, als sei das Mobbing zu weit gegangen und ein Teenager schließlich durchgedreht hat.


    Dann tauchen weitere Kreuze auf. Nun muss Dance gegen die Uhr ermitteln um den Angreifer zu finden, bevor er seine tödlichen Rachepläne ausführen kann ... in der virtuellen Welt und in der Wirklichkeit.


    Die erstaunlich intuitive Kathryn Dance kehrt zurück, direkt aus den Ermittlungen ihres atemberaubenden Debüts Die Menschenleserin, in einem neuen, fesselnden Thriller.


    Eigene Beurteilung:


    Ein komplexer und kenntnisreich geschriebener Roman mit Einblicken ins Blogging, Internet-Rollenspiele, Cyber-Sucht, Pressefreiheit und Verantwortung für eigene Informationen im Internet. Wir neigen dazu – speziell in den „Communities“ – zuviel von uns preiszugeben, was uns in vielerlei Hinsicht angreifbar macht. Eine Gefahr, die sich nicht nur auf mögliche psychopathische Killer bezieht, die eher selten sind, wohl aber unter anderem auf die Möglichkeit, psychologisch durch Cyberbullying sehr verletzt zu werden oder auch seine Einstellungsmöglichkeiten zu verringern, weil auch Personalchefs heutzutage die Namens von Bewerbern gerne googlen. Nach „Lautloses Duell“ und Der Täuscher ein weiterer guter Roman über die Gefahren des allzu freien Umgangs mit persönlichen Daten im www.

    Informativ, gut geschrieben, spannend, überraschend und insgesamt einfach gut zu lesen. :thumleft: :thumleft:

  • Mich hat das Buch bis zum Ende begeistert, nicht nur wegen der ausgesprochen interessanten und, wie Du richtig sagst, kenntnisreich dargebotenen Thematik, sonden auch wegen der typisch "deavermäßigen twist and turns".
    Hast Du auch die im Buch genannten Internetadressen aufgerufen? ;)
    Das fand ich genauso genial wie die Telefonnummer im letzten Fitzek-Roman.

    "Books are ships which pass through the vast sea of time."
    (Francis Bacon)
    :study:
    Paradise on earth: 51.509173, -0.135998

  • Nein, habe ich nicht, da ich für so etwas nur vergleichsweise selten Zeit finde. Aber die Tendenz Bücher direkt an das Netz zu binden hat in meinen Augen den positiven Nebeneffekt, ihnen noch mehr Nähe einzuhauchen, was sicherlich der allgemeinen Lesefreude zuträglich ist.

  • Aber die Tendenz Bücher direkt an das Netz zu binden hat in meinen Augen den positiven Nebeneffekt, ihnen noch mehr Nähe einzuhauchen, was sicherlich der allgemeinen Lesefreude zuträglich ist.


    Das kann man wohl sagen! Ich war so begeistert, dass ich hier rumgehüpft bin wie ein :jocolor: und die Familie an meinem Geisteszustand gezweifelt hat... :mrgreen:

    "Books are ships which pass through the vast sea of time."
    (Francis Bacon)
    :study:
    Paradise on earth: 51.509173, -0.135998

  • Klappentext
    Am Straßenrand steht ein Kreuz mit roten Rosen: zum Gedenken an einen Autounfall. Das Todesdatum: morgen. Und tatsächlich entdeckt die Polizei am nächsten Tag eine junge Frau gefangen in einem Kofferraum – nur Sekunden trennen sie vom Tod. Ihr Peiniger wusste offensichtlich, dass sie unter schwerer Klaustrophobie litt. Die Verhörexpertin und psychologische Ermittlerin Kathryn Dance erkennt als Erste, dass der Mörder es darauf abgesehen hat, die schlimmsten Ängste seiner Opfer wahr werden zu lassen. Und weitere Kreuze kündigen weitere Morde an …


    Autoreninfo
    Jeffery Deaver gilt als einer der weltweit besten Autoren intelligenter psychologischer Thriller. Wie kaum ein anderer beherrscht der von seinen Fans und den Kritikern gleichermaßen geliebte Jeffery Deaver den schier unerträglichen Nervenkitzel, verführt mit falschen Fährten, überrascht mit blitzschnellen Wendungen und streut dem Leser auf seine unnachahmliche Art Sand in die Augen. Seit dem ersten großen Erfolg als Schriftsteller hat er sich aus seinem Beruf als Rechtsanwalt zurückgezogen und lebt nun abwechselnd in Virginia und Kalifornien. Seine Bücher, die in 25 Sprachen übersetzt werden und in 150 Ländern erscheinen, haben ihm bereits zahlreiche renommierte Auszeichnungen eingebracht. Die kongeniale Verfilmung seines Romans "Die Assistentin" unter dem Titel "Der Knochenjäger" (mit Denzel Washington und Angelina Jolie in den Hauptrollen) war weltweit ein sensationeller Kinoerfolg und hat dem faszinierenden Ermittler- und Liebespaar Lincoln Rhyme und Amelia Sachs eine riesige Fangemeinde erobert.


    Allgemeines
    544 Seiten, aufgegliedert in 47 Kapitel sowie die einzelnen Tage, Anmerkung und Danksagung des Verfassers


    Zum Inhalt
    Allwissend erzählt von einer Hetzjagd auf den jungen Travis Brigham. In einen Autounfall verwickelt, wird er in einem Blog im Internet verbal aufs Äußerste attackiert und verurteilt. Kurz darauf wird ein erstes Kreuz an einem Straßenrand aufgefunden, dessen Todeszeitpunkt der nächste Tag ist. Parallel dazu wird durch Zufall eine junge Frau in einem Kofferraum gefunden, die zum Ertrinken zurückgelassen wurde. Drohungen werden in dem Blog ausgesprochen und auch die Familie von Travis wird beleidigt und verleumdet. Die Lage spitzt sich zu und weitere Kreuze werden gefunden. Die Ermittlerin Kathryn Dance und ihr Kollege Michael O’Neil arbeiten gemeinsam an dem Fall, bis sich in Kathryns familiärem Umfeld etwas Dramatisches ereignet. Fortan arbeiten die beiden Special Agents getrennt und Kathryn bekommt den Professor Jonathan Boling an ihre Seite, der sich als Computerspezialist erweist und der Polizei hilft, auf die Spuren des Mörders zu kommen.Der Leser erfährt sehr viel über Ermittlungstaktiken und – praktiken und andere wichtige Verfahren, wie z. B. das herauskristallisieren von Lügenmotiven, Lügnerpersönlichkeiten; genau genommen über die drei Faktoren menschlicher Kommunikation. Auch behandelt dieser Roman unter anderem den Ablauf von gewaltverherrlichenden Computerspielen im Netz und ihre möglichen Folgen.Der Autor bindet dieses zusätzliche Wissen geschickt in die Handlung mit ein und folgt stets dem roten Faden. Schwenks zwischen den einzelnen Szenen und der Ermittlungsarbeit stehen stets im Vordergrund.


    Meine Meinung
    Die überschaubare Anzahl von Charakteren macht dieses Buch besonders interessant, weil der Leser problemlos nachverfolgen kann, ohne verwirrt zu werden. Einzig der Anfang ist ein wenig träge, bis der Leser mit der Handlung verschmolzen ist und weiß, worum es geht. Aber mit zunehmender Entwicklung der Handlung wird es immer spannender und dann folgt der vermeintliche Höhepunkt, dessen Auflösung den Leser letztlich überrascht. Jeffery Deaver versteht es falsche Fährten zu legen und seine Leser bei Laune zu halten. Letztlich bietet dieser Roman eine Vielzahl an Informationen zu unglaublich vielen Bereichen. Anfänglich erschlägt einen die Masse an Seiten und man fragt sich, wie der Autor es geschafft hat, diese interessant zu füllen. Doch genau das ist besonders gut gelungen. Die Charaktere sind glaubhaft wiedergespiegelt, die Handlungsstränge sind präzise verknüpft und es gibt schlussendlich keine losen Enden. Der rote Faden zieht sich stetig durch die Seiten und besonders Kathryn, ihr Alltag und ihr Leben werden sehr komplex dargestellt. Man gewinnt Kathryn gern und kann ihre Gedanken nachvollziehen. Sehr positiv aufgefallen ist mir die niemals erdrückende Beschreibung der Art und Weise von Abläufen im Polizeialltag, von Ermittlungstaktiken und –strategien. Der Leser bekommt eine Fülle an Informationen, ohne jedoch gelangweilt oder überfordert zu werden. Ein sehr vielschichtiges Buch, von Anfang bis Ende.


    Fazit
    Wer auf Thrill und Blut verzichten möchte, stattdessen gerne etwas über Ermittlungstaktiken wissen will und eine spannende Erzählung bevorzugt, der ist mit diesem Roman sehr gut bedient.

    Liebe Grüße von Tanni

    "Nur noch ein einziges Kapitel" (Tanni um 2 Uhr nachts)


  • Hallo Tanni,
    hast Du auch probiert, die genannten Internetadressen (Blog) aufzurufen? :mrgreen:
    Ich habe vor ein paar Monaten die englische Ausgabe gelesen und fand dieses Buch ebenfalls sehr gelungen, wis auch die anderen Bücher von Deaver über Internet, Datenschutz und die damit verbundenen Gefahren.

    "Books are ships which pass through the vast sea of time."
    (Francis Bacon)
    :study:
    Paradise on earth: 51.509173, -0.135998

  • Hallo Tanni,
    hast Du auch probiert, die genannten Internetadressen (Blog) aufzurufen? :mrgreen:
    Ich habe vor ein paar Monaten die englische Ausgabe gelesen und fand dieses Buch ebenfalls sehr gelungen, wis auch die anderen Bücher von Deaver über Internet, Datenschutz und die damit verbundenen Gefahren.


    *lach*


    Ja, ich habe es tatsächlich ausprobiert! :loool:

    Liebe Grüße von Tanni

    "Nur noch ein einziges Kapitel" (Tanni um 2 Uhr nachts)


  • Ich bin mal wieder restlos begeistert. Deaver hat es wieder mal geschafft, mich komplett in die Irre zu führen, was die Auflösung angeht. Die Geschichte war durchgehend spannend, und wieder mal sehr interessant und gut recherchiert. Sympathische, glaubwürdige Charaktere und Deavers flüssiger Schreibstil haben das Buch für mich zu einem reinen Lesevergnügen gemacht. :thumleft:


    Und die Website habe ich mir natürlich auch angesehen. ;)

    Wenn die Macht der Liebe die Liebe zur Macht überwindet, erst dann wird es Frieden geben.
    Jimi Hendrix

  • Hu, schon wieder dieser Deaver! Er wird wohl Neuentdeckung des Jahres für mich, wenn ich das jetzt schon wieder lese, erwacht wieder die Begierde.... :bounce:

    "Wie wenig du gelesen hast, wie wenig du kennst - aber vom Zufall des Gelesenen hängt es ab, was du bist." Elias Canetti

  • "Die Menschenleserin" hatte ich abgebrochen, aber der zweite Band um Kathryn Dance konnte mich wieder so fesseln wie ich es von Deaver-Büchern gewohnt bin.


    Von seinen routinierten Schema weicht der Autor auch hier nicht ab, also ist es ziemlich klar,


    Kathryns besondere Fähigkeit des "menschenlesens" fasziniert natürlich. Auch wenn die Körpersprache sicher nicht so leicht zu deuten ist, wie es der Roman darstellt: Wer würde sich nicht wünschen, aus unbewußten Gesten oder der Mimik eines anderen dessen Persönlichkeit lesen zu können? Oder seine eigenen Reflexe so zu steuern, dass sie nicht leicht lesbar sind?

    Bücher sind auch Lebensmittel (Martin Walser)


    Wenn du einen Garten und eine Bibliothek hast, wird es dir an nichts fehlen. (Cicero)



  • Meine Meinung: Band 2 von und mit Kathryn Dance. Ich würde sagen, dass es ein solider Thriller ist. Insgesamt weiche ich ein wenig ab von der Mehrheit, denn ich fand den ersten Band besser als den zweiten. Ansonsten ist alles vorhanden was man auch sonst von Jeffery Deaver erwarten kann. Ich glaube sogar, wenn man wirklich super aufmerksam liest könnte man auch ein guten Tipp abgeben. Aber insgesamt waren wir als Leserunde ein gutes Ermittlungsteam. Familie und Privates hat auch in Band 2 sein Stellenwert, dass ist auch noch etwas was ich mochte, ansonsten fand ich das Buch stellenweise zu lang bzw. ohne nennenswerte Entwicklung.


    Fazit: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

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    SUB: 857