Bettina Haskamp - Alles wegen Werner

  • Inhalt:
    Clara und Werner sind seit dreißig Jahren verheiratet und leben gemeinsam in einer schönen Villa an der Algarve. Doch obwohl sie an einem schönen sonnigen Ort leben, sieht ihre Ehe ganz anders aus. Werners Aussehen ist toll, aber Clara findet ihn einfach nur langweilig. Sie hingegen hält sich meist im Haus auf und beschäftigt sich mit dem gemeinsamen Hund, Tom – den Werner wohlgemerkt nicht wirklich ausstehen kann – und wartet darauf, dass ihr Ehemann nach Hause kommt. Sie geht gerne shoppen und liebt den Luxus, den Werner ihr bietet, inklusive der vielen Partys.


    Als Werner unerwartet nach Brasilien fährt ist Clara stinksauer, denn er hat ihr vorher nicht Bescheid gegeben und hat sich auch aus dem fernen Land nicht weiter gemeldet. Doch es kommt noch schlimmer: Werner hat sich in eine junge Brasilianerin verliebt und will die Scheidung von Clara. Das stürzt sie in ein tiefes Loch. Sie beginnt exzessiv Alkohol zu trinken und verkriecht sich in der Villa. Werner allerdings hat andere Pläne, er will das gemeinsame Haus verkaufen und deshalb wird Clara von einem Immobilienmakler überrascht, der Interessenten herumführt. Als würde das nicht schon ausreichen, denn Clara fühlt sich schon genug gedemütigt, gar nicht davon zu reden, was die Leute über sie tratschen werden.


    Clara ist völlig ratlos. Sie weiß weder ein noch aus. Soll sie in der Villa bleiben und sich verkriechen, bis sie gewaltsam aus dem Haus verbannt wird? Soll sie zu ihrer besten Freundin Heike nach Deutschland zurückkehren oder zu Lisa und Paul ziehen, den gemeinsamen Freunden, die ein paar Häuser weiter wohnen?

    Noch ehe Clara sich versieht, hat sie einen Entschluss gefasst: »Procuro nova vida« – Sie sucht ein neues Leben.


    Meinung:

    „Alles wegen Werner“ erzählt von Clara, einer Frau, die ihr Leben lang von ihrem Ehemann abhängig war, ihr Leben gelebt hat und sich um nichts kümmern musste. Aber als ihr Mann die Scheidung will, muss Clara ihr Leben selbst in die Hand nehmen. Dies will ihr anfangs nicht gelingen, obwohl sie ein eher exzentrischer Charakter ist, fühlt sie sich ohnmächtig und verkriecht sich in ein Loch aus Einsamkeit und Alkohol. Mich hat Clara mit ihrem Charakter und der Art, wie sie – dank der Autorin – ihre Erlebnisse schildert, von sich überzeugt. Ich finde sie spritzig und sympathisch. Sie gibt sich, nachdem sie erst einmal wieder einigermaßen auf die Beine gekommen ist, keinen utopischen Träumereien hin, sondern sieht der Realität ins Auge: „Im Vergleich zu den letzten Wochen war ich schon fast hyperaktiv. Von außen betrachtet hatte mein Leben natürlich den Unterhaltungswert eines Zimmerspringbrunnens, aber für mich war es genau richtig so.“

    Das Buch wird dadurch aufgelockert, dass die Ich-Erzählerin (Clara) nicht nur die Erlebnisse, die sie durchmacht, nachdem Werner beschlossen hat, sich von ihr scheiden zu lassen, aneinanderreiht, sondern auch in der Geschichte vorgegriffen wird, sodass sich der Leser schon an bestimmten Stellen ausmalen kann, wie Claras Weg aussehen könnte; allerdings nur in kleinen Ausmaßen, weshalb die folgenden Abschnitte keineswegs Platzverschwendung sind.


    An manchen Stellen scheint das Buch dennoch etwas durchsichtig zu sein, viel ist voraussehbar – was allerdings durch einige überraschende Verläufe aufgelockert wird und Clara scheint eine typische Aussteigerin zu sein, die Erfahrungen sammelt, welche nicht wirklich neu sind, sondern mit dem Wandel von der Luxusgattin zur einfachen Frau einhergehe.


    Wer einen klassischen „Frau-wird-von-Mann-verlassen-und-steht-allein-da“-Roman sucht, ist hier vollkommen falsch bedient. „Alles wegen Werner“ ist viel mehr ein Buch über eine Frau, die sich nach der Trennung ihres Mannes selbst findet und dabei um 180° Grad dreht, sozusagen ein neuer Mensch wird. Sie schließt ab mit dem Luxus und den Partys und wendet sich dem portugiesischen einfachen Leben zu, den Landsleuten und lernt dabei wahre Freunde kennen, von denen sie nur wenige in ihrem früheren Leben hatte.



    Ich vergebe :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: Sterne!

  • Clara ist 30 Jahre mit Werner verheiratet, als dieser nach einem Egotrip in Brasilien,- Clara eröffnet dass er sie verlässt wegen einer anderen Frau. Für Clara bricht eine Welt zusammen und sie weiß nicht wie es weitergehen soll. Denn Clara hat in dreißig Jahren gelernt ihre Klappe zu halten, ihren Mann zu bedienen und als privater Partyservice ihres Mannes zu dienen. Schon lange ist diese Ehe nur noch auf den Papier und Clare flüchtet in den Alkohol um das alles nicht zu ertragen.
    Umso schlimmer trifft es sie, das sie nun ihre geliebte Villa in Portugal verliert denn das Geld und die Villa waren es wert bei so einen überlaunischen Macho zu bleiben…..

    Meinung:
    Dieses Buch wird sich sicher nicht in den Bestsellerlisten wiederfinden, aber was viel wichtiger ist, es wird trotzdem in den Herzen seiner Leser hängen bleiben. Denn dieses Buch hat Charme.
    Besonders gut hat es mir gefallen das in „Alles wegen Werner“ hauptsächlich ältere Protagonisten zu Wort kommen. Mit lockerer Sprache und Schreibstil entführt die Autorin Bettina Haskamp den Leser in das sonnige Portugal und man riecht förmlich die Olivenbäume und nimmt die Weite des Landes auf sich.

    Clara ist keine Superheldin und nach der Trennung erwartet den Leser auch keine Frau die alles umkrempelt und alles wird gut Geschichte. Ganz langsam und mit immer wieder neuen Schwierigkeiten nimmt sie ihr Leben in die Hand. Gerade diese kleinen Rückschläge sind es die das Buch authentisch wirken lassen und hoffentlich Frauen in ähnlicher Situation auch ein wenig Mut geben können.

    Zugegebenermaßen fehlt es Clara nicht an Geld allerdings hat sie eine ganz anderes Problem, nämlich die Sprache. Lebt sie zwar seit vielen Jahren in Portugal als Deutsche Auswanderin, ist sie in einer Siedlung wo viele deutsche Auswanderer ihren Lebensabend genießen wollen.
    Kleines Manko für mich als Leserin war das Werner nun sehr schlecht weg gekommen ist und die Darstellung fast so ist das eben alles Werner seien Schuld ist. Am Scheitern einer Beziehung aber gehören immer zwei zu. Dies wird kurz von einem Protagonisten eingeworfen aber auch nicht vertieft.

    Die Figuren sind außerordentlich tief und liebenswert gezeichnet so dass man sich rundum wohl bei Ihnen fühlt. Ob nun die flippigen beiden Freundinnen von Clara, die jeweils das Gegenteil von ihr sind, oder der 78 jährige Portugiese Joao mit seiner Frau die sich Clara annehmen. Keiner dieser Figuren lassen Antipathie zu.

    Ich habe mich rundum unterhalten gefühlt und auch wenn es kein Bestseller wird, in meinen Herzen wird ab heute immer ein wenig Portugal mit sein.

  • Schon lange ist Clara in ihrer Beziehung mit Werner unglücklich. Zwar ist sie mit ihm schon seit dreißig Jahren verheiratet, aber eigentlich leben die beiden nur noch so nebeneinander her und haben keine Gemeinsamkeiten mehr, teilen ihr Leben nicht mehr miteinander. Eines Tages geschieht dann das unvermeidliche: Werner will die Scheidung. Eigentlich das Beste, was Clara passieren kann, aber so sieht sie das natürlich erst einmal nicht. Sie ist totunglücklich und versucht ihr Leben fortan allein zu meistern.


    Bettina Haskamp schreibt diesen Roman aus der Sicht der Hauptprotagonistin Clara. So wird oftmals vieles schon vorweg genommen, was passieren wird, aber man ist dennoch erpicht darauf zu erfahren, wie genau es dazu kommen wird.
    Insgesamt ist der Roman schnell gelesen und auch recht unterhaltsam. Die Landschaft Portugals wird mit viel Charme beschrieben, ebenso deren Bewohner.
    Die Geschichte ist mal wieder nichts Neues, aber durchaus nett. Dass eine Trennung auch durchaus seine positiven Seiten haben kann - insbesondere wenn die Beziehung vorher eigentlich schon keine mehr war - zeigt Bettina Haskamp durch Clara.


    Insgesamt würde ich sagen, dass das Buch nicht durch seine Geschichte, sondern viel mehr durch seine charmanten, portugiesischen Charaktere überzeugt.

  • Nachdem Clara Backmann von ihrem Ehemann Werner nach dreißig Jahren Ehe für eine junge Brasilianerin verlassen wird, bricht für sie eine Welt zusammen.
    Obwohl ihre Ehe mit Werner eher eine Katastrophe war, die nur mit viel Alkohol sich halbwegs erträglich gestaltete, ist das plötzliche Ende für Clara ein Weltuntergang. Ab sofort muss sie versuchen ohne richtigen Beruf, ohne ihre Luxusvilla an der Algarve und vor allem ohne einen Mann, nur mit ihrem treuen Hund Tom sich durch das Leben zu schlagen.
    Bettina Haskamp erzählt in „Alles wegen Werner“ auf sehr unterhaltsame und komische Weise die Geschichte einer von ihrem Mann verlassenen Frau, die versucht, sich in einem Häuschen im einsamen portugiesischen Alentejo eine Zukunft zu schaffen. Die ich – Erzählerin Clara gibt dem Leser gute Einblicke in ihre Gefühlswelt und sie nimmt ihn mit auf ihren steinigen Weg in eine ungewisse Zukunft.
    Man sollte von „Alles wegen Werner“ nicht zu viel erwarten, da ich mich auch des Öfteren gefragt habe << ob es das denn schon gewesen sei, oder ob noch etwas kommt >>. Dennoch sollte man dieses sehr liebevoll geschriebene Buch auch nicht unterschätzen!
    „Alles wegen Werner“ ist ein sehr unterhaltsames, witziges und stellenweise auch nachdenklich machendes Buch!



    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: ,5 von :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

  • Mit viel Witz und Charme erzählt Bettina Haskamp die
    Geschichte von Clara und Werner, einem Ehepaar im mittleren Alter, das in einem
    schönen Haus an der Algarve nebeneinander her lebt. Clara ertränkt ihren Frust
    in Alkohol und Werner bekämpft seine Midlife Crisis mit einer schönen
    Brasilianerin. Plötzlich steht Clara vor den Scherben ihrer Ehe und somit auch
    ihres Lebens, denn sie war nur Ehefrau. Sie verkriecht sich mit ihrem Hund in
    eine einsame Hütte im Alentejo und nachdem sie sich ausgiebig ihrem Schmerz und
    dem Alkohol hingegeben hat, findet sie ihre Lebenslust wieder und zu guter
    Letzt eine neue Liebe.





    Bettina Haskamp hat das Buch in einem erfrischenden
    Schreibstil, gespickt mit viel Selbstironie verfasst. Durch die Ich-Form konnte
    ich mich gut in Clara hineinversetzen, ihre Gefühle und Ängste wurden sehr gut
    dargestellt, allerdings immer mit einem kleinen Zwinkern. Hier trifft man endlich
    mal nicht auf eine Powerfrau, die ihr Leben mit links meistert, sondern eine
    ganz normale Frau mit Ecken, Kanten und Schwächen. Ich musste immer wieder
    schmunzeln beim Lesen ... über Claras Träume, ihre Art, das Leben dann doch zu
    meistern. Wunderschön sind auch die sehr bildhaften Beschreibungen von Land und
    Leuten.





    Durch den locker-leichten Stil ist das Buch sehr leicht zu
    lesen. Und am Ende freut man sich mit Clara über das Happyend, das zwar
    irgendwie schon vorhersehbar war, aber auch ein sehr passender Abschluss für
    dieses kurzweilige Buch ist. Mich hat es sehr gut unterhalten.
    Ich vergebe :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

  • Ich muss ehrlich sagen, ich fand das Buch überhaupt nicht gut.
    Die Leseprobe bei VAL hatte mir noch sehr gut gefallen, aber das war wohl einfach Zufall und eine der besseren Stellen im Buch. Das Rezensionsexemplar habe ich leider nicht bekommen und mir das Buch daher bei TT besorgt.


    Erwartet habe ich ein witziges, leichtes Buch, das man mal ebenso weglesen kann. Bekommen habe ich einen mittelmäßig gut geschriebenen Roman mit unglaublich langweiliger Handlung, die unüberbietbar und scheinbar kranpfhaft in die Länge gezogen wurde. Ganz ehrlich? Mein Eindruck war, dass hier ein persönliches Schicksal (das der Autorin?) verarbeitet werden sollte. Diesen Schluss legt übrigens auch das Nachwort der Autorin dar: Alle Figuren seien frei erfunden, viele der "Erfahrungen und Situationen", die sie verarbeitet habe, seien es nicht.


    Der Plot: Mittfünfzigerin Clara lebt mit Ehemann Werner seit 15 Jahren an der Algarve, und zwar wie die Made im Speck. Die Ehe besteht nur noch auf dem Papier, Clara trinkt ziemlich viel Alkohol und sitzt ansonsten gelangweilt daheim, während Werner arbeitet. Eines Tages verlässt er sie wegen einer jungen Brasilianiern und hat vor, nach Brasilien auszuwandern. Er reicht die Scheidung ein und überrent Clara gewissermaßen damit. Sie wiligt in eine "schnelle und unkomplizerte Scheidung" ein.
    Und das war im Grunde auch schon das Spannendste an dem ganzen Buch.


    Was dann folgt, ist ein schon oft genug dagewesender und hier wenig originell erzählter Selbstfindungstrip einer Frau in der Post-Midlife Crisis. Clara selbst fand ich sowas von gar nicht lebendig als Romancharakter! Das Beste was ich über sie sagen kann, ist dass ich sie absolut langweilig fand, stellenweise regelrecht nervig. So gut wie keine Portugiesischkenntnisse nach 15 (!!) Jahren in Portugal. So gut wie keine Freunde oder sonst ein soziales Netz. Aber kaum geschieden fängt sie natürlich an, beides auszubauen... Haleluja, wie originell!!
    Wie bereits jemand angesprochen hat, kommt Werner überhaupt nicht gut bei weg. Er ist an allem Schuld (und am Ende steht noch der hämische und irgendwie verzweifelt wirkede Satz "Danke, dass du mich verlassen hast!" - Aua.), und Clara ist die unschuldige, gebeutelte, verlassene Ehefrau. Ansonsten wird Werner überhaupt nicht charakterisiert, und Clara glänzt leider auch nicht gerade durchweg positiv. Alles in allem fand ich dieses Scheitern der Ehe sehr unrund beschrieben.
    Den Schreibstil fand ich unspannend und lieblos bis auf wenige Ausnahmen. Weder HAndlung, noch Charaktere, noch Schreibstil haben mich in den Roman "ziehen" können, ich war froh, als es vorbei war.


    Mich hat das Ganze stark an die Ausgeliebt-Reihe von Dora Heldt erinnert, welche im Gegensatz zu Werner aber ausgesprochen lebendig erzählt wird und in der auch die Charaktere LEBEN in sich haben und nicht so schlaftablettig und jammernd wie Clara durch den Roman ziehen.
    Den Fortgang der Geschichte fand ich zäh und vorhersehbar, ich musste mich zwingen, das Buch zuenede zu lesen (habe aber in der zweiten Hälfte auch ziemlich viel nur überflogen). Mir fehlt einfach Pep, Witz, Geist und Charme in dieser Geschichte! Ich war wirklich enttäuscht, für mich ist es ein schlecht gemachtes "Plagiat" der Ausgeliebt/Urlaub mit Papa Reihe von Dora Heldt (was übrigens schon beim Cover anfängt!).


    :bewertung1von5:

  • Eine Scheidung ist immer ein Schock, egal nach wie vielen Ehejahren. Und dass man nach jedem Verlust trauert, ist auch völlig menschlich. Deswegen kann ich die Reaktion von Clara auf das Ende ihrer Ehe gut
    nachvollziehen. Und es ist gleich, ob mir ihr Benehmen gefällt oder nicht. Viel wichtiger ist es, dass sie sich aufrappeln konnte, dass sie Mitteln und Wege gefunden hat über ihr Leben selbst zu bestimmen. Sie hatte viel Glück gehabt:
    Freundliche, hilfsbereitete Nachbarn, eine neue Freundin, ein eigene „Hütte“, wo sie das Erlebte verarbeiten konnte, einen treuen Freund – ihr Hund Tom. Und was nicht ohne Bedeutung war: die finanzielle Unabhängigkeit.
    Diese neue selbstbewusste Clara bekam auch Chancen ihr Gefühlsleben neu zu ordnen. Und was ich sehr gut finde: Sie hat alle Chancen, die ihr das neue Leben bot, ausgenutzt.


    Ein sehr kluges, realistisches Buch. Mit viel Gefühl und Humor schildert die Autorin Claras Erlebnisse. Die Geschichte ist sehr interessant, so was kann jeder Frau passieren. Und auch die wunderschönen bildlichen
    Beschreibungen von Portugal wecken im Leser die Lust auf eine Reise dorthin. Besonders romantisch fand ich die Geschichte mit blühenden Mandelbäumen.
    Von mir: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: