Christoph Straßer - PornoStern

  • Der Klappentext:
    Wenn der eigene Freundeskreis auf einen Kaktus zusammenschrumpft und man entdeckt, dass es einem egal ist, mit wem man vögelt, hat man gute Voraussetzungen, um in der Pornoindustrie Karriere zu machen. Was hat man schon zu verlieren? Nichts, oder?
    Doch irgendwann stellt man fest: Dieses Nichts war viel mehr, als am Ende der Geschichte noch übrig ist. Dies ist die Geschichte von Rod Reptile, dem Pornostern.
    Christoph Straßers Roman führt uns hinter die Kulissen der schillernden und orgiastischen Welt der Pornoindustrie, in dreckige Hinterhöfe, auf klamme Bettlaken und zu der Erkenntnis, dass nicht alles willig ist, was feucht ist.


    Der Autor:
    Christoph Straßer ist 34 und kommt aus Düsseldorf.


    Meine Meinung:
    Das Studium hat er schon vor einiger Zeit abgebrochen, auf Arbeit keinen Bock, seine Freundin hat längst das Weite gesucht und der Alkohol ist neben seinem Kaktus Rod sein bester Freund.
    Da trifft es sich gut, dass ihn in seiner Stammkneipe ein Filmproduzent als Darsteller anwirbt. Aus dem einstigen Porno-Konsumenten wird der aufstrebende Porno-Star Rod Reptile. Doch das schöne neue Leben fordert bald seinen Tribut ...


    Christoph Straßer lässt den Leser teilhaben an dem ebenso rasanten Aufstieg wie Abstieg des Porno-Neulings Rod Reptile. Muss der geborene Loser zunächst noch zu seinem Glück gezwungen werden, vermasselt er seine Chance schon sehr bald wieder. Seine wenigen sozialen Kontakte vergrault er, ihren Platz nehmen falsche Freunde und ein fataler Cocktail aus Alkohol, Drogen und Medikamenten ein.
    Die Schilderung der Sex-Szenen wird vor allem Leuten Freude bereiten, die sich regelmäßig vergleichbare Filme in einschlägigen Videotheken ausleihen. So eindeutig deren Schilderung auch ist, der Voyeurismus wird relativiert durch die lakonischen Kommentare und Dialoge der Beteiligten. Auch wenn einem manchmal das Lachen im Hals stecken bleibt, ein Schmunzeln kann man sich häufig nicht verkneifen. Viele Seitenhiebe auf Gesellschaft und Partnerschaft treffen sicher, wenn auch wohl meist nur den Humor eines Mannes. Ebenso wenig Begeisterung dürften viele Frauen bei ihrer Reduzierung als Objekt zeigen. Doch mit dem Resultat muss zum Schluss Rod leben, findet er sich doch alleine und einsam wieder.
    Kann man am Ende den Absturz des Rod Reptile mitverfolgen, so wird über lange Zeit der Missbrauch von Drogen und Medikamenten sehr spaßig und verharmlosend dargestellt. Hier hätte ich mir am Ende doch sehr viel drastischere Worte gewünscht. Für eine Satire war mir das Buch dann doch nicht überzeichnet und komisch genug. Trotzdem kann man bei der Lektüre seinen Spaß haben.


    Krasser Aufstieg und Abstieg eines Porno-Darstellers, in vielen Momenten leider nicht spaßig genug oder mit zu wenig Ernst geschildert.


    Shalom, kfir


    :study: Joe Hill - Teufelszeug
    :thumleft: Farin Urlaub - Indien & Bhutan - Unterwegs 1 #2533 signiert


    "Scheiss' dir nix, dann feit dir nix!"

  • Bei Ubooks hab ich schon einige sehr gute Bücher gefunden, gekauft und gelesen und das scheint eins der sehr guten zu sein, auf jeden Fall von der Leseprobe her schon höchst amüsant :D Wird sofort auf die Wunschliste gepackt, vielen Dank, dass auch mal jemand anderem die Bücher auffallen :wink: Schöne Rezi, macht noch mehr Lust aufs Lesen.

    Sub: 70 (aktiv 46, inaktiv 24)
    2010/2011 gelesen: 74/33
    Seiten: 25547/11556

  • Bei Ubooks hab ich schon einige sehr gute Bücher gefunden, gekauft und gelesen und das scheint eins der sehr guten zu sein, auf jeden Fall von der Leseprobe her schon höchst amüsant :D Wird sofort auf die Wunschliste gepackt, vielen Dank, dass auch mal jemand anderem die Bücher auffallen :wink: Schöne Rezi, macht noch mehr Lust aufs Lesen.

    Na, dann bin ich mal auf deine Meinung gespannt, wenn du mit dem Buch fertig bist.

    Shalom, kfir


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